Kummer. Darf ich als Azubi alleine über ein Jahr arbeiten ohne Aufsicht?

4 Antworten

Mumm hin, Mumm her - das ist nicht rechtens und so wirst du auch keine praktische Prüfung bestehen bzw. später bei einem anderen Arbeitgeber unterkommen.

Nimm Morgen das Telefon zur Hand, ruf bei der IHK an und versuche möglichst schnell - ggf. auch mit deren Hilfe - in einen guten Ausbildungsbetrieb, der sich auch zurecht so nennen darf, kommst.

Das sind fünf Minuten Mut, die du brauchst. Wenn du in einem vernünftigen Ausbildungsverhältnis mit Perspektive bist, ist auch die Zukunftsangst weg. Trau dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – im Berufsalltag am Personalauswahlprozess beteiligt
Lupin0p 
Fragesteller
 29.08.2019, 21:26

Danke für die Antwort. Sie haben Recht und ich werde mich da ran halten.

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Lt. § 28 (2) BBiG (Berufsbildungsgesetz) muß der Ausbilder/Ausbildende oder ein Ausbildungsbeauftragter die Ausbildung unmittelbar durchführen - das schließt aus, daß ein Azubi alleine arbeitet (weder darf er alleine in einer Firma sein, noch alleine bei Kunden oder sonstwo tätig sein).

Du solltest Dich an die IHK wenden, da hier der Ausbildungsbetrieb gegen die Pflichten des BBiG verstößt, zumal das wohl regelmäßig vorkommt.

Azubis sind keine Arbeitskräfte - sie müssen ausgebildet werden!!!!

Hallo!

Eine mögliche Alternative zur IHK wäre es mit Deinem Berufsschullehrer zu sprechen.

Allerdings ist es oftmals auch ein Problem, wenn die Firma zu klein ist und einfach nicht die Zeit bleibt, dort regelmäßig einen "Werks-Unterricht" zu veranstalten.

Hast Du eigentlich einen, oder zwei Berufsschultage in der Woche? Oder findet der Unterricht blockweise statt?

Besser wäre es natürlich, wenn Du einen erfahrenen Mitarbeiter begleiten würdest, der Dir alles (nebenbei) erklären könnte. Aber der Zeitdruck und die vielen abzuarbeitenden Kundenbesuche stehen dem auch etwas im Weg.

Und das Thema "Verantwortung" steht auch wieder auf einem völlig anderem Blatt.

Denn als offizieller Azubi trägst Du weit weniger Verantwortung, als ein vollwertiger Geselle, oder der Dir zugewiesene Ausbilder, bzw. (Ausbildungs-) Meister.

Wenn Du allerdings tatsächlich nur eine Art von "billiger Service-Kraft" bist, dann wäre das wohl tatsächlich ein Fall für die IHK.

Denn ein "Ausbildungs-Betrieb" muß gewisse Vorgaben der IHK erfüllen, um eine vernünftige Ausbildung auch zu gewährleisten.

Auch müsste doch bald eine Zwischenprüfung anstehen.

Besorge Dir mal ein paar ältere Fragenkataloge samt Lösungen dazu. Dann kannst Du selber feststellen, wo die Defizite bestehen.

Damit hättest Du auch möglicherweise Argumente, die eine fehlerhafte Ausbildung nahelegen würden.

Es gibt nämlich einen offiziellen Lehrplan, der abzuarbeiten und zu vermitteln ist.

Schnapp Dir doch einfach mal Deine Fachbücher und lege Dir noch zusätzliche zu. Und dann löchere Deinen "Ausbilder" damit, Dir ein paar Fragen dazu zu beantworten, bzw. diese Dinge zu erklären.

Und nach einer (hoffentlich erfolgreich) abgeschlossen Ausbildung könntest Du doch das Fach-Abitur mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik machen (FOS-Technik / -Elektrotechnik).

Vielleicht hilft Dir im Augenblick auch eine Fernschule weiter. Auch wenn so etwas Geld kostet.

https://www.google.com/search?q=fernkurs%2Belektronik

Vielleicht hilft zu speziellen Themen auch Youtube weiter:

https://www.youtube.com/results?search_query=elektronik+grundlagen

https://www.youtube.com/results?search_query=elektronik+lernen

https://www.youtube.com/results?search_query=elektrotechnik+schaltungen

https://www.youtube.com/results?search_query=elektrotechnik+löten

https://www.youtube.com/results?search_query=elektrotechnik+übungen

https://www.youtube.com/results?search_query=elektrotechnik+rechnen

Sei selber ein wenig kreativ, was die Themen und Suchbegriffe angeht.

Ich hoffe ich konnte etwas weiter helfen und wünsche Dir das Beste!

Gruß

Martin

Lupin0p 
Fragesteller
 30.08.2019, 09:06

Danke für die Antwort den Fachabi habe ich bereits und die zwischen Prüfung habe ich bereits gemacht und sehr gut bestanden weil ich dafür gebüffelt habe. Deswegen verkürze ich die Ausbildung um ein halbes jahr. Aber muss trotzdem als Service Techniker arbeiten bis ich für die Abschlussprüfung reinkomme. Dafür kriegen wir 3 Monate zum lernen was zu wenig ist finde ich. Außerdem besteht ja eine Ausbildung nicht dafür nur um für die Prüfung kurz reingeholt zu werden und zu lernen.

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"Ich wollte schon so oft zur ihk gehen aber habe nicht den Mumm dazu."

Dann wird sich nichts ändern, du wirst nichts lernen und der Betrieb wird sich weiterhin mit Azubis finanziell schadlos halten. Sprich mit einem Lehrer in der Berufsschule, wenn Dir das leichter fällt und lass Dich von ihm beraten, wie Du am besten vorgehen solltest.

Lupin0p 
Fragesteller
 29.08.2019, 21:27

Danke für die hilfreiche Antwort

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