Kreativer Beruf und Antidepressiva, passt das zusammen?

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hallööchen,

  • warum nehmen menschen antidepressiva´s?

  • ich glaube, die nehmen das deshalb, um die unangenehmen gefühle, die mit depressionen einhergehen, zu überdecken, zu verstecken, die nicht mehr fühlen zu müssen...

  • welche folge hat das genau?

  • ich glaube, damit verstecke ich einen wesentlichen teil von mir selber, weil ich (noch) nicht wahrhaben will, was auch zu mir gehört, nämlich meine depressionen, die mir sagen wollen, dass dahinter gefühle auf mich warten, die endlich von mir angenommen werden wollen...

  • es kann sein, dass jemand mit antidepressiva so kreativ ist, wie er ohne niemals wäre...

  • dann muss jedoch klar sein, dass ich das nicht selber bin, sondern irgendetwas durch mich...

  • das gegenteil ist auch denkbar, nämlich die einschränkung, besonders der eigenen kreativität...

  • alles gute

8rosinchen  04.01.2012, 19:10

hi, vielen dank für das sternchen, das bekommt ja i.d.r. aus guten grund...

  • freute mich sehr, wenn ich dir einen konstruktiven impuls geben konnte...

  • kannst dich gerne immer mal wieder melden, vielleicht mit erfreulichen erkenntnissen...lg :-))

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Funmichi 
Fragesteller
 01.03.2015, 09:41
@8rosinchen

Naja das lag ja auf der hand... ich war nicht der einzige der von deiner antwort überzeugt war. Danke nochmal!

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Ich habe eher Angst vor den ganzen Neuroleptika die ich nehmen musste (sinnlos) >.> Diese sind richtige "Gehirn-Killer" , die Antidepressiva sind eher als "Gehirn-Schoner" bekannt. Manche sogar angeblich als "Gehirn-Erholer".

Wie schon gesagt. Die Depression wird die Kreativität und die Konzentration am ehestens "zerstören" je nach Länge und Schwere.

Es kommt auf das Antidepressiva an. Es gibt sedierende und beruhigende, diese können evtl. beeinträchtigen. Ansonsten gibt es aber auch stresssenkende und konzentrationssteigernde Antidepressiva. Diese können sogar dabei behilflich sein und das Gehirn wieder "funktionsfähig" machen.

HektorPedo  25.12.2011, 16:22

Gehirnschoner...lol... klingt lustig.

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verreisterNutzer  28.12.2011, 23:38
@HektorPedo

ist es auch! ;)

Ja, es gibt nur selten, die wirklich als "neuroprotektiv" gelten.

Aber suche mal z.B. nach einem "neuroprotektiven Neuroleptikum" ? :) Diese werden leider auch gegen Depressionen eingesetzt.

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Hallo!

Du bist ein Künstlertyp.Wie Du schreibst und antwortest.

Du sagst nicht "Beruf und Depression", sondern verschlüsselst - kreativ - "Antidepressiva".

Warum solltest Du sie also nehmen, wenn nicht gegen das, wogegen sie "Anti" wirken?

Nur in der Party-Szene laufen Versuche auf eigenes Risiko (!), diese Präparate mit anderen Medikamenten zusammen oder mit Alk auf Effekt-Umkehrung zu testen.

Deine Formulierungn signalisieren zeitgleich Hoch-Spannung, Energie und tiefe Täler mit grauen, Kaugummi-langen wenig günstigen Abschnitten. Das ist so. Solche Extreme machen Kreative ja aus.

Der Nachsatz "Hab mal sowas gelesen" ist mit banger Unsicherheit verknüpft.

Manchmal beobachtest Du zuu genau und Nebensächlichkeiten sticheln Dich, sodaß Du sofort auf Igel- oder Angriff gehst:

"Ich habe NICHT nach den Nebenwirkungen gefragt sondern meine Frage war spezifisch! Denn Nebenwirkungen lassen sich darauf nicht zwingend übertragen!"

und auch: "Kreativität hat nicht unbedingt mit Bilder malen zu tun..."

Bei der letzteren Äußerung bist Du wohl gerade mal etwas Essen gegangen, oder warst an der Luft.

Du hast den Eindruck, als würden Du selbst und die Antwortenden aneinander vorbeireden und keiner den Anderen, trotz gleicher Sprache verstehen.

So, wie Drei oder Vier Personen in Glas-Drehtüren: Alle gehen hintereinander, folgen einander, können aber rein-oder rausgehen, trotz gleicher (!) Drehrichtung und einander wegen des Glases nur schwer verstehen.

Du hattest die medizinischen Begrifflichkeiten sehr wohl schon einmal besser verstanden. Nun brauchst Du aber eine Sofort-Lösung und stehst unter innerem Dampf.

Dir wurde nach Duden schon richtig begrifflich geantwortet: Eine Nebenwirkung ist etwas, was neben der Hauptwirkung - selten positv - zumeist negativ empfunden, auftritt.

Ja, Anti-Depressiva können, müssen aber nicht immer Nbenwirkungen in unterschiedlicher Stärke entfalten. Das ist Typen-bedingt.

Auf den neuen Beipackzetteln werden oft nur die häufigsten 3 - 10 Nebenwirkungen aufgelistet, wobei es primär darum geht, ob diese zu mehr als 30 - 40% aller Patienten mittel- oder stark betrifft.

Auch die heftigsten, nämlich bleibende, irreparable Schäden, Schock oder Tod, auch nach kurzer Einnahme, sind in einem definitionsbedürftigen Grenzbereich angesiedelt:

Wenn "nur" 1 Toter auf 10.000 oder 100.000 Patienten vermutet oder nachgewiesen wurde, so gibt es im deutschen Pharmakon-Bereich bessere Lobbies, das zu umgehen, als in manchemanderen Ausland.

Du bist momentan, wie Lucky Luke, bloß nicht soo lucky, "Funmichi":

Du denkst, liest, fühlst und reagierst schneller, als Dein eigener Schatten. Laß Dir selbst Zeit und Deinen wohlmeinenden Freunden und Begleitern auch.

Ja, folgende Dinge sind häufig festzustellen:

  1. Leichte, bis mittlere Gefühls-Aufhellung,
  2. Vieles erscheint eher egal,
  3. Menschen können langsamer sein nach außen, sodaß die Umsetzung länger dauert,
  4. Dinge werden schon mal liegengelassen,
  5. gelegentlich kommt es zu wässrig-fettigen Einlagerungen und Ödemen im Gewebe,
  6. viele fühlen sich ggf. wie ein "nasser Sack" und aufgedunsen-kraftloser
  7. viele sind wie ein Dampkochtopf,
  8. Manche werden zuu vergeßlich für einen Suizidversuch, erinnern sich aber daran, wenn sie sich im Spiegel mit den Ödemen betrachten und sich wieder zu hassen beginnen,aber keine Kraft haben das auszuführen. Manche, nicht alle.
  9. Durst und Nieren- und Leberdruck können steigen.
  10. Die Augen können schmerzhaft drücken und trübe nach außen und diesig in der klaren Sicht werden.
  11. Es kann zu schmerzhaften, nicht willentlich kontrollierbaren Krämpfen (extrapyramidalen Erscheinungen) an z.B. Augen, Mund, Zunge, Schlund, Gesicht und Nacken kommen, auch Grimassenschneiden / Ticks
  12. Weitere schlaffe Lähmungen oder krampfartig zusammengehende Finger / Zehen können vorkommen,
  13. Herzrasen, Rastlosigkeit oder zu flache Herz- Nieren- Leber-Leistung können eine der möglichen Folgen sein,
  14. Auch tiefere Depressionen, bei falschem Präparat, Wechselwirkungen oder falsche Dosis, sind möglich,
  15. Es kann gleichzeitig (!) kommen zu:
  • Speichelfluß (duftet nach Tier) und Trockenheit
  • Innere Aufgewühltheit mit gleichzeitiger Schlappheit und Konditionsschwäche
  • Riesen Trockenheitsgefühl mit Hitze und (!) kalten Schauern, wie bei Fieber,...

Es nützt Dir nichts, wenn Du die Ideen spürst, aber Dein Instrument, PC, Malsachen oder Körper nicht zeitnah, kräftig, gezielt, geschmeidig oder angemessen einzusetzen vermagst.

Finger könnten sich am verkrampfen und Mancher muß sie einzeln mit der anderen Hand lösen. Oder der Arm ist zu schlapp und Manche werden pustig.

Bist Du am Theater oder auf der Bühne, so kann Dir das Spiel von Gestik und Mimik und Sprechen / Gesang entgleiten (Schlundkrämpfe, etc.).

Es kann sein, daß Du keine Maschinen oder Kfz bedienen darfst.

Es kann zu Potenzstörungen kommen.

Alles Gute, sehr gute Besserung! Nichts für ungut, LG!

JaniXfX  23.12.2011, 09:39

Ich will hiervor warnen! Dieser Text klingt unglaublich Esoterisch! Diese Person vertritt einen negativen Standpunkt gegenüber Psychopharmaka. Ich würde sehr vorsichtig sein!

Zumal hier SEHR schön die Symptomatik der Depressionen eingearbeitet ist.

Mein Statement: Selbst Freud (Begründer der Tiefenpsychologie) hat sich regelmäßig zugekokst und Lachgas inhaliert, um Probleme über den Haufen zu werfen. Tatsächlich ist es so, dass ein Großteil der künstlerischen Menschen an Depressionen leiden, und etwas dagegen nehmen. So sie es nicht tun, sterben sie mit 27 ;)

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dmfdmf  25.12.2011, 00:14

Wow, bist du Textanalysist, wohl tiefenpsychologischer Textanalysist, die Sprache wurde von dir in einer wirklich detaillierten Form auseinander gepflückt, wobei ich finde, dass da natürlich viel hineingedeutet wird und bei jeder Analyse ist immer ein Teil von einem selbst drin mehr oder weniger ;) Welcher Hintergrund entspringt deiner Analyse...interessiert mich wirklich sehr.

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Hallo, da Du keine Einzelheiten berichtest, möchte ich allgemein antworten und hoffe, dass Du etwas damit anfangen kannst. Grundsätzlich sind öfter mal KünstlerInnen irgendwie depressiv oder anderweitig schwermütig. Aber m.E. sagt das nichts darüber aus, ob sie tatsächlich (was in Deiner Frage evtl. mitschwingt) wegen der Depression o.ä. so kreativ sind. Eher gelingt es KünstlerInnen ihre Sinneskanäle zu öffnen, innerlich in einen Fluss zu geraten, aus dem sich künstlerisch das Eine zum Anderen fügt. Manche KünstlerInnen sind bekannt geworden, weil sie in Zeiten ihrer seelischen Tiefs zur Kunst gefunden haben; dabei ist es ihnen gelungen, Ausdrucksweisen für die Tiefe der seelisch-geistigen Empfindungen zu finden. Das setzt voraus, selbst einen Zugang zu den eigenen emotionalen Ebenen zu beschreiten. Das kannst Du jedoch auch ohne besondere seelische Belastungen hinkriegen. Antidepressiva sind KEIN Hindernis, soweit sie gut eingestellt sind - also wenn Du das für Dich richtige Medikament hast, das auch so dosiert ist, dass es Dir hilft, z.B. Dich gegen belastende Reize und Abstürze abzuschirmen. Um das Richtige und die richtige Dosierung zu finden, dauert es manchmal etwas und man muss schon mal einige Tage die anfänglichen Nebenwirkungen durchstehen, die tatsächlich hinderlich sein können. Aber danach müsste eigentlich alles gut laufen. Meine Einschätzung der Berichte über Kreativitätsverlust, nachdem eine Psychotherapie erfolgreich war: In der Tat ist der Zugang zu den Gefühlsebenen oft sehr ausgeprägt oder sogar zu sehr. Meist handelt es sich dann um die melancholischen Seiten. Doch ich finde, es gibt Möglichkeiten, auch andere Gefühle künstlerisch zu verarbeiten. Aber vielleicht machst Du ja eher gegenständliche und weniger abstrakte o.ä. Kunst. Also: Kurz: Keine Angst. Es wäre wünschenswert, wenn die Fähigkeit zu Gefühlstiefen und Wahrnehmungsoffenheit bei allen Menschen etwas ausgeprägter wären. Schöne Weihnachten und viel Schaffensfreude.

Depressionen können die Kreativität auch ganz schön hemmen. Ich habe noch keine Studie darüber gefunden, dass Antidepressiva nachweislich die Kreativität beeinträchtigen, aber angenommen, es wäre so... man nimmt ja nicht ein Leben lang Antidepressiva, sondern nur für eine kurze Zeit. Wenn du Interesse an einem kreativen Beruf hast, solltest du diesen Weg auch einschlagen (zumindest sollten die Medikamente kein Hindernis sein).