Kommunismus homophob?

11 Antworten

Nicht alles was sich Kommunismus nennt, ist auch Kommunismus. Homophobie ist vor allem in den Gemeinschaften stark, in denen Tradition und das Bewahren dieser stark ausgeprägt ist.

Das hat doch mit Kommunismus nichts zu tun.

Mit der Verkündung, den Sozialismus aufbauen zu wollen, werden die Menschen doch nicht von einem Tag auf den anderen modern und aufgeklärt und legen ihre alten Verhaltensweisen und Vorbehalte ab. Religiöse, konservative und aus heutiger Sicht reaktionäre Vorstellungen und Werte sind noch stark und verschwinden erst nach und nach.

Gerade in Gesellschaften, die stark religiös und landwirtschaftlich geprägt waren, wirkten solche Vorbehalte lange nach zumal die Anstrengungen anderen Dingen galten als dieses gemessen an anderen Problemen zweitrangige Feld zu beackern.

In Russland - noch nie ein kommunistisches Land gewesen und seit fast dreißig Jahren kapitalistisch - ist die Lage der Homosexuellen mit dem wachsenden Einfluss der dortigen Kirche nach dem Ende der Sowjetunion schlechter geworden.

Hast du gewusst, dass die Sowjetunion als erstes Land der Welt "Sodomie" als Straftatbestand abgeschafft hat und das bereits in den 20er Jahren?

Dr. Grigory Batkis, Dozent am Institut für Sozialhygiene der Universität von Moskau, schrieb 1923 (!) einen Artikel über „Die sexuelle Revolution in Russland“. Darin schrieb er: „Die sowjetische Gesetzgebung macht keinen Unterschied zwischen Homosexualität und dem sogenannten ‚natürlichen‘ Verkehr. Alle Formen des Geschlechtsverkehrs werden als persönliche Angelegenheit behandelt. Die strafrechtliche Verfolgung wird nur in Fällen von Gewalt, Missbrauch oder Verletzung der Interessen anderer durchgeführt."

Mit dem beginnenden Terror unter Stalin änderte sich das und Schwule wurden als "Feinde" der Sowjetmacht denunziert, was dann auch die immer noch vorhandenen Ressentiments gegen Schwule bediente. ...

Ohne das jetzt breiter auszuwalzen, Sozialismus/Kommunismus ist egalitär und emanzipatorisch ausgelegt für alle Menschen, also auch für Homosexuelle. Und ja, die sozialistischen Länder waren diesbezüglich nicht gerade vorbildlich gemessen an ihren eigenen Maßstäben. Aber den Vergleich mit anderen Ländern zur gleichen Zeit müssen sie diesbezüglich auch nicht scheuen.

Ich weiß nicht, ob die Frage ernst gemeint ist?

Du behauptest Dinge, wirfst verschiedenes durcheinander und scheinst keine Vorstellung von diesen den Ländern zu haben, und was Kommunismus bedeutet.

Kommunismus gab es bisher nicht. Der will gleiche Rechte und Chancen für alle, also auch für Homosexuelle.

Schwule, Lesben und andere Minderheiten werden von "Linken" eher unterstützt.

Die Länder in deiner Liste haben außerdem wenig gemeinsam und haben mit Kommunismus wenig zu tun, sie verhalten sich eher Gegenteilig.

Deutschland und andere Staaten sind auch vergleichsweise konservativ und spießig.

Auch in der DDR war die Lage der Homosexuellen bis kurz vor die Wende faktisch diskriminiert. Angesichts der spießigen Kleinbürgerlichkeit des DDR-Sozialismus wundert das auch nicht weiter.

Die Installierung Sarah Wagenknechts als Sprecherin der Kommunistischen Plattform hatte übrigens auch eine schmierige Kampagne gegen ihren homosexuellen Vorgänger zur Voraussetzung.

Der Kommunismus nicht, aber viele so genannte Kommunisten. In den genannten Diktaturen kamen dieselben Charaktere an die Macht, die unter jedem anderen Regime auch Karriere gemacht hätten. Übrigens hatten und haben die angeführten Länder niemals den Kommunismus in Marx'schen Sinne erreicht und sind auf der Stufe des Staatskapitalismus stecken geblieben und haben nichts Fortschrittliches geleistet.