Komma vor dem „allerdings“?

6 Antworten

Nein, natürlich nicht! Wenn das der komplette Satz ist, gibt es keinen Grund für ein Komma vor allerdings.

Dein Satz ist aber nicht schlüssig. Da fehlt die Info, was denn die tatsächlichen/ wirklichen Gründe der Amerikaner waren. Wenn du das noch mit einem sondern anfügst, dann ist das Komma vor allerdings berechtigt:

"Um den völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu verhindern, änderten die Amerikaner ihre Besatzungspolitik, allerdings nicht aus humanitären Gründen, wie später gern behauptet wurde, sondern aus strategischem Kalkül¹, und zwar wollten/brauchten sie ...".

Du könntest es auch so schreiben:

"Um den völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu verhindern, änderten die Amerikaner ihre Besatzungspolitik. Sie taten dies allerdings nicht aus humanitären Gründen, wie später gern behauptet wurde, sondern weil sie ..... wollten."

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¹ Was ich hier inhaltlich geschrieben habe, ist vielleicht nicht das, was du schreiben würdest. Das sollte nur ein Beispiel sein, damit du verstehst, wann ein Komma vor allerdings angebracht ist.

HEsslhoFF21  03.10.2023, 17:05

du verstehst die Ursprungskonstruktion erst im Laufe deines Schreibens, glaube ich...

Das haben sie allerdings nicht aus humanitären Gründen gemacht.
Sie änderten etwas, allerdings nicht aus humanitären Gründen.

Ich würd im zweiten Fall lieber einen Gedankenstrich setzen, allein schon um der Kommafrage aus dem Weg zu gehen :)

"Um den völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu verhindern, änderten die Amerikaner ihre Besatzungspolitik -- allerdings nicht aus humanitären Gründen, wie später gern behauptet wurde", sondern ...

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spanferkel14  03.10.2023, 17:37
@HEsslhoFF21

Meine beiden Vorschläge bedeuten das Gleiche. Selbstverständlich kann man bei meinem 1. Vorschlag statt des Kommas einen Gedankenstrich machen. Das kannst du halten wie der Dachdecker. Ich mache normalerweise auch eher einen Gedankenstrich, wenn noch solch ein Rattenschwanz von Erklärungen folgt, aber der FS fragte ja nach einem Komma. Also habe ich mich auf Kommasetzung beschränkt.

du verstehst die Ursprungskonstruktion erst im Laufe deines Schreibens, glaube ich.

Keine Ahnung, was du damit sagen willst. Ich sehe den Satz des FS und verstehe ihn so, wie er da steht. Ich weiß nicht, was der FS vorher oder nachher geschrieben hat. Der Satz ist grundsätzlich ohne Komma in Ordnung. Je nachdem, was der FS dann weiter schreibt, ist es allerdings zweckmäßig, vor "allerdings" ein Komma zu setzen. Das versuche ich ihm mit meinen 2 Beispielen zu vermitteln.😉

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HEsslhoFF21  03.10.2023, 23:46
@spanferkel14

Was ich damit sagen will: Du beginnst mit "Nein, natürlich nicht!", um dann später einzulenken und Möglichkeiten zu benennen, "wann ein Komma vor allerdings angebracht ist".
Da muss ja ein Umdenken stattgefunden haben.

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Das hängt von Kontext ab, aber wenn man nur das hat,
was hier steht, würde ich ein Komma setzen.

Um den offenbaren Sinn zu verdeutlichen, füge ein "jedoch" nach dem "allerdings" ein. Dann ist das Komma jedenfalls gerechtfertigt.

Um auch jeden anderen Zweifel zu beseitigen, könntest du den Satz nach dem Komma umbilden :

... allerdings nicht, wie später gern behauptet wurde, aus humanitären Gründen,

Ja. Es ist ein "Zusatz" zum Hauptsatz. Du könntest diesen auch mit einem Gedankenstrich abtrennen oder sogar mit einem Punkt.

Besser, ja. Es ist inhaltlich ein vom Hauptsatz getrennter Einschub.