Könnte man von Pfandflaschen nur die Banderole abgeben?
Halli hallo :-)
Ich hab eine Frage, vielleicht für manche ne doofe Frage, aber vielleicht kann mir das jemand erklären:
Wir trennen ja Müll (hoffe ich zumindest dass das die meisten tun) , also Plastikflaschen wie zb spülmittelflaschen usw kommen in die gelbe Tonne/den Sack , Papier in die grüne usw...
*Wieso könnte man nicht die Banderolen von Pfandflaschen abziehen und diese nur zum Getränkemarkt bringen, die leeren Plastikflaschen hingegen klein drücken und Platzsparend in den Recyclingmüll geben?*
Vielleicht hat ja wer eine Erklärung, das Internet hat mir keine gegeben :-D
LG
Ergänzung zu der Frage: Muss ein Getränkemarkt Flaschen annehmen die "platt gemacht" sind, sofern man noch die Pfandbanderole erkennt? :-)
6 Antworten
Nein.
Der Sinn des Pfands ist ja, dass die Flaschen zurückgegeben werden und nicht irgendwo anders landen.
Nein, Plastik ist ein Down-Recycling. Daraus werden im besten Fall synthetische Pullover, Einkaufstaschen und so ein Kram. Die heißen nicht umsonst Einwegflaschen. Für jede Pulle, die du kaufst, wird eifrig neuer Plastikmüll produziert.
Bepfandet sind die Flaschen, nicht die Banderolen! Eine Banderole allein, auch mit perfekt sauberem, komplettem DPG-Pfandzeichen, kann deswegen keine Pfanderstattung (von 25 Cent) bewirken, eine (auch platte) Pfandflasche mit beschädigtem oder sogar ganz fehlendem DPG-Pfandzeichen kann aber sehr wohl zur Pfanderstattung berechtigen! Entscheidend ist letztlich, ob im Zweifelsfall der Nachweis erbracht werden kann, daß für die Flasche beim Kauf Pfand erhoben wurde. Selbstverständlich gelingt dies am Einfachsten und problemlos, wenn die Pfandflasche ein schon vom Eingabeautomaten erkennbares möglichst noch intaktes DPG-Logo hat, das ist aber keineswegs die Bedingung für eine Pfanderstattung !!! Inzwischen sind die meisten Kassierer/Innen der Märkte soweit geschult/belehrt worden, daß sie auch die von einem Eingabeautomaten zunächst abgewiesenen Pfandflaschen/-dosen zur manuellen Prüfung mit Pfanderstattung akzeptieren, wenn es sich hochgradig plausibel um eine in Deutschland erworbene Pfandflasche/-dose handelt.
Nein weil du das Pfand ja für die Flasche bekommst.
Also meinst du das Geschäft wo ich den Pfand abgebe hat was davon wenn ich meinen Pfand dort hinbringe? Ich habe eher immer den Eindruck dass die Leute total genervt sind wenn man große Mengen wo abgibt oder die Automaten voll macht...
Das Geschäft hat damit natürlich Arbeit. Darauf kommt es aber ja nicht an (siehe meine eigene Antwort).
Kannste machen, kriegste aber kein Geld für.
§ 31 Abs. 2 VerpackG:
(...) Ohne eine Rücknahme der Verpackung darf das Pfand nicht erstattet werden. (...)
Ich denke, damit ist alles erklärt.
Auf der anderen Seite steht es dir dennoch frei deine PET-Pfandflaschen auch über die gelbe Tonne zu entsorgen. Es gibt keine Verpflichtung für den Verbraucher die Einweg(!)pfandflaschen (und -dosen) zum Händler zurückzubringen. Allerdings wäre das der Umwelt nicht unbedingt dienlich. Denn anders als bei der gelben Tonne / dem gelben Sack, wird bei Händler das PET materialrein gesammelt und recycelt, was es zu einem hochwertigerem Rohstoff macht als aus der gelben Tonne.
Und abgesehen davon, selbst wenn du die Flaschen trotzdem ordnungsgemäß entsorgen würdest, glaubst du wirklich, dass die anderen es auch tun würden?
Hinzu kommt auch noch ein technisches Problem: Wie sollen Automaten nur die Etiektten annehmen können. Es reicht schon, wenn diese statisch aufgeladen sind und schon kleben sie überall im Automaten an den Seiten. Von den Kleberreten und zuckerverklebten Etiketten mal ganz abgesehen. Auch so ist es im Hintergrund eines Leergutautomaten schon eine riesige Sauerei, egal ob Einweg oder Mehrweg.
Zu deiner Ergänzung: Grundsätzlich ist der Händler verpflichet auch beschädigtes Einwegleergut zurückzunehmen, solange das DPG-Pfandlogo zweifelsfrei zu erkennen ist. Das gilt auch für eine plattgefahre Dose. Wenn jedoch zu erkennen ist, dass die Verpackung deshalb beschädigt ist, weil sie bereits durch einen Automaten komprimiert wurde, dann kann der Händler selbstverständlich die Rücknahme ablehnen. Er könnte sogar die Polizei hinzuziehen, da dann offensichtlich ein Betrugsversuch vorliegt.
Wie kann man denn erkennen, ob eine Dose plattgefahren oder durch einen Automaten komprimiert wurde? Und woher sollte denn jemand eine vom Automaten komprimierte Dose überhaupt herbekommen? Diebstahl? Erpressung?
Die haben bestimmte Strukturen durch die Walzen des Kompaktierers entstehen, die im Prinzip wie die gezackten Walzen eines Aktenvernichters funktionieren, nur mit dem Unterschied, dass die Flaschen und Dosen nicht in Partikel geschnitten, sondern nur platt gemacht werden. Auf andere "natürliche" Weise kommen diese Strukturen nicht zustande.
Diebstahl?
Zum Beispiel. Es gibt genügend Läden, welche Dinge, die ans Zentrallager zurückgeführt werden, irgendwo im Außenbereich lagern, welcher natürlich nicht so gesichert ist wie der Laden selbst.
Oder gelegentlich verbleiben auch mal Einzelgebinde in der Anlieferzone, weil sie aus beschädigten Säcken gefallen sind. Denn aufgeschlitzte Dosen sind messerscharf und schlitzen leicht mal solch einen Sack auf.
Aus meiner Sicht (als 'Pfandpirat') könnte es manchmal sinnvoll sein, von sehr vielen gefundenen Pfandflaschen aus reinen Platzgründen nur die Etiketten/Banderolen zu sammeln und die Flaschen selbst zu entsorgen. Aber wie kommt man dann zur Pfanderstattung? Da die eigentlich 'pfandberechtigten' Flaschen jetzt doch fehlen, können nun wohl nur pfandfreie Objekte mit den Etiketten beklebt werden, um Pfanderstattung zu bekommen, denn ohne Flaschen geht es doch gar nicht. Ist eine praktisch verständliche und moralisch auch vertretbare Vorgehensweise (denn die Pfandflaschen gab es ja), juristisch aber wohl anfechtbar.
Ja aber im Automaten werden die ja auch zerdrückt und aus dem alten Plastik werden neue Flaschen hergestellt *grübel* .... :-D