Klavierunterricht, wie lange am besten nehmen?ß

4 Antworten

Hallo,

was sagt es dir, dass professionelle Pianisten oft immer noch mit ihrem Lehrer arbeiten, wenn sie schon längst Konzerte spielen und in den größten und berühmtesten Konzertsälen der Welt auftreten? Um ein Instrument wirklich gut spielen zu lernen, bedarf es schon einiger Jahre, wobei es natürlich auf deine Begabung, deinen Fleiß, deine Ernsthaftigkeit und deine Disziplin ankommt, in welchem Tempo du Fortschritte machen kannst.

Was du dir selbst beibringen kannst, wird immer nur Geklimpere bleiben, aber kein Klavierspiel. Alleine, dass du nach zwei Jahren noch nicht ordentlich Noten lesen kannst, sagt ja schon alles! Außerdem besteht die Gefahr und Wahrscheinlichkeit, wie "Sabinchen1965" schon ganz richtig gesagt hat, dass du dir alle nur möglichen Fehler anlernst, die später nur sehr schwer wieder wegzubekommen sind.

Klavierspielen lernt man nicht irgendwie, sondern systematisch nach einer guten Klavierschule und unter Kontrolle eines Lehrers. Oder was meinst du, warum zukünftige Lehrer an Hochschulen ein mehrjähriges Musikpädagogik-Studium absolvieren müssen, wenn man sich doch so einfach selbst alles beibringen kann?

Was nun die Preise anlangt, so ist es einfach nicht wahr, dass der Unterricht so teuer sein muss. Sowohl staatliche Musikschulen,  als auch Volkshochschulen bieten sehr guten Unterricht durch ausgebildete Musikpädagogen zu sehr günstigen Preisen an. Eine weitere Möglichkeit ist, an einer Hochschule für Musik zu fragen, ob man am Schwarzen Brett einen Zettel aufhängen darf, mit dem man einen Studenten für Anfängerunterricht - ja, du bist immer noch Anfänger!!! - sucht (Telefonnummer nicht vergessen!). Viele Studenten der höheren Semester sind froh, sich etwas dazuverdienen zu können, verlangen für den Unterricht aber natürlich lange nicht so viel, wie die Professoren, oder fertig ausgebildeten Musikpädagogen. Um wirklich weiterzukommen, ist es vernünftig, anfangs 1 x pro Woche für etwa 30 - 40 Minuten Unterricht zu nehmen und 6 x pro Woche, täglich etwa eine Stunde zu üben - inklusive theoretische Übungen, die dir dein Lehrer aufgeben wird. Wenn du das konsequent durchziehst und hoffentlich durch das "Selbstlernen" noch nicht zu viel verdorben hast, solltest du auf diesem Weg bald schöne Fortschritte machen.

Wie Sabinchen ebenfalls sehr schön erklärt hat, gehört auch dazu, sich mit klassischer Klaviermusik auseinanderzusetzen und viele schöne Werke der klassischen Literatur verschiedener Epochen kennen und spielen zu lernen. Das heißt nicht, dass man nicht auch Unterhaltungsmusik und Modernes spielen lernen kann, aber zuerst muss man einmal die Basics lernen, ehe man an etwas anderes denken kann. Das wäre so ähnlich, wie wenn du ein kompliziertes Zopfmuster stricken möchtest, ohne zu wissen, wie man rechte und linke Maschen strickt.

Klavierspielen ist ein wunderschönes Hobby, wenn man es richtig betreibt und ich wünsche dir sehr, dass du dazu nun den richtigen Zugang findest.

Liebe Grüße 

Lilly "Tanzistleben"

Du sollstest auf jeden Fall Klavierunterricht nehmen . Meine Tochter hat es sich zwar auch selbst beigebracht, aber mit dem Unterschied, dass ich, da ich selbst Klavier spiele, darauf geachtet habe, dass sich keine Fehler einschleichen. Ich weiß nicht, was du sonst noch spielst, du schreibst nichts von den Stücken, die absolutes Muss sind :

Für Elise

Leichte Tänze von Händel

Fröhlicher Landmann

Sonatinen von Clementi, Mozart, Beethoven

Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach

Klavier spielen bedeutete auch, sich mit Barock, Klassik und Romantik auseinander zu setzen. Aber gerade, weil du sagst, dass du Probleme mit dem Notenlesen hast, ist Unterricht unerlässlich.Außerdem hattest du keine Kontrolle, das heißt, es ist möglich, dass sich Fehler eingeschlichen habe. Deshalb muss auf jeden Fall jemand drauf hören und auch drauf sehen. Wie lange du Unterricht nimmst, hängt von dir selbst und deinen Ambitionen ab. Du kannst auch einen Musiklehrer an deiner Schule fragen, ob der mal drauf hört und dann sagt, was du jetzt weiter machen sollst. Klavier spielen ist wunderschön, auch als Hobby, aber jedes Hobby will gepflegt werden. Du hast ja auch nicht ohne Hilfe schwimmen oder radfahren gelernt. Vielleicht hast du die Möglichkeit, dass ein Musiklehrer dir kostengünstig Unterricht gibt. Fragen kostet nichts.

LG

PS: Ich hatte fünf Jahr Unterricht.

Mein Bruder geht jetzt das achte Jahr Klavier Unterricht, aber er hat nach ungefähr 3 Jahren schon sehr gut spielen können. :) Ich würde dir 2-3 Jahre empfehlen. :)

Du musst dir die Noten merken können, ich habe im Unterricht mal so karten mit den Noten bekommen wo mich meine Lehrerin abgefragt hat. Die gibt es sicher auch so zu kaufen.