Kind mit 2-3 Jahren noch stillen?

7 Antworten

Neben den unzähligen gesundheitlichen Vorteile ist Stillen einfach praktisch und kostenlos. Muttermilch ist jederzeit verfügbar und schon richtig temperiert, Flaschenzubereiten-warmmachem-spülen-auskochen entfällt. Man muss nichts mitschleppen oder nachts aufstehen - einfach Hemd hoch und gut ist.

Die Stillempfehlung der WHO lautet: 6 Monate ausschließlich Stillen, mit Bei- und Familienkost bis zum Alter von 2 Jahren.

Es gibt weder eine wissenschaftliche Empfehlung, bis zu welchem Alter ein Kind maximal gestillt werden sollte, noch Hinweise darauf, dass Langzeitstillen schadet.

Bei Naturvölkern wird im Schnitt bis etwa drei Jahre gestillt (es gibt sogar Völker, bei denen die Kinder bis zum siebten Lebensjahr gestillt werden). Aus Sicht der evolutionären Verhaltensforschung ist das Langzeitstillen also kein abartiges Verhalten, sondern typisch menschlicher Standard.

Dennoch wird in vielen westlichen Ländern das Langzeitstillen nicht als normal akzeptiert. Dabei gilt als erwiesen, dass länger gestillte Kinder in ihrem späteren Leben seltener an Übergewicht leiden.

Sowohl die Kohlenhydrate aber vor allem bestimmte Eiweiße der industriell hergestellten Säuglingsnahrung entsprechen nicht der Zusammensetzung der Muttermilch.

Werden Babys mit eiweißreicher Flaschennahrung in den ersten Lebensmonaten gefüttert, besteht ein 30 Prozent höheres Risiko, im Kindes- und Jugendalter übergewichtig zu werden als bei gestillten Kindern.

Eine Ursache für die Entwicklung von Adipositas vermuten Experten in einem zu hohen Eiweißgehalt der industriell hergestellten Säuglingsmilch. Demnach führt eine erhöhte Zufuhr von Milcheiweiß zu einem Anstieg des Wachstumshormons (IGF 1) und zu einer höheren Insulinausschüttung.

Beide Faktoren stimulieren die Bildung von Fettzellen (Adipozyten), und diese führen dazu, dass die Kinder vermehrt Fettmasse anlegen. Das Stillen über einen Zeitraum von mehr als vier Monaten ist sehr sinnvoll, um Adipositas vorzubeugen.

Auch die Verwendung von Flaschennahrung mit begrenztem Eiweißgehalt, die seit einiger Zeit angeboten wird, könnte das langfristige Risiko für Übergewicht vermindern.

Muttermilch ist besonders gut verträglich und leicht verdaulich.

Die Muttermilch schützt das Kind auch über den sechsten Lebensmonat hinaus vor Krankheitserregern.

Durch ihre besondere Zusammensetzung stärkt Muttermilch das Immunsystem (die Mutter gibt sowohl Antikörper aus früheren Krankheiten wie z.B. Masern, Windpocken usw. als auch aus aktuellen Infekten wie z.B. Erkältungen weiter).

Die Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Entwicklung des Gehirns, Fettsäuren, wie beispielsweise Linolsäure, und Kohlenhydrate begünstigen die Darmflora und bauen einen Infektionsschutz auf, Laktoferrin erhöht ebenfalls den Infektionsschutz und verbessert die Aufnahme des Eisens aus der Muttermilch.

Zahlreiche Mehrfachzucker bewirken einen Infektionsschutz, indem sie Krankheitserreger schon im Darm abfangen und das Wachstum nützlicher Bakterien im Darm fördern. Gestillte Kinder erkranken seltener an Infektionen vor allem des Magen-Darm-Traktes und des Mittelohrs.

Das Risiko, eine Allergie zu bekommen, ist bei länger gestillten Kindern (mindestens vier Monate ausschließlich) bedeutend niedriger als bei nichtgestillten.

Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko in ihrem Leben übergewichtig zu werden, einen Herzinfarkt zu erleiden oder andere Herz-Kreislauferkrankungen, wie z.B. hohen Blutdruck zu bekommen. Sie erkranken seltener an Diabetes mellitus.

Gestillte Kinder erleiden seltener einen plötzlichen Kindstod.

Langzeitstillen beugt unter anderem Gebissanomalien vor. Die Gaumen- und Kieferentwicklung wird positiv beeinflusst, spätere Fehlstellungen sind geringer, die Sprachentwicklung gefördert. Kopf- und Halsmuskulatur werden gekräftigt.

Aber trotz der möglicherweise schädlichen Auswirkungen auf die Kiefer- und Gebissentwicklung, finden es die meisten Menschen völlig normal, wenn zwei- oder dreijährige Kinder mit dem Schnuller im Mund herumlaufen.

Amerikanische Studien belegen, dass gestillte Kinder weniger Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten zeigen. Wissenschaftler haben die Vermutung angestellt, dass Stillen Kinder für ihr ganzes Leben stressresistenter machen kann.

Es gibt keine Belege dafür, dass sich zu lange gestillte Kinder schlechter von der Mutter lösen. Spätestens im Kindergartenalter wird sich das Kind ohnehin stärker von der Mutter abnabeln und wohl kaum ein Teenager möchte noch an Mutters Brust.

Solange das Stillen Mutter und Kind gefällt, kann es auch fortgeführt werden.

Aber keine Frau sollte sich rechtfertigen müssen, wenn sie sich entscheidet, nicht zu stillen (was sehr schade wäre) oder mit dem Stillen aufzuhören oder eben bis ins Schulalter zu stillen.

Alles Gute für dich!

Ich habe noch keine eigenen Kinder und kann das schwer einschätzen. Ich werde aber keine Mutter für ihre Entscheidung verurteilen. Ich denke ich würde mein Kind bis zum 1. ggf bis zum 2. Lebensjahr stillen aber wohl eher bis zum 1. Aber feste Grenzen werde ich da nicht legen wird sich in Zukunft herausstellen was ich für das beste halte :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe viele Nichten und Neffen

Manche geben ihren 5-jährigen Kinden noch die Brust. Das war früher völlig normal, wird in unserer modernen Gesellschaft aber eher als unüblich gewertet und im besten Fall als 'komisch' angesehen.

Letztendlich wirst Du vermutlich merken, wann die Zeit zum Abstillen gekommen ist.

Mach doch wenn du das willst, da muss man doch nicht andere Leute fragen was die davon halten. Für mich persönlich wäre das nichts gewesen, auf gar keinen Fall. In dem Alter ist es kein Baby mehr was auf Muttermilch angewiesen ist. Es ist ein Kleinkind, was normales Essen zu sich nimmt.

Aber wie gesagt, mach es so wie du es für richtig hältst. Dein Kind, deine Entscheidung.

können tust du es natürlich - vorausgesetzt das Kind will das noch und du zu dem Zeitpunkt auch noch. Vielen ist das neben der Arbeit zu umständlich