Katze pisst auf Teppich und Kater kreischt endlos?
Wir wohnen seit Februar zusammen in einer neuen Wohnung, ca 110qm. Wir haben zwei Katzen, einmal die meines Freundes (BKH, vier Jahre, er hat sie seit Baby) und dann einen rumänischen Straßenkater aus dem Tierheim (Singapura/EKH Mix, ca. 1 Jahr alt).
Die große ist eine liebevolle Diva, die sehr intensiv ihre Grenzen zieht. Vor seiner Ankunft hat sie viel gespielt, war aktiver.
Jetzt ist er seit April da und mischt alles auf - er ist unermüdlich, geht ihr die ganze Zeit auf den Keks und schreit. Aus Langeweile. Frisst alles an, rennt rum, macht jeden Tag ein neues Geräusch, dass wir noch nie gehört haben.
Wir haben alles mögliche an Spielzeug, powern täglich mindestens dreißig Minuten mit dem Laserpointer aus. Wir mussten alles umräumen und können nichts auch nur eine Sekunde stehen lassen. Wir züchten tropische Pflanzen und nachdem er sich damit fast vergiftete, mussten wir auch die alle wegräumen, stellten überall Katzengras auf.
Um der großen Katze, die sich auf seine Spielversuche seltenst einlässt und sie mit großem Knurren und ab und zu einer Schelle abtut, ein bisschen Ruhe zu geben, haben wir die beiden nachts getrennt. Habe dann ca. 20min immer nochmal die Tür geöffnet, um die Große zu ‚fragen‘, ob sie doch lieber mit ihm auf den Flur will. Vor einer Woche wollte sie dann abends tatsächlich auf den Flur. Zehn Minuten später höre ich Gekratze vor der Schlafzimmertür…sie hat auf den Teppich gepisst. Alles vernünftig gereinigt, sie wollte dann ins Wohnzimmer. Seitdem pisst sie regelmäßig vors Schlafzimmer. Immer mal wieder auch vors Katzenklo. Eben war sie oben mit mir, ich hänge Wäsche auf, auf einmal Gekratze und Pfütze.
Was tun? Wir wollten jetzt die Tür nachts wieder öffnen, sie scheint ja aber auch vors Schlafzimmer zu pieseln, wenn sie eigentlich easy woanders sein könnte. Markiert sie ihr Revier? Was können wir dagegen machen? Wir haben geredet und reflektiert, dass jedes Mal, wenn sie sich zu uns zum Schmusen oder Spielen traut, der Kleine sich dazwischendrängt. Können ihn ja aber auch nicht die ganze Zeit wegsetzen. Wie wird man da beiden gerecht? Setzen wir ihn ab und an raus, um ihr diese Zeit zu geben? Oder führt das nicht nur dazu, dass der Flur noch mehr ‚sein Revier‘ ist und sie wieder pisst?
Zweites Thema: das Geschreie. Er ist halt mit wenig Futter aufgewachsen. Ich verstehe, dass er dieses Notgefühl noch sehr stark empfindet. Aber wir können nachts nicht mehr zur Toilette, sonst schreit er eine Stunde lang. Anfangs war es kurz vor der Füttterungszeit, inzwischen fängt er manchmal um 04:30 Uhr an zu schreien. Wir dürfen keinen Mucks machen, weil er sonst merkt, dass jemand wach ist und er dann schreit. Das war’s dann mit dem Schlafen.
Manchmal schreit er auch einfach so. Wenn wir im Wohnzimmer sind, guckt er uns an, geht aus dem Sichtfeld und beginnt, zu brüllen. Wir haben gelesen, dass man auf das Geschreie nicht eingehen soll und in dem Moment Futter geben, wo das Tier abgelenkt ist und nicht mehr schreit, um das Verhalten nicht zu bestärken. Aber egal, was wir tun, wir scheinen es zu bestärken.
Wir haben ein Geschirr aus atmungsaktivem Stoff, wir nennen es das ‚T-Shirt‘. Wenn er so überdreht ist, dass er nicht mehr zur Ruhe kommt (und schon richtig fertig ist), ziehen wir es an. Er ist meist fast dankend dafür und schläft dann oder kommt zu uns und schmust. Die TA meinte, es sei alles normal, er sei nur ‚fordernd‘.
Beide sind Wohnungskatzen. Wollten mit ihm Spazieren, fühlt er überhaupt nicht.
ALSO:
Wie helfe ich der Großen, die ihr gebührende Zeit zu bekommen, ohne ihr Verhalten zu bestärken?
Und wie helfe ich dem Kleinen, etwas runterzufahren und weniger zu schreien?
4 Antworten
Wichtigster Punkt.
Bitte KEINE Laiserpointer.
Laiserpointer wirken oft wie ein Top Spielzeug, weil viele Katzen wie verrückt hinterher jagen und ganz aufgeregt sind, aber oft ist das kein Spieltrieb mehr sondern Frust, da die Katze nichts fangen kann und ist eigentlich ein No-Go als Katzenspielzeug und dass ist für Katzen sehr belastend.
Wenn der Kater zudem ein ehemaliger Freigänger war ist er auch wahrscheinlich sehr unterfordert, denn auch bei einer großen Wohnfläche fehlen viele Sinneseindrücke.
Zudem passen die Beiden auch überhaupt nicht zusammen, Kater und Katze sind meist (je nach Individuum natürlich) zu unterschiedlich in der Spielweise und können aufgrund der Unterschiede auch nicht soo viel machen und Charakterlich sind da fast Welten.
Kater raufen viel, das wird einer Katze oft zu viel und sie sind auch Charakterlich sehr unterschiedlich dass die Kombination einfach nicht passt.
Der Kater braucht einen anderen Kater und zudem klingt sein Verhalten, es schreit förmlich nach Freigang.
Freigänger in Wohnungskatzen zu 'Verwandeln' funktioniert in 90% der Fälle nicht.
Der Laiserpointer frustriert, der Kater hat zu wenig Imput und die Tiere passen einfach nicht zusammen, das sorgt für Stress und Unruhe.
Der Kater braucht ein Heim mit Freigang und passendem Artgenossen.
Die Katze braucht einen ruhigen artgenossen und am besten weiblich.
Okay, das war uns nicht klar! Dann lassen wir das künftig mit dem Pointer.
"Der Kater braucht ein Heim mit Freigang und passendem Artgenossen. Die Katze braucht einen ruhigen Artgenossen und am besten weiblich." Ich bin ebenfalls dafür die beiden tunlichst zu trennen und für den Kater ein Haus mit Garten zu finden. Man muss nicht unbedingt unpassende Situationen mit allen Mitteln passend machen, wenn die Antwort so klar auf der Hand liegt. Zudem zeigt die Katzen es mehr als deutlich, dass der junge Mann woanders hingehört und nicht in die Familie passt.
- mit dem Tierarzt sprechen
- Beide Katzen zeigen klar, dass es ihnen nicht gut geht. Wenn der Kater schon mal Freigänger war akzeptiert er die Wohnungshaltung vielleicht einfach nicht. Wenn deine Katze so abdreht akzeptiert sie den Kater vielleicht nicht. Nicht jede Zusammenführung gelingt. Beide klingen nach psychischem Stress
der junge Kater ist völlig unterfordert und als Straßenkater auch für die Wohnungshaltung wahrscheinlichüberhupt nicht geeignet. Für deine Katze ist seine Unruhe Stress.30 Minuten spielen reicht niemals aus. Fummelspiele, Cat Walks für die Wände und Kratzbäume, Intelligenzspiele, Lekkerliesuche z B in Kartons die mit Papier gefüllt sind und wo er rein kann, er braucht als junger Kater viel mehr Input.
Der junge Kater ist überhaupt nicht ausleglastet und passt vom Wesen her überhaupt nicht zu der anderen.
Zu der BKH hätte man eine Katze mit einem ähnlichen Charakter in gleichem Alter gesellen müssen.
Richtig.
Die Wahl des Katers war völlig falsch und er sollte in ein anderes Zuhause kommen.
Ich hoffe, dass klar ist, dass wir nicht nur dreißig Minuten spielen - nur dreißig mit dem Pointer.
Als mein Leo (heute 5 Jahre alt) vor 2 Jahren einzog, als ehemaliger Freigänger und als dringende Vermittlung, da Vorbesitzer komplett überfordert waren, da er aufs Sofa pinkelte und kotete und seine Schwester attackierte, hatte ich meine Bedenken, ob er sich bei mir in Wohnungshaltung + vernetztem Balkon und 1-2 Spaziergang im Treppenhaus ausreichend wohl fühlt. Meine Geschichte geht gut aus: Er kam an, die Vorbesitzer waren weg, er legte sich mitten ins den Raum auf den Rücken und schlief tief und fest. Da war klar: Er fühlt sich sauwohl, ist angekommen und mag mich und meine Gerüche. Das blieb auch so, bis heute. Es reichem ihm die limitierten Freiräume komplett aus. Solch Geschichten gibt es bei ehemaligen Freigängern aber eben oft auch nicht, so wie bei dir. Diese Katzen wirken wie klaustrophobisch, sind permanent unter Strom, brüllen/röhren gar. 4.30 Uhr ist eine klassische Zeit eines nachtaktiven Freigängers. Das ist also tooooootal in Ordnung das er das macht. Generell ist er, so wie er ist, total klasse, nur nicht eingesperrt in eine Wohnung. Gebt ihm Freiheit, lasst ihn umziehen und umherstreifen, ganz seiner Natur.
zudem Straßenkater und dann nur in Wohnungshaltung, purer Stress. Dann nur 30 Minuten mit ihm spielen reicht auch nicht