Kann mir jemand meinen MRT Bericht erklären?
Hallo,
Unten befindet sich mein MRT-Bericht.
Ich soll laut Sprechstundenhilfe noch ein MRT diesmal mit Kontrastmittel machen lassen. Auf meine Frage, warum das nötige wäre, habe ich nur die Antwort erhalten, dass man dann mehr sehen könnte.
Als Laie verstehe ich leider den Bericht nicht. Würde aber natürlich gerne wissen, warum eine Kontrastmittelgabe notwendig ist.
Kann mir jemand mehr zu meinem MRT erklären?
Eigentlich wurde es angefertigt, wegen schon sehr lange bestehender Rückenschmerzen. Ein vorab angefertigtes Röntgenbild zeigte eine alte verheilte (aber unentdeckte) Fraktur des Sakrums.
Vielen Dank schon mal!
MRT LWS
Befund
Flachbogige linkskonvexe Torsionsskoliose.
Kein lumbaler Bandscheibenvorfall. In Hohe L5/S1 flachbogige, etwas rechtsbetonte, Bandscheibenprotrusion ohne Wurzeltaschenkontakt. Maßige bilaterale Spondylarthrose. Keine Spinalkanalstenose. Regelrechte Signalintensität des Konus. Die Kaudafasern imponieren auf den sagittalen T2-gewichteten Schichten im unteren Abschnitt teils etwas knotig aufgetrieben.
Keine Osteodestruktion. Multiple kleine Wirbelkörperhämangiome. Soweit beurteilbar und abgebildet, regelrechte Signalgebung des Sakrums.
Beurteilung:
Rechtsbetonte Bandscheibenprotrusion L5/S1 ohne Wurzeltaschenverlagerung. Kein lumbaler Bandscheibenvorfall. Keine Spinalkanalstenose. Auf den sagittalen Schichten teils etwas knotig aufgetriebene Kaudafasern, in erster Linie kann von einem Anschnitt ausgegangen werden DD z. B. Ependymome, zur weiteren Abklärung sicherheitshalber ergänzende Kontrasta-angehobenen Schichtung empfohlen.
1 Antwort
Du hast eine Fehlstellung der Wirbelsäule, sprich Skoliose. Mäßigen Gelenkverschleiß an den Wirbelgelenken. Eine Bandscheibenvorwölbung Höhe L5/S1, eine Art Vorstufe zum Bandscheibenvorfall.
Der Grund, wieso der Radiologe Kontrastmittel ergänzend geben möchte, ist diese teils knotige Auftreibung der Kaudafasern. Die unteren Nervenbündel enden als Cauda Equina (Pferdeschwanz), daher der Name. In erster Linie wird davon ausgegangen, dass das nur etwas "schlecht" im Bild getroffen wurde. Das kann schon mal passieren und sowas lässt sich mit einer Wiederholungsaufnahme meist klären. Da solche Veränderungen aber auch für einen Tumor, sei es jetzt gut- oder bösartig, sprechen können, soll in diesem Zug auch direkt Kontrastmittel gegeben werden. Das erhöht im Bild die Aussagekraft zwischen "normalen" Gewebe und Tumorgewebe.
Wie der Radiologe schon schreibt, handelt es sich um eine Sicherheitsmaßnahme.
Vielen herzlich lieben Dank für die ausführliche Antwort! Das hilft mir sehr weiter. Danke, Danke!