Kann mir einer was zur "Erziehungshilfe" sagen?
Wir sind eine ganz normale Familie; verheiratet, kleines altes Häuschen, 2 Kinder, Junge wird bald 8, Tochter wird bald 2. Mann geht arbeiten, ich bin Hausfrau und bin den ganzen Tag bei den Kindern und kümmere mich.
Unser Sohn ist super in der Schule, ein ganz cleveres und nettes Kerlchen, war aber immer schon ein Wüterich. In der letzten Zeit dreht er immer mehr durch - und ich komme mit dem Kind kaum noch klar. Seine ehemalige Erzieherin aus dem Kindergarten sagte mir, es könnte sein, daß er tatsächlich schon so ne Art Pubertät hat, er war immer schon früher dran mit allem. Der ist mit sich selbst überfordert, und dazu kommt wahrscheinlich seit Neuestem noch Eifersucht auf die Kleine, weil die natürlich auch immer fordernder wird.
Ich mag mir nun Hilfe suchen, dachte an eine Erziehungshilfe vom Jugendamt - so was soll es ja geben. Kann mir jemand erklären, was da abläuft, wie das vonstatten geht?
Ich habe da keinerlei Erfahrungen, denke mir aber, Hilfe bekommen, bevor es eskaliert ist nicht das Schlechteste.
6 Antworten
Also ich finde es ganz, ganz toll, dass du Informationen oder Hilfe von einem Dritten holen willst! Denn viele Eltern glauben immer, dass sie das Problem von selbst in den Griff bekommen oder sie glauben, dass sich das alles "auswächst". Aber es ist ja wirklich nichts dabei, wenn man sich Ratschlag bei Fachleuten holt und nicht wartet, bis alles eskaliert.
Erziehungshilfe vom Jugendamt, kenne ich leider nicht. Aber es gibt an jeder Schule Adressen von Schulpsychologen (oder es gibt auch soziale Einrichtungen, die bei Erziehungsfragen helfen). Mit Schulpsychologen habe ich aber sehr gute Erfahrungen gemacht ... denn es geht ja nicht nur um Schulnoten, sondern auch um das Verhalten ... und wenn die Eltern mit dem Kind Probleme haben, dann können diese auch helfen bzw. einen an die richtige Adresse vermitteln.
Bleibt dran ... alles Gute!
Danke; ich sehe das auch so. Dachte auch, ich kriege das alleine hin, aber es klappt eben nicht. Das Kind ist unzufrieden und ich auch - bevor wir total den Zusammenhalt verlieren, muß was geschehen. Ich kann gut mit ihm reden - aber alle Verbesserungen bringen nicht viel. Er dreht weiter durch, obwohl er den Tag vorher noch einsichtig war.
Schulpsychologe ist ne gute Idee - frag ich mal nach; wüßte nicht, daß es so was an unserer Schule gibt. Ist halt ne Grundschule. In der Schule benimmt er sich recht gut, ist halt nur auch da sehr "Klugscheißer"; wie hier auch. ich hab so das Gefühl, er stellt sich mit uns Eltern auf eine Stufe, weil ja jetzt die Kleine da ist; er also nicht mehr das Kind ist. Dafür ist er aber mit 7 Jahren noch zu jung. Er will alles mit ausdiskutieren und alles (!) mitbestimmen. Und dauernd kommt "kein Bock"; benimmt sich wirklich, wie in der Pubertät....
rufst beim jugendamt an, schilderst die sizuation und da kommt dann so eine "familienhilfe". sie klärt situationen, versucht zu vermitteln und macht auch mal sachen mit dem kind alleine. das kann kino sein, oedr gemeinsam hausaufgaben und ähnliches. so kenn ich das. es wird eben gemeinsam nach einer situationsverbesserung gesucht
nein, das nicht. sie kommt meist wöchentlich, es wird besprochen erstmal was das problem ist, wo hilfebedarf besteht und was gemacht werden kann. sie hilft konflikte zu lösen, vermittelt untereinander (da kinder und eltern meist sich nicht so richtig verstehen gegenseitig), sie wird sicher mit dem kind auch einzeltermine machen. aber einfach weil es fördernd ist. dein sohn wird somit vertrauen und ne basis zu ihr finden und das zusammenarbeiten verbessert sich. als aussenstehende kann sie die situation besser betrachten und helfen diese zu verbessern. und ziemlich schnell wird sie auch spezifisher problematiken erkennen und kann mit euch beiden helfen alleine damit fertig zu werden. vorrausgesetzt dein sohn hat kein tiefergreifendes psychologisches problem. was wir mal nicht hoffen wollen.
Das denke ich nicht. Ich weiß halt nur nicht, damit umzugehen. Deine Schilderung hört sich vielversprechend an. Vielleicht ist eine außenstehende Person in der Lage, herauszuhören, was los ist. Werde da mal anrufen und mich kümmern - vielen Dank!
...bis so ein Familienhelfer zugeteilt wird, muss schon einiges mehr vorliegen als das von dir Geschilderte; letztlich wird das Jugendamt (mit einer solchen Maßnahme jedenfalls) erst tätig bei sog. "Kindeswohl-Gefährdung"; und das dürfte (nach deiner Beschreibung) kaum der Fall sein.
Ansprechpartner für deine/eure Problematik sind viel eher städtische Beratungsstellen, Familienbildungsstätten etc.
Und an die "städtischen Beratungsstellen" komme ich wie?
Klingt ein bißchen so, als müßte man schon total am untersten Niveau angekommen sein, um Hilfe zu bekommen - so schlimm muß es ja nicht werden..... muß ich das Kind erst verprügeln, um Hilfe zu kriegen? Nein, so weit wird es nicht kommen. Aber ich fürchte fast, du hast Recht. Eine Mutter aus unserer Schule ist "so eine", selbst die hat lange gekämpft für Hilfe vom Jugendamt. Nur mag ich "die" eben nicht fragen... Dank dir jedenfalls.
...am besten mal direkt bei der Stadt anfragen, wenn dir selbst so spontan nichts einfällt. Oder es gibt auch Kliniken, die ambulante Angebote (für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie) machen (wenn das denn wirklich nötig sein sollte).
Ganz sicher muss und soll es nicht (!) so sein, dass das Kind sprichwörtlich erst in den Brunnen gefallen sein muss; aber man sollte schon auch ganz gern die Relationen einigermaßen wahren (bei dem, was man sich so an Hilfen ersucht und "einfordert"...) und einen möglichst "realistischen Blick" behalten.
Jedenfalls kommt mit Sicherheit keine Familienhilfe einfach mal so um die nächstbeste Ecke, beim erstbesten Anruf (wie´s hier mancherorts so nett steht)!
Und davon abgesehen, dass es sowieso Wartelisten (weil genug problembeladene Familien) gibt, ist ein Familienhelfer ist so ziemlich die ultimative Möglichkeit, die das Jugendamt einsetzt, wenn sonst keinerlei Maßnahme greift.
Das stimmt schon. Ich denke halt, es wäre schlauer, sie würden direkt kommen, wenn man um Hilfe ersucht - um das Chaos gleich einzudämmen. Aber gut, das werden wir herausfinden.
Zum Psychologen muß das Kind sicherlich nicht; er ist ja nicht krank. "Wütererich" sein ist ja keine Krankheit, und die ersten 2 Jahre mit der Kleinen war er ein super "großer Bruder"; doch jetzt wird die Kleine immer mehr "Mensch" und nicht mehr "Püppchen"; und er sieht seinen Stellenwert gefährdet. Ich selbst brauche eher Hilfe, wie ich mit ihm umgehe grade. Ich brauch da einfach Beratung. Werde einfach mal da anrufen; vielen Dank.
nee, stimmt nicht. jugendämter senden familienhilfen aus bei familien mit problemen. deshalb "familienhilfe". ich hatte auch eine als 13jährige.
...nichts anderes steht ja auch hier, @apfefress.
Ausschlaggebend dabei ist allerdings immer "das Maß" (!) der vorliegenden Probleme.
Für mich persönlich ist "das Maß" schon reichlich voll - deshalb frag ich ja. Aber vergleichsweise wird es wohl harmlos sein; gibt sicherlich größere Problemfälle. Dennoch mag ich das Problem gerne im Keim ersticken - vielen Dank also!
Hallo! Eine Erziehungshilfe wäre hier nicht unbedingt angebracht, weil sehr teuer... Es gibt aber die Möglichkeit durch eine Erziehungsberatungsstelle, diverse Seminare oder Gruppenhilfen zu besuchen. Das regelt unter Umständen auch das Jugendamt für Euch.
Teuer ist mir egal - Hauptsache ich finde wieder Zugang zu meinem Kind! Jugendamt scheint also die richtige Stelle zu sein? Danke.
wir bekommen denächst auch eine erziehungshilfe vom amt.wann es genau los geh kann ich noch net sagen.es geht um meinen großen der wird 8 und hat ads und hört net.aber zum amt sind wir gekommen weil jemand angerufen hat und uns gemeldet hat weil der große sein fahrrad reparienen wollte mit einem multitool(taschenmesser und schraubenzieher und so was)wegen dem messer aber da mit kann man nichts schneiden.vor dem ersten gespräch hatte ich schon angst aber der mann vom amt hat gesagt ist halb so wild.und so war es,er hat auch gesagt er muß es halt nach gehen.war gestern beim amt wegen der hilfe,er will sehen das wir erst mal erziehungsbegleidung bekommen und dann die hilfe.
Danke. Also im Endeffekt nehmen die "mir" nur mal das Kind ab oder wie? Hört sich nach Entlastung für Mama an; aber nicht unbedingt nach Hilfe bei der Erziehung. Wäre zwar auch schon mal schön; aber ich hatte gehofft, es hilft mir einer dabei, herauszufinden, was des Bengels Problem ist..... Reden hilft nicht wirklich. Er sagt mir zwar, was er hat, ich sag ihm auch, was wir besser machen können - aber es läuft nicht echt.