Kann man von Deutschland aus in Japan in Psychiatrie aufgenommen werden?

3 Antworten

Gehen tut das schon, du kannst dich jederzeit in medizinische Behandlung begeben, wenn du die Einreisekriterien erfüllst und auch die nötige Bonität mitbringst.

ABER:
Das ist halt aller Wahrscheinlichkeit das Hauptproblem, die Kostenfrage. Du solltest dann eine spezielle Krankenversicherung haben, welche so etwas abdeckt. Dürfte schwierig werden. Ich lebe und arbeite in Japan, wollte aber eine Versicherung, die beide Länder abdeckt wenn ich mal einen Unfall habe und nach Deutschland zur Behandlung möchte. War nicht ganz einfach die zu finden, gibt es aber. Dürfte aber als in Deutschland lebene Person schwierig werden.

Ich hatte bereits so einen Fall im letzten Jahr: Ich bin hier in Japan auf einer Treppe gestürzt und habe mich am Fuß verletzt, die Folgen aber unterschätzt. Im Zuge eines Familienbesuches in Deutschland bin ich dann wegen der Beschwerden zum Arzt und der hat mich sofort ins Krankenhaus geschickt. Das Krankenhaus wollte gleich mal EUR 5.000,-- in bar sehen, da eine Operation nötig war, ich Selbstzahler war und die Klinik in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Patienten aus dem Ausland ohne Wohnsitz in Deutschland gemacht hat. Das hat sich dann im Laufe der Behandlung auf 12.000,-- Euro summiert, und das dauert Wochen, bis die Versicherung die eingereichten Rechnungen zahlt.

Zurück zu deiner Frage: Eine psychische Behandlung ist etwas, was man nicht mal so in ein paar Tagen Klinikaufenthalt behandeln kann. Und ja, es gibt schon darauf spezialisierte Kliniken in Japan. Dennoch sind psychische Erkrankungen - obwohl sie auch in Japan immer mehr zunehmen - immer noch ein Thema, über das man nicht spricht - nur hinter vorgehaltener Hand.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn du dir das finanziell leisten kannst, ist das wahrscheinlich nicht unmöglich.

Die Krankenkasse wird sowas definitiv nicht bezahlen.

Die Frage ist eher ... wieso will man das? Japan ist nicht gerade für seinen guten Umgang mit psychisch erkrankten bekannt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Japanologie studiert und nach Japan ausgewandert