Kann ich in meiner Dachgeschosswohnung ein Aquarium mit Raumtemperatur betreiben?

2 Antworten

Hallo

Ich habe ein leeres Aquarium stehen und wollte ursprünglich ein Kaltwasserbecken daraus machen. Nun müsste ich es im Sommer, in dem in meiner Dg. c.a. 30-35 Grad herrschen, aufwendig runterkühlen.

Unterschätz nicht die Hitzetoleranz von Fischen der gemäßigten Breiten- die ist nicht generell schlechter als die von tropischen Fischen. Das größere "Problem" - so man es denn als eines sieht - ist dass die Durchschnittstemperatur in der Wohnung weit über der eines Gewässers der gemäßigten Zone liegt.

Nur als Beispiel, der Rhein erreicht im Sommer regelmäßig 28 Grad und mehr und es ist ein rasch fließender Fluss.

Es gibt Fische der gemäßigten Breiten die Temperaturen über ca. 25 Grad nicht vertragen, zum Beispiel Groppen und Forellen. Aber für die meisten sind Temperaturen bis 30 Grad kein Problem, für die Stillwasser-Karpfenfische auch bis 35 Grad.

Der Goldfisch ist z.B. extrem hitzetolerant und hat mit 30-35 Grad noch kein Problem. Zumindest nicht direkt.

Kühler sind übrigens sowieso ein Riesenproblem... weil wenn man das Becken effektiv kühlt mit einem Durchlaufkühler- beschlägt die Scheibe 😑👎

Da hätte ich im Winter, in dem in meiner Wohnung teilweise mit heizen nur 10 Grad möglich sind, schnell Schimmel

Das klingt ziemlich extrem. 10 Grad also das ist extrem. Ich weiß wovon ich rede, ich hatte vor paar Tagen noch 8-10 Grad im Zimmer und da ist mit Feuchtigkeit auch ohne Aquarium nicht zu spaßen- da muss man ja quasi so oder so die Luft entfeuchten.

Nun habe ich überlegt ein Klima im Becken zu simulieren, welches immer Zimmertemperatur hat und im Laufe der Jahreszeiten diese Temperaturen durchläuft

Das musst du ja dann nicht simulieren.... das ist ja dann automatisch so. Indem du keine Heizung benutzt und keinen Kühler.

Ich habe nur keinen Schimmer, ob es solche Becken gibt, oder welche Komplikationen auftreten können.

Klar gibt es solche Becken.

Komplikationen treten da nicht auf.

Welche Flora und Fauna sich anbieten würde.

Flora im Prinzip alle Aquarienpflanzen. Muss man bisschen selber probieren. Die Mehrzahl gehen auch im Bereich 10-18 Grad nicht ein sondern machen halt langsam. Es empfiehlt sich dann auch nur sehr kurz zu beleuchten.

Fauna. Na ja das Becken ist recht groß.

Regionen der Welt die ähnlich sind wie eine winterkalte Wohnung im Dachgeschoss sind insbesondere Hongkong und Südchina, Florida und das südliche Südamerika.

Einige Fischarten die in Frage kommen könnten:

*EDIT* Ich hab mal die durch Fettschrift markiert die man mit Sicherheit im Handel findet, wo ich mir sicher bin dass der Temperaturgang passt und die ich auch für die Beckengröße sicher für ganz gut halte.

  • Cichlasoma dimerus und einige andere Cichlasoma
  • möglicherweise einige Gymnogeophagus
  • Barbodes semifasciolatus
  • Carassius auratus und Carassius gibelio
  • alle Bitterlinge
  • Gambusia
  • Phalloceros caudimaculatus
  • Schwertträger Xiphphorus helleri (Sicherheitsheizung nötig, 10 Grad ist zu kalt)
  • Rhinogobius Grundeln
  • Hoplosternum littorale
  • Macropodus opercularis, Macropodus ocellatus
  • Oryzias latipes
  • Jordanella floridae
  • Thanichthys albonubes
  • Parazacco spilurus
  • Misgurnus - Schlammpeitzger
  • einige Schistura und andere Schmerlen
  • Channa asiatica, Channa maculata
  • Hemichromis letourneuxi
  • Anabas testudineus müsste man aber leicht absichern auf 15-16 Grad
  • Aphyocharax anisitsi
  • Austrolebias
  • Callichthys callichthys
  • Corydoras paleatus
  • Hyphessobrycon bifasciatus
  • Pasalidodon anisitsi/ Hyphessobrycon anisitsi

Außerdem sind die üblichen Neocaridina und Caridina Garnelenarten (davidi, bees, Amano) sehr gut passend.

DonnerDon 
Fragesteller
 15.12.2022, 10:46

Hallo Grobbeldopp,

Wow, das ist eine Menge Anreiz!:)

Ja genau, ich werde mich erst einmal rantasten.

Habe seid 3 Jahren ein 60 Liter Becken im selben raum stehen ohne Temperaturregler. Mit Amanos, Schnecken und örtlichen Pflanzen. Das funktioniert bissher ganz gut.

Die örtlichen Elemente würde ich in dem großen natürlich weg lassen.

Ich habe eine Art Höhlenbecken mit schwarzem Schiefer, Lavagestein und ein paar abgekochten größeren und kleineren Ästen im Sinn. Davon habe ich noch gut was rumliegen. Mit kleinen und großen Anubien und Javafarn.

Drei 7-10 Watt LEDs für eine gerade ausreichende Beleuchtung.

Wenn das Becken eingefahren ist, kommen erstmal ein paar Welse und Später ein paar kleine Barsche rein.

Ist erst einmal nur der grobe Gedanke. Da ändert sich bestimmt noch Einiges. Ist ja meistens so😁.

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Klingt nach einem idealen Standort für Goldfische.