Kann ein Verschluß einer Schmuck-Kette aus Zinn bestehen?
Ich habe von einer guten Bekannten eine Kette zur Reparatur bekommen. Die Kette hat einen Verschluß ähnlich einem Karabinerhaken, natürlich ziemlich klein. An diesem Verschlußhaken war eine Öse, in welcher ein kleiner Ring befestigt war, der wiederum mit dem Ende der Kette verbunden ist. Die Öse am Haken ist durchgescheuert, weshalb die Kette auseinanderfiel.
Mein Plan war, einen Silberdraht so über die durchgescheuerte Stelle zu löten, dass die Öse wieder geschlossen ist. Als Lot habe ich gewöhnliches Lötzinn. In dem Augenblick, als ich die Enden der Öse mit dem Lötkolben berührte um sie zu verzinnen, schmolzen diese augenblicklich, genau wie das Zinn selbst. Ich habe jetzt einen Ring aus Silberdraht direkt angelötet, es hält.
Aber, und das ist die Frage: woraus könnte dieser Karabinerhaken bestehen, dass er einen so niedrigen Schmelzpunkt hat? Wurde so etwas aus Zinn gefertigt?
1 Antwort
Solch ein Teil aus Zinn zu fertigen erscheint mir mehr als fraglich, da Zinn ja eine vergleichsweise geringe Festigkeit hat, es ist einfach zu weich für solche Anforderungen. Weil es genau so schnell weggeschmolzen ist, wie dein Lötzinn, könnte es sich um eine Legierung handeln, wie z.B. Tombak, Neusilber, die zwar einen höheren Schmelzpunkt hat als Lötzinn, aber aufgrund der sehr geringen Dicke des Drahtes trotzdem schmolz. (Nur so ein Gedanke). Man müsste eben mal die Schmelzpunkte verschiedener Materialien vergleichen.
Ja, Zinn erscheint mir ja auch komisch. Andererseits ist die Öse ja auch durchgescheuert, was ja für ein weiches Material spricht. Die Kette ist aber auch wiederum relativ schwer.
Ich habe mal geschaut: Tombak liegt im Schmelzpunkt über 900°C, Neusilber ebenfalls. Da komme ich ja mit meinem Lötkolben nicht annähernd hin. Ich habe einen temperaturgeregelten Lötkolben, und hatte 320°C eingestellt.