Jetzt gilt sogar Sahra Wagenknecht als rechtsextrem?

6 Antworten

Du hast es erfasst:

Es gibt eine offizielle Staatsmeinung - und alles was nicht dieser Meinung entspricht, wird in die Schubladen "Rechts" und "Rechtsextrem" abgelegt.

Bis 1990 war das anders. Dort wurden die "andersdenkenden" grundsätzlich immer in die Schubladen mit der Aufschrift "LINKS" abgelegt!


DerGrafDuckula  27.10.2023, 19:59

Es gibt eben keine "offizielle Staatsmeinung", oder kannst du dieses Behauptung belegen?

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Schnoofy  28.10.2023, 07:21
Es gibt eine offizielle Staatsmeinung

Wo ist die denn für alle nachlesbar dokumentiert?

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So traurig es sich auch anhört, aber die Bezeichnung "rechtsextrem" gilt heute schon als besonderes Prädikat für "Klardenker". Ist ja auch logisch, wer sich selbst weit außen am linksgrünen Rand tummelt, für den verzerrt sich die Sichtweise natürlich auch entsprechend, sodass automatisch alles außerhalb des eigenen Dunstkreises extrem weit rechts steht.


Benedikt581  27.10.2023, 21:06

diese Antwort feier ich

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Wenn die Frau alle AFD-Positionen für sich einnimmt und das nationalistische russische Regime sowie dessen Angriffskrieg unterstützt, finde ich den Kampfbegriff "Nazi" nicht zu weit hergeholt. Es wäre gegenüber den AFD-Leuten sogar fast schon ungerecht, Sahra Wagenknecht NICHT so zu bezeichnen.


verreisterNutzer  28.10.2023, 08:02

Ich war jetzt noch auf dem Stand, dass sie einfach nur mit Putin Kontakt aufnahm um ihn zu besänftigen. Wenn sie jetzt aber wirklich auf seiner Seite ist, dann ist das natürlich ein arges Problem und macht sie auch für mich nicht wählbar, trotz ihrer guten Ansätze in der Sozialpolitik.

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napoloni  28.10.2023, 09:37
@verreisterNutzer

Es ist natürlich nicht so, dass sie sagt, "Putin ist toll und er soll die Ukraine haben". Das wäre zu einfach. Bei ihr fängt es damit an, dass sie sich NICHT gegen den russischen Krieg äußert und russische Mythen wie die angeblich gegen Abmachungen verstoßende NATO-Osterweiterung und des fiesen, von der USA gesteuerten Westen übernimmt. Sie tritt vehement gegen Waffenlieferungen ein (für den Frieden, sagt sie) und fordert, dass wir wieder russische Energie kaufen (für unsere armen, frierenden Leute, sagt sie).

Ihre Kernpositionen zum Krieg ist, dass wir (der Westen) mit Russland verhandeln sollten. Klingt harmlos, aber was bedeutet das wirklich? Sie spricht der Ukraine die Staatlichkeit, die Souveränität ab. Wenn Russland mit der Ukraine im Krieg ist, was sollen dann Verhandlungen mit uns, über die Ukraine hinweg? Russland müsste mit der Ukraine verhandeln, weil es seit seinem Angriff mit der Ukraine im Krieg ist. Es hat sich aber gegen Verhandeln und für den Krieg entschieden, weshalb wir die Ukraine heute zur Verteidigung mit Waffen unterstützen.

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Ich glaube, Frau Wagenknecht will jetzt einfach auf Stimmenfang gehen. Mit Rechtsextremismus hat das, was sie selber mit ihrer neuen Partei BSW plant, oder was ihre alte Partei "die Linke" forderte, letztlich gar nichts zu tun.

Sahra Wagenknecht wurde in der Vergangenheit regelmässig als ganz links aussen in ihrerer früheren Partei eingeordnet. Linker geht es kaum. Dass sie jetzt plötzlich einen auf Zuwanderungsbeschränkung etc. macht, ist ein halbherziger Versuch, ehemalige unzufriedene Linkswähler ins BSW-Boot zurückzuholen. Das wird ihr vermutlich auch gelingen, nur was danach passieren wird, ist eine andere Frage. Denn dem linksaussen-Menschenbild liegt unter anderem eine Welt der komplett offenen Grenzen und Kulturdurchmischung zu Grunde. Ich weiss nicht, wie lange die BSW-Partei einen AfD-Nachahmungskurs intern durchstehen wird, ehe Töne aus den eigenen Reihen laut werden, sich doch auf die "inneren Werte" zu besinnen, wo soziale Werte vor Egozentrik, Protektionismus usw. in der Rangordnung stehen. Echte linke Wähler wird ein BSW mit einem AfD-Nachahmungsprogramm kaum gewinnen, und besonders rechts positionierte Bürger wählen vermutlich auch künftig lieber gleich das Original AfD, wo man sich sicher sein kann, nicht die Katze im Sack gekauft zu haben. Die AfD gibt es nun seit 10 Jahren, und nach verschiedenen Häutungen hat die Partei langsam ihre Positionierung am rechten äusseren Rand gefunden. Ein BSW hingegen wird auch seine Zeit brauchen, bis die Partei organisch gewachsen ist und verschiedene Richtungswechsel, Ups und Downs durchgemacht hat.

Sahra Wagenknecht ist sicher eine sehr gute Rednerin mit Charisma, aber ich bin mir nicht sicher, ob die ganze Abspaltung des BSW eine gute Idee war, ob das mit linken Positionen vereinbar und in einem insgesamt für einen linken Wähler kosistenten, schlüssigen, nachvollziehbaren Parteiprogramm enden wird, welches sich zudem deutlich von anderen Parteiprogrammen unterscheidet.

Seien wir ehrlich, Wagenknecht ist der AfD ideolgisch näher als der Partei, der sie vorher Mitglied war. Ist sie rechtsextrem? Nein, aber ideologisch unweigerlich rechts außen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der "linken Öko-Kommunistischen Globo-Homo Eliten"

verreisterNutzer  27.10.2023, 19:15

Naja, aber die CDU ist momentan auch nicht besser.

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Tihwd  27.10.2023, 19:18
@verreisterNutzer

Ja, dass die den selben Fehler wie die Zentrumspartei 1933 begehen ist leider nicht mehr unwahrscheinlich.

Hoffentlich schafft es die Wagenknecht die AfD Wählerschaft zu spalten und somit beide Parteien in die Bedeutungslosigkeit zu verfrachten. Dann hätte Wagenknecht immerhin eine gute Sache gemacht.

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verreisterNutzer  27.10.2023, 19:22
@Tihwd

aber wen kann man überhaupt noch wählen? Die Ampel macht keinen guten Eindruck, die CDU auch nicht. Wenn Gysi eine eigene Partei hätte, würde ich wohl ihn wählen.

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Tihwd  27.10.2023, 19:33
@verreisterNutzer

Das ist das große Problem hinter Parteienpolitik: Man muss das geringere Übel wählen, sonst überlässt man antidemokratischen Mächten das Land.

Wen du wählen kannst/sollst kann ich dir nicht vorschreiben. Für mich ist Die Linke das geringere Übel, zufrieden bin ich mit denen allerdings auch nicht so ganz, vorallem als die Wagenknecht nicht mitwuselte.

Traurig eigendlich...

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