Jesus für unsere Sünden gestorben?

7 Antworten

Eine gute Frage, das kommt darauf an welche Christen man fragt oder welchen Kircheninterpretationen man folgt.

Für mich ist das im Wesentlichen ziemlich klar eine Falschaussage mancher Kirchen, es widerspricht für mich auch der Logik göttlicher Gerechtigkeit. Jesus lehrte das Gesetz von Saat und Ernte, wir müssen uns alle für unsere Taten vor Gott rechtfertigen, wir tragen selbst die Verantwortung, ernten die Früchte von Gutem und müssen für Schlechtes bezahlen.

Wozu sollten wir noch gute Taten üben (wovon nebenbei übrigens ein Großteil der Lehre Jesu handelt), wenn wir doch ohnehin schon errettet sind, weil wir einfach nur an ihn glauben...?

Nein, es kommt nicht allein auf den Glauben an, sondern die Taten sind sehr wichtig, wir sind nicht "einfach so" errettet, weil wir getauft sind und gelegentlich in die Kirche gehen.

Wichtige Lehrsätze dazu von Jesus:

"Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen." (Mt 6,20)

"lrret euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten. Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten, wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten." (Galater 6,7-8)

Das ist eine von den top Ausreden, um Gottes eigene Sünden zu rechtfertigen. Nämlich das Lügen und somit das brechen des achten Gesetzes des Moses. Gott konnte außer leeren Versprechen nichts tun, ist mit Abstand das größte Frevel in diesem Universum. Und selbst wenn dem so wäre, nur weil Christus für uns gestorben ist, müssen wir jetzt hier alle leiden, oder was? Wo ist er denn, der liebende Vater?

Jesus Christus, Gottes Sohn und Mensch ohne eine einzige Sünde, starb nicht für irgendeine undefinierbare Sünde, sondern für alle konkreten persönlichen Sünden eines jeden einzelnen Menschen. Eine Sünde ist die Verfehlung des trefflichen Tuns. Er trug alle Sünden der Welt weg (Joh 1,29). Er sühnte am Kreuz alle Sünden aller Menschen (1 Joh 2,2).

Und mehr noch: Jesus starb für uns Menschen, den ganzen Menschen, für jeden Einzelnen als solchen. "Gott aber hebt Seine Liebe dadurch hervor, dass Christus für u n s (uns zugunsten) starb, als wir noch Sünder waren" (Röm 5,8). "Denn die Liebe des Christus drängt uns, indem wir dieses urteilen, dass, wenn der Eine für a l l e starb, sie demnach alle starben" (2 Kor 5,14). Damals wurden alle Menschen mit in den Tod Jesu hineingenommen (das Urteil ist vollzogen), sodass Gott ihnen nun Gnade gewähren kann.

Die Gläubigen in Christus Jesus wurden beim Glaubensanfang allein durch Glauben und allein in der Gnade gerechtfertigt, für gerecht erklärt, von aller Schuld frei (Röm 3,28; 4,3; 5,9). Sie h a b e n von da an die Vergebung ihrer Sünden (Eph 1,7,8 a; Kol 1,14) und können nur noch danken und den "Gott unseres Herrn Jesus Christus, den Vater der Herrlichkeit" (Eph 1,17), verherrlichen. "In Ihm (Christus) h a b e n wir die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der (Gottes Vaterherz verletzenden) Kränkungen nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überfließen lässt" (Eph 1,7, 8 a).

Dieter Landersheim

Wenn ich im Fach "katholische Religionslehre" richtig aufgepasst habe, ist Jesus nach dem christlichen Glauben gestorben, um mit der darauffolgenden Auferstehung, nach der er "zur Rechten Gottes" waltet, das ewige Leben zu ermöglichen und endgültig zu verkünden.

Ich denke schon, dass Jesus für unsere ganz persönlichen privaten Sünden gestorben ist.

Allerdings nur, wenn wir dies auch im Glauben annehmen und um Vergebung unserer Schuld bitten.

Jesu stellvertretendes Leiden würde zur Vergebung der Sünden aller Menschen ausreichen, das stimmt. Vergebung gibt es aber nur, wenn wir dies auch möchten...

chrisbyrd  08.04.2024, 09:12

Ich erkläre es mal ausführlicher:

Jesus wurde von den religiösen Führern der Juden angeklagt, vom römischen Stadthalter Pontius Pilatus auf ihren Druck hin verurteilt und von römischen Soldaten gekreuzigt.

Natürlich hätten sich die jüdischen Führer auf die Seite von Jesus stellen und ihn als den von den Propheten des Alten Testaments verheißenen Messias annehmen können. Stattdessen ließen sie ihn verhaften und lieferten ihn den Römern aus.

Natürlich hätten die Römer darauf verzichten können, einen völlig unschuldigen zu kreuzigen. Der römische Stadthalter Pontius Pilatus fragte, was Wahrheit und wusch seine Hände, um Unschuld zu demonstrieren.

Aber eigentlich sind wir alle am Tod von Jesus schuld. Der Grund dafür ist, dass Jesus in die Welt kam, um am Kreuz zur Vergebung unserer Sünden zu sterben. 

Alle Menschen sind Sünder und werden vor Gott in Worten, Taten und Gedanken schuldig. Da Gott rein, heilig und gerecht ist, kann er Sünde nicht tolerieren. Deshalb müssten eigentlich alle Menschen in die Hölle kommen, da niemand ein völlig sündloses Leben geführt hat.

Doch Gott hat uns einen Rettungsanker ausgeworfen. Er ist selbst in Jesus Mensch geworden, hat Versuchungen erlebt und hat als einziger jemals ein völlig sündloses Leben geführt. Deshalb konnte er am Kreuz als reines und makelloses Opfer zur Vergebung unserer Sünden sterben. Wenn wir dieses Opfer für uns in Anspruch nehmen, bekommen wir die Vergebung unserer Sünden und können reingewaschen und geheiligt vor Gott stehen. Nach der Bibel gibt es nur diesen einen Weg.

Jesus hat den Tod besiegt. Deshalb schrieb Paulus: "Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg?" (1. Korinther 15,54-55).

Durch den Sündenfall von Adam kam der Tod in die Welt - durch Jesus die Auferstehung der Toten: "Denn weil der Tod durch einen Menschen kam, so kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen" (1. Korinther 15,21).

Jesus sagte: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen" (Johannes 5,24).

"Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn" (Römer 6,23).

In Jesus Christus wurde Gott selbst Mensch, um am Kreuz stellvertretend für unsere Sünden zu sterben. "Jesus kam in die Welt, um Sünder zu erretten" (1. Timotheus 1,1,5).

"Jesus ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,2).

"Darin besteht die Liebe - nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden" (1. Johannes 4,10).

"Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Der Grund dafür war, dass Gott uns liebt: "So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

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