Ist Einsamkeit ein gesellschaftliches Problem?


15.04.2024, 12:14

Nicht jedem fällt es leicht Kontakte zu knüpfen.

Gerade wenn dann auch noch gesundheitliche, psychische oder finanzielle Probleme hinzukommen.

8 Antworten

Es wird ja viel darüber geschrieben, aber ich habe meine Zweifel daran, dass es heute anders ist als vor 10,20 oder 30 Jahren. Wir sind nur sensibler geworden. Es ist ja nicht so, als ob vor 30 Jahren es mehr 3 Generationen Haushalte gegeben hätte, wo Oma und Opa mit der Familie zusammen leben.

Ich habe aber auch meine Zweifel daran, dass "Massnahmen" dagegen viel bringen.

Diejenigen die wirklich vereinsamen, erkennen das ja nicht als Problem, wollen sich nicht helfen lassen. Finden vielleicht solche Senioren Bastelstunden oder Animationen peinlich oder uninteressant.

Natürlich gibts auch junge Menschen die einsam sind und das auch als Problem sehen. Aber auch da weiss ich nicht was für "Massnahmen" man dagehen unternehmen sollte. Es gibt genug Sportvereine, staatlich gefördert. Es gibt das Internet um Kontakte zu finden ... es gibt Reiseunternehmen die auf singles spezialisiert sind was ja nicht nur Kontaktsuche bedeutet sondern einfach dass Alleinreisende abend lieber mit gleichgesinnten zusammensitzen.

Und wer das alles nicht nutzt, oder wer psysich krank ist und sich nicht helfen lassen will .. dem ist auch nicht zu helfen.


Sabina985 
Fragesteller
 17.04.2024, 17:47

Leider können Therapeuten einem nur bedingt helfen.

Für Erwachsene gibt es auch sehr wenig Angebote und wenn dann nur für Senioren.

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Sabina985 
Fragesteller
 17.04.2024, 17:48

Für Menschen mit sozialen Ängsten ist es z.B schwierig alleine in einen Verein zu gehen.

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Es gibt Menschen, die fühlen sich auch einsam, wenn sie mit anderen Menschen, sogar mit ihrem Partner, zusammen sind. Andere Menschen suchen geradezu das Alleine sein, ohne sich einsam zu fühlen. Wer sich selbst mag und schätzt und die Stille zu genießen weiß, kennt keine Einsamkeit. Insofern ist es aus meiner Sicht das Thema von jedem Einzelnen. Trotzdem hat es aus meiner Sicht auch einen gesellschaftlichen Aspekt, der darin besteht, dass man Menschen, die die Geselligkeit suchen, auch die Möglichkeit der Begegnung geben sollte. Dies geschieht auch schon in vielfältiger Form (Kirche, Awo), aber auch in intakten Hausgemeinschaften.

Niemand muss einsam sein, wenn er sich ein wenig bemüht.

Es gibt unglaublich viele Veranstaltungen über den Sommer im Freien.

Dazu Konzerte, Sportveranstaltungen, Interessensgruppen von Gleichgesinnten. Z.B. Urbane Gärtnerei. Tierschutz.

Clubs von Gleichgesinnten die gemeinsame Unternehmungen machen, wie "Rhein in Flammen", Karneval, Konzerte, Spiele, Wanderungen usw.

Man muss nur ein wenig aus sich heraus kommen, an deine Türe klopft niemand.

Denke, dass das ein persönliches Problem ist. Jeder kann Kontakte pflegen und sich mit anderen sozialisieren. Selbst wenn jemand wirklich gar keine Freunde oder Bekannte hat, wird man mit ein wenig Eigeninitiative Kontakte knüpfen können. Sei es in Vereinen oder dergleichen. Da ist die Gesellschaft ziemlich irrelevant. Natürlich kann auch ein psychisches Problem dahinterstecken. Aber auch das betrifft jemanden auf persönlicher Ebene.

Egal, ob es ein gesellschaftliches Problem ist, es liegt an einem selbst, etwas zu ändern.