Ist die Herstellung der Uran-Brennstäbe für Atomkraftwerke CO2-frei?

verreisterNutzer  04.01.2022, 18:52
Atomkraft ist CO2-frei.

Wer behauptet das denn?

Ubald 
Fragesteller
 06.01.2022, 00:22

die EU.

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein. Im Gegenteil. Der Abbau von Uran und auch dessen Aufbereitung in eine für ein gewöhnliches AKW nutzbare Form sind sehr energieintensiv. Dazu kommen - wie bei allen Brennstoffbasierten Formen der Energiegewinnung - die Transportwege des Brennstoffs zum Kraftwerk. Während man die Brennstäbe also eventuell vor Ort noch mit Hilfe von grün produziertem Strom herstellen könnte (was allerdings auch nicht der Realität entspricht, in den meisten Ländern, in denen im großen Stil Uran abgebaut wird ist Ökostrom noch Zukunftsmusik), würde es spätestens beim Transport schwierig. Dazu kommt, dass die Entsorgung und Lagerung der ausgedienten Brennstäbe wahnsinnig aufwendig ist. Dieser Faktor wird allerdings fast nie berücksichtigt, weil man ihn zum einen schlecht abschätzen kann (wie soll man das berechnen, wenn man nicht mal eben 500 Jahre in die Zukunft schauen kann?) und das zum anderen zum sofortigen Ende der Atomkraft führen würde. Würden wir in den Kalkulationen berücksichtigen, dass wir Platz, Energie und Geldmittel für den gesamtem Zeitraum der Endlagerung brauchen (wir reden hier von Jahrtausenden bis Jahrmillionen), dann wäre Atomkraft weder CO2 neutral noch billig und absolut nicht haltbar. Man ignoriert das daher geflissentlich und redet sich das ganze schöner als es ist.

Ein Atom zu spalten ist für sich erstmal CO2-Frei. Alles drumherum, zb. das Führen eines AKW's ist zurzeit nicht besonders CO2 Neutral

Nein: Uranbergwerke, der Transport und besonders die Anreicherungsanlagen verbrauchen Energie, welche meistens mit CO2 Emissionen verbunden ist.


Ubald 
Fragesteller
 04.01.2022, 19:04

Aha, und wieviel?

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Die Gewinnung von Energie aus Kernspaltung ist nicht CO2 Neutral. Denn zum Herstellen der Materialen eines Kraftwerkes muß genau wie zur Herstellung zum Beispiel eines Solarpannels zunächst Energie aufgebracht werden. Dann muß da Material transportiert und betrieben werden. Die Gesamtenergiebilanz eines Kernkraftwerkes von der Konstruktion bis zum Abriss dürfte allein schon ziemlich komplex sein.

Wie bei der Gewinnung der Rohmaterialien für Solarpannels ist auch die Gewinnung von Rohmaterialen für die Brennstäbe ziemlich Energieaufwändig und Umweltgefährdend. Die Frage nach der Gesamtbilanz ist hier noch komplexer.

https://www.bundestag.de/resource/blob/406432/70f77c4c170d9048d88dcc3071b7721c/wd-8-056-07-pdf-data.pdf

Zusätzlich kommt bei der Kernkraft aber die inheränte Betriebsgefahr, die nicht geklärte Sicherheit der Brennstoffversorgung sowie das nicht gelöste Problem der Endlagerung der verbrauchten Brennstoffe dazu.


KomischerName2  10.01.2022, 02:41

Allerdings liefert ein Kilo Spaltbares Material deutlich mehr Energie in seiner „Lebenszeit“ als ein Solarpanel das mit einem ähnlich hohen co2 Ausstoß hergestellt wurde jemals liefern könnte bevor es ausgetauscht werden muss. Außerdem ist ein Solarpanel (genau so wie Energie von Windrädern und Wasserturbinen) abhängig von Wetterverhältnissen währen Kernkraftwerke völlig wetter unabhängig sind.

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DerRoll  10.01.2022, 06:07
@KomischerName2

In der von mir verlinkten Studie ist der CO2 Ausstoß je kWh angegeben. Ein Vergleich nach Masse wie du ihn durchführst ist völlig sinnlos

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also Grundsätzlich kann NICHTS aber auch gar NICHTS Co2 frei produziert werden