Ist das okay?

3 Antworten

Hallo

gibt es einen nachteil wenn ich bei xmp auch 3600 einstelle

Es gibt Vor und Nachteile. Der Vorteil ist etwas mehr Leistung in einigen Spielen, aber es gibt nicht grundsätzlich mehr Leistung. Der Nachteil ist, das der PC nicht oder nicht stabil, mit DDR4-3600 Speichertempo laufen muss, es wäre aber trotzdem möglich, und das die übertakteten Komponenten auch etwas schneller altern, was dann die XMP bzw. EXPO RAM Module und den Prozessor betrifft. Genaue Vorhersagen kann ich aber dazu auch nicht machen.

bzw. ist das zu viel oder so oder nicht

Das kann nicht vorhergesagt werden, da es sich um overclocking handelt. Es kann aber muss nicht funktionieren.

Die erreichbare Speichergeschwindigkeit hängt heute nicht mehr allein vom Mainboard ab und den RAM Modulen, so wie früher mal, sondern vorrangig vom Prozessor.

Aber der Reihe nach. Fangen wir mit dem Mainboard an und arbeiten wir uns dann langsam zu Prozessor vor.

Die Angaben in den Mainboard Spezifikationen sind keine garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten, sondern da steht nur, welche Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI am Speichercontroller eingestellt werden können und ab wann es für den Speichercontroller overclocking ist, mehr steht da erst mal nicht.

Deshalb bedeuten diese Angaben auch nicht, das der Speichercontroller wie selbstverständlich mit all diesen Speichergeschwindigkeiten laufen muss, vor allem nicht mit den Geschwindigkeiten, die nur via overclocking erreichbar sind. Übertaktet wird dabei aber nix auf dem Mainboard, sondern der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor wird dafür übertaktet, via XMP bzw. EXPO.

Der Speichercontroller steuert dann die Speicherzugriffe mit der eingestellten Geschwindigkeit und der Speichertakt ergibt sich dann aus der Anzahl der Speicherzugriffe pro Sekunde. Ansonsten ist der RAM selbst nicht getaktet und läuft auch nicht selbst mit irgendeiner Geschwindigkeit. Deshalb ist auch die Aussage, das der RAM mit einer bestimmten Geschwindigkeit oder Frequenz läuft, eigentlich nicht korrekt, denn eingestellt wird die Speichergeschwindigkeit am Speichercontroller und dieser ist es dann, der mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit laufen muss. Auf den RAM wird dann lediglich mit der am Speichercontroller eingestellten Speichergeschwindigkeit zugegriffen.

Die RAM Module müssen dann aber selbst auch noch mit der am Speichercontroller eingestellte Speichergeschwindigkeit mithalten können. Sie müssen also auch für die am Speichercontroller eingestellte Speichergeschwindigkeit ausgelegt sein.

So rum wird ein Schuh da raus.

Der Speichercontroller in dem Ryzen 5 5600 Prozessor ist, genau wie bei allen anderen Ryzen Serie 5000 AM4 Prozessoren auch, für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 RAM Modulen ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal.

https://www.amd.com/en/product/11831

Max Memory Speed:
2x1R - DDR4-3200
2x2R - DDR4-3200
4x1R - DDR4-2933
4x2R - DDR4-2667
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus, die dann auch mit schnelleren RAM Modulen genutzt werden können, wird automatisch der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten verringert. Das würde dann den Prozessor und die XMP overclocking RAM Module betreffen. Auf AMD EXPO RAM Module, die mit der AM5 Plattform eingeführt wurden, trifft das Gleiche zu.

Dabei spielt es auch keine Rolle, welche Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI des Mainboards, am Speichercontroller in dem Prozessor, eingestellt werden können und für welche noch so hohe Speichergeschwindigkeit die RAM Module ausgelegt sind. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor beim MEM overclocking nicht mitspielt, dann wird es damit nix.

Ob und wie hoch sich der Speichercontroller in einem bestimmten Prozessor übertakten lässt, kann auch nicht vorhergesagt werden, denn das ist abhängig von den individuellen Eigenschaften jedes einzelnen Prozessors, auch aus der gleichen Serie. Der eine kann mehr und der andere halt nicht. Das heißt, das selbst wenn das MEM overclocking bei anderen Funktioniert, das nicht daraus geschlossen werden kann, das es in jedem weiteren Fall genauso sein muss.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Wenn nun, für entsprechend schnelle RAM Module, eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird, als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel des Guten für den Prozessor sind.

In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP oder EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit, bei aktiviertem XMP bzw. EXPO, zusätzlich manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste (QVL) zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Wenn du dich an MEM overclocking mit Speichergeschwindigkeiten außerhalb der CPU Spezifikationen versuchen möchtest, um diese Speichergeschwindigkeiten mit entsprechend schnellen XMP bzw. EXPO RAM Modulen nutzen zu können und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Modulen, dann kannst du das gerne machen, mit allen Problemen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO MEM overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromigration

Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Auch deshalb rate ich von overclocking jeglicher Art ab.

mfG computertom


lifeboss556 
Fragesteller
 15.01.2024, 15:50

also wäre es am besten einfach auf 3200mhz zu stellen wenn man ganz sicher sein will?

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computertom  15.01.2024, 16:13
@lifeboss556

Ja. Alles andere ist Glückssache und muss ausprobiert werden. Oder man nimmt gleich ein einzelnes DDR4-3200 Dual Channel RAM Kit.

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lifeboss556 
Fragesteller
 15.01.2024, 18:16
@computertom

noch ne andere frage ist es normal dass meine vram auslastung von der gpu auch im idle bei 5-6gb ist, hab insgesamt 8

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Hallo,

lade einfach das XMP Profil des Arbeitsspeicher im BIOS und gut ist. Mehr musst du nicht machen.

LG

dann läuft er genau so wie er soll, das ist ideal.


lifeboss556 
Fragesteller
 14.01.2024, 17:09

aber ist es nicht so dass ryzen 5 nur bis zu 3200mhz supporten und alles drüber die lebenszeit verkürzt?

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DrBlub  14.01.2024, 17:17
@lifeboss556

nein, 3200mhz werden nur offiziel unterstützt. 36000Mhz ist aber seltenst ein Problem. Alles gut

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lifeboss556 
Fragesteller
 14.01.2024, 17:18
@DrBlub

also das heisst das wenn ich auf 3200 runtertakte ich nix riskiere?

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DrBlub  14.01.2024, 17:24
@lifeboss556

runter ist egal, verlierst halt Leistung. 3600 Mhz ist optimal. Alles darüber ist übertaktet und riskant und würde ich somit nicht machen

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Rekthoven  14.01.2024, 17:26
@lifeboss556

Das geht nicht auf die Lebenszeit, da mit XMP keine Spannungserhöhung in der CPU stattfindet. Der einzige negativ-Punkt ist, das die Stabilität nicht garantiert ist, aber das kannst du ja mit RAM Tests z.b. Aida64 Extreme oder OCCT testen.
Wenn es keine Stabilitätsprobleme gibt, bleib am besten auf 3600mhz

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computertom  14.01.2024, 20:25
@Rekthoven
Das geht nicht auf die Lebenszeit, da mit XMP keine Spannungserhöhung in der CPU stattfindet.

Das stimmt so nicht. Für das MEM overclocking via XMP bzw. EXPO, werden die RAM Modul Spannung, die Timings und die Speichergeschwindigkeit, gemäß den XMP bzw. EXPO Vorgaben eingestellt und angepasst. Die RAM Modulspannung muss dafür angehoben werden, sonst funktioniert das MEM overclocking nicht.

Da bei CMOS Bauteilen, bzw. bei Schaltkreisen die aus irgendeiner Art von Feldeffekttransistoren bestehen, die Signalspannungen auf den Datenleitungen gleich der Betriebsspannung ist, muss dafür auch auf der Gegenseite, also an den Speicherbus I/O Registern und am Speichercontroller, die selbe Spannung eingestellt werden, wie für die RAM Module selbst. Also wird die Spannung an einigen Teilen des Prozessors doch erhöht, durch das XMP bzw. EXPO MEM overclocking.

Und beides zusammen, die höhere Spannung und der höhere Takt, verkürzen die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten, was dann die XMP bzw. EXPO RAM Module betreffen würde und den Prozessor. Der Effekt der dfür verantwortlich ist nennt sich Elektromigration:

https://de.wikipedia.org/wiki/Elektromigration

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Rekthoven  15.01.2024, 18:54
@computertom

Sehr genau ausgedrückt!
Wie sich das aber unter normalen umständen auswirkt lässt sich nicht sagen. Ja es verkürzt die Lebenszeit der einzelnen Teile. Aber halt wie viel? 2 tage, wochen, oder Jahre? So ne CPU kann auch auf Stock von heute auf morgen den Geist auf geben.
Der Praktische Nutzen von nem aktiven XMP Profil finde ich wichtiger als etwas theoretische Elektromigration. Soweit hat sich AMD Ryzen mit 3600mts RAM aber auch großflächig durchgesetzt, ohne ein Aufsehen des CPU Sterbens zu erzeugen.

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