Inwiefern profitieren wir von Geisteswissenschaften?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Sie sind sehr wichtig und ein Kennzeichen für einen Kulturstaat. Sie untersuchen alles, was nicht materiell ist, und gerade das macht ja den Menschen zu mehr als einem Tier: Denken, Philosophie, Psychologie, Religion, Erinnerung, Geschichte, Kunst, Literatur, Musik.
Die Geisteswissenschaften können nicht so exakt wie Naturwissenschaften sein, weil man Gedanken und Kunstwerke nicht messen und zählen kann. Deshalb haben sie ihre eigenen wissenschaftlichen Methoden entwickelt.

Nur Unwissende und Ungebildete werten die Geisteswissenschaften ab. Die größten Naturwissenschaftler waren sehr oft brennend an Geisteswissenschaften interessiert, z. B. Einstein, Newton, Leibniz, Heisenberg. Es ist sehr bedenklich, dass heute bestimmte Politiker anfangen, Geisteswissenschaften an den Unis einzuschränken und als "Luxus" abzuwerten.

Als Historiker kannst du Geschichtslehrer werden. Weitere, nicht allzu viele Stellen gibt es in Verlagen, als Journalist, bei Verbänden, Museen, in der Erwachsenenbildung usw.

Philosophie ähnlich. Du solltest vor dem Studium genaue Vorstellungen über deinen zukünftigen Arbeitsmarkt haben.

Sie sind sogar enorm wichtig, um die Welt zu erfassen und kennenzulernen und helfen bei der persönlichen Identitätsfindung. Mich haben sie immer mehr interessiert als Naturwissenschaften, vor allem Geschichte, Soziologie, Ethnologie, Kunstwissenschaften.

In Deutschland, wo Naturwissenschaften traditionell einen hohen Stellenwert haben (Technik u.a. auch) hat man sie stets verpönt und verspottet, als brotlose Kunst oder Orchideenfächer. Klar, wenn es nur um Wirtschaft und Geld geht, liegt das nahe. Mehr Beschäftigung mit Geistes-,Kultur- und Humanwissenschaften würde vielleicht auch so manches Problem der Gegenwart lösen hier in Deutschland. In den südlichen Ländern (Italien, Griechenland, Spanien, Malta, Zypern, Portugal) und den Ländern lateinischer Zunge in Südamerika ist es genau umgekehrt.

Ich weiß nicht, ob meine Antwort jetzt am Ziel deiner Frage vorbeigeht, aber ich halte Geisteswissenschaften für zwingend notwendig. Wenn die nicht so erwünscht sind, kann es nur daran liegen, dass es dem Gedanken des Kapitalismus entgegen läuft, wenn der Mensch anfängt, mehr nachzudenken.

Wenn ein friedliebender Mensch, der sich auch noch Gedanken über den Zustand der Erde macht, Geschichte und Philosophie studiert, könnte er doch herausfinden, wo die Ursachen vieler Probleme zu finden sind. Und wenn er dann den Mund nicht halten kann, könnte es für den "Eliteteil" der Bevölkerung kritisch werden.

Dann werden "Maßnahmen" ergriffen und der Begriff "Verschwörungstheoretiker" kommt schnell ins Spiel. Und wenn die Versuche, den "Bösewicht" wieder auf Linie zu bringen, fehlschlagen, kann der Betreffende auch schnell mal seinen Job verlieren.

Es gehört ein große Portion Mut dazu, die Wahrheit diesbezüglich zu sagen.

Wie heißt es bei Reinhard Mey so schön?

"Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd."

https://www.youtube.com/watch?v=CnZR32sVZ9c

Ich bin sehr für Geisteswissenschaften und Philosophie. Das könnte helfen, zu verhindern, dass wir die Erde komplett vor die Wand fahren.

Als "Jobvorschlag" würde ich Postwachstumökonomie empfehlen. Was darunter zu verstehen ist, findest du in den Vorträgen von Niko Paech heraus.

Philosophie oder Geschichte zum Beispiel...

Geschichte und Philosophie haben wenig gemein und man könnte sich jetzt daran abarbeiten inwiefern die Geschichtswissenschaften empirischer sind oder sein sollen, und was Philosophie überhaupt ist.

manche sagen die Geisteswissenschaften sind keine richtige Wissenschaft.

Ja, und da haben sie auch einige Punkte. Problem ist, die Inhalte der Disziplinen verschieben sich im Laufe der Zeit. Alle heutigen echten Wissenschaften mit Experimenten und Theorien entstammen der Naturphilosophie. Wissenschaftstheorie ist eine philosophische Disziplin, ebenso die in allen Wissenschaften wichtige Epistemologie und die im Leben, in der Politik, vor Gericht unvermeidlich wichtige Ethik.

Der Philosophie im heutigen Sinne bleiben genau die Dinge, die naturwissenschaftlich oder mathematisch aus irgendeinem Grund nicht entschieden werden können. Es bleiben ihr dazu nur die Dinge, die nicht klar in kultische Dogmatik abgleiten oder nur unter dogmatischer Voraussetzung diskutiert werden können wie in der Theologie.

Deshalb bleiben der Philosophie vor allem ähm... unlösbare Probleme und ihr Fortschritt als ganzer Fachbereich klärt wenig... während man als Einzelperson sehr viel Einsicht um Zusammenhänge und Problematiken in Diskursen, im Lauf der Dinge und in der menschlichen Entscheidungsfindung gewinnen kann wenn man sich etwas tiefer damit einlässt. Aber kaum zu Entscheidungen über Wahrheiten gebracht wird.

Auch an der Geschichte interessiert mich vor allem, wie einem die Bedingtheit von heutigen Selbstverständlichkeiten vor Augen geführt wird und die Fremdartigkeit oder Vertrautheit früherer Geisteshaltungen offengelegt wird. Also Zusammenhänge verstehen, nicht so überrascht sein von Entwicklungen. Das funktioniert aber leider nicht so gut als Vorhersagemittel wie in der Naturwissenschaft, weil der Gegenstand zu kompliziert ist. Weil menschliche Gehirne hinter der Geschichte stehen- und die Psychologie gibt es ja quasi auch nur weil diese Gehirne zu kompliziert sind um sie ganz auf biologischer oder chemischer Ebene sinnvoll zu begreifen.

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Haltung zu haben, Naivitäten zu erkennen und Dinge wiederzuerkennen und kategorisieren zu können und argumentieren zu können kann sicherlich nützlich sein. z.B. auch in Jura oder Politikwissenschaften :-). Wo es ständig das Grenzgebiet Geisteswissenschaften/ anderen Geisteswissenschaften streift.

Ob es einen beruflich weiterbringt und jemand einen dafür bezahlt ist eine andere Sache, dafür sollte man so ein Studium nicht machen.

Mathematik ist eine Geisteswissenschaft, da bieten sich dir unendlich viele Beschäftigungen an.

Carasol78  02.08.2020, 16:25

Nein, ist eine Naturwissenschaft!

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Wachtel348  02.08.2020, 17:38
@Carasol78

Nein?? Dann google doch einfach mal: Ist Mathematik eine Naturwissenschaft?

Welche Antwort bekommst du? Natürlich: Nein

Also, schön ruhig sein!

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