In welchen Fällen steht vor einem „und“ trotzdem Komma?

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Wenn ein neuer Hauptsatz entsteht, KANN man es setzen (muss man aber nicht). Einen Hauptsatz erkennt man daran, dass er für sich stehen kann:
Otto ging nach Hause(,) und Gina ging zur Oper.
"Gina ging zur Oper" könnte für sich stehen, daher ist das Komma hier legitim.

Man SOLLTE es setzen, wenn es ohne Komma zur Verwirrung kommt (muss man aber auch hier nicht):
Ich esse heute Thunfisch(,) und Spinat mag ich besonders gern.

Ohne das Komma stolpert man gerne über diesen Satz, weil "und Spinat" nach "Thunfisch" ohne den Rest durchaus Sinn ergibt. Der Rest des Satzes funktioniert dann aber nicht mehr, so dass man den Satz ein zweites Mal lesen muss:
Ich esse heute Thunfisch und Spinat mag ich besonders gern.

Man darf es nicht setzen, wenn das und etwas anderes als Hauptsätze verbindet:Otto und Franz gehen nach Hause.
Hier könnte "Otto" nicht für sich stehen, ein Komma ist hier also nicht erlaubt.

Das gilt auch für Nebensätze:
Es ist gut, dass es heute nicht geregnet hat und dass ich deshalb trocken geblieben bin.
Auch hier kann nichts für sich stehen, daher ist ein Komma hier nicht erlaubt.


AlfredoFedolfi 
Fragesteller
 13.05.2024, 22:11

Danke, das hilft mir sehr viel.

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Ein Komma wird gesetzt, wenn vor der Aufzählung (durch das und) ein Nebensatz eingefügt wird. Beispiel:

"Ich ging mit meinem Hund spazieren, der übermütig herumsprang, und traf einen Bekannten."