In Beziehungen ist schnell die Luft raus?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Leute sind verwöhnt und zum großen Teil nur noch daran gewohnt zu konsumieren. Das man in eine gute, erfolgreiche und glückliche Beziehung auch investieren muss, daran denken schon viele gar nicht mehr oder sie wissen es einfach nicht.

Eine Beziehung wird verbraucht, wie bei einem Smartphone der Akku. Bei einem Smartphone lädt man aber den Akku auf, wenn er leer ist. So funktioniert auch eine Beziehung. Man muss den Beziehungsakku immer wieder aufladen. Aber die Menschen laden nichts mehr auf, sondern tauschen einfach den Partner.

In allen Dingen des Lebens kommt irgendwann die Routine, der Alltag. Das ist vollkommen normal. Aber die Ansprüche sind mittlerweile so hoch, dass jeder Tag anscheinend ein Highlight sein muss. Die Realität, den Alltag halten doch viele gar nicht mehr aus. Totale Reizüberflutung. Und wenn es mal schwierig wird, wird der Kram teilweise hin geschmissen. Wie viel einfacher ist es doch mit einem neuen Partner. Wozu also sich um die alte Beziehung bemühen. Man will nur noch ernten, aber man ist nicht bereit zu sähen und dafür zu arbeiten, dass stets was neues wächst.

Ich habe auch den Eindruck, dass viele den Partner irgendwie als Spielgefährten sehen. Der Partner soll mir die Zeit vertreiben, etwas gegen meine Langeweile tun. Habe ich keinen Bock mehr zu spielen oder ist mir mal doch wieder langweilig, dann kann er gehen. Die Selbstverantwortung wird auf Andere übertragen.

Cecke 
Fragesteller
 24.11.2019, 12:12

Der Vergleich Beziehung - Smartphone Akku ist hart :D

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zentangle  25.11.2019, 09:39

Das alles tönt zwar desillusioniert, sehe das aber auch so! Vor allem, dass die Menschen heute weniger Durchhaltevermögen und Bereitschaft etwas zu geben haben, fällt mir auf...

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Egal ob Mann oder Frau jeder scheint sich nach einer gewissen Zeit wieder auf andere "Abenteuer" einzulassen.

Kann ich nicht bestätigen ich bin nach der Trennung immer über 1 Jahr single geblieben bis ich loslassen konnte direkt der nächste Partner wollte ich nie so wirklich haben und ich bereue es nicht auch wenn die richtige Person noch nicht dabei war

Und was bedeutet schon die Luft raus? Für mich heißt es nicht mehr als

"wir hocken nicht mehr soviel Gemeinsam rum" Anfangs kann klammern sogar ganz normal sein und immer küssen usw sowas lässt aber nach

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, das sieht man leider auch beim Thema Beziehungen. Anstatt an einer Partnerschaft zu arbeiten sucht man sich oftmals lieber etwas neues. Die aktuellen Generationen werden immer weniger wissen wie sich eine Partnerschaft anfühlt welche man sein ganzes Leben gepflegt und daran gearbeitet hat. Ob das eine positive oder negative Entwicklung ist sei mal dahingestellt, aber wohl schon eine Entwicklung.

Früher wurden allerdings auch viele Beziehungen einfach aufgrund der Unterdrückung der Frau in einer Partnerschaft/Ehe nicht beendet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
KokosH2o  24.11.2019, 11:43
Früher wurden allerdings auch viele Beziehungen einfach aufgrund der Unterdrückung der Frau in einer Partnerschaft/Ehe nicht beendet.

Also hat sich eigentlich nichts vom prinzip her verändert nur das man heutzutage freier ist

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phiLue  24.11.2019, 11:49
@KokosH2o

Fraglich wie viele Frauen in ihrer Beziehung früher wirklich unterdrückt wurden und wie unglücklich diesen waren - da kann ich nur aus meinem Umfeld sprechen und meine Großeltern sind bis heute noch sehr glücklich zusammen, trotz vieler Höhen und Tiefen.

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Cecke 
Fragesteller
 24.11.2019, 12:15
@KokosH2o

Ein komplexes Thema, daher auch meine Frage nach Meinungen :D

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YveSilverfish  25.10.2022, 10:23
@phiLue

Fraglich ob man die eigenen Großeltern als Beispiel nehmen kann, wo es schon bei weitem keine Zwangehen mehr für Ruf und Ruhm gab und die Großmutter so offensichtlich nicht verkauft wurde, ohne ein Mitspracherecht zu haben.

Wer von Freiheiten spricht weiß selten was Frauen damals angetan wurde. Das sie nur als Mittel zum Zweck gesehen wurden, wogegen sich nur wenige wie Jane auflehnten und bis zum Tode alleine aber begabt und erfolgreich lebten. Aus den tatsächlichen Unterdrückungen der Frauen zu reden, welche bis im späten 18. Jahrhundert stattgefunden haben, da kann nun wirklich keine Großmutter mithalten, geschweige denn mitreden.

Aber eines ist sicher, wir Frauen genießen heute viel mehr Freiheiten, wenn auch noch nicht die korrekte Gleichberechtigung in Deutschland. Aber es ist schön das wir selbst entscheiden dürfen, die Betonung liegt auf dürfen. Auch das wir nun frei leben können und auch andere als Partner/in sehen können, ich denke dies brachte den größten Wandel. Und mit dem Wandel kam die Hinterfragungen ob der die Partner/in tatsächlich zu einem passt, dies als "wegwerfengesellschaft" abzuschreiben finde ich grob ignorant. Natürlich gibt es jene die tatsächlich nur auf den wandel des Kicks leben, aber viele die selbstbestimmen können wer passt und wer nicht und das merkt man doch tatsächlich erst nach einer gewissen Zeit, da sich heut zu Tage, wie auch damals jeder in der Brumpft verstellt und nicht sein wahres Ich zeigt, worin tatsächlich der Fehler liegt.

Mein derzeitiger Freund ist z.B. Begeistert dass ich mich nicht einmal verstellt habe, was ich tatsächlich auch nie tun würde, dazu bin ich zu selbstsicher und stehe zu meinem Charakter. Er sagt immer wieder "bitte ändere dich niemals für irgendwen" was ich toll finde und er findet es toll dass er sich nicht verstellen muss und ich ihn auch mit seiner schlechten Vergangenheit akzeptiere und meint ich tue ihm gut, dass er durch mich das erste Mal gelernt hatte so zu sein wie er ist.

Das ist doch tatsächlich traurig und erschreckend, in einer solchen Gesellschaft zu leben. Wir leben freier doch leben wir tatsächlich freier oder reden wir es uns nur ein? Ich vermute zweiteres, weshalb dadurch auch keine Beziehung halten. Wir dürfen uns heut zu Tage trennen, scheiden, müssen nicht mal heiraten oder Kinder bekommen, aber dennoch leugnet fast jeder sich selbst zu Beginn einer Beziehung, nur weil er/sie/es denkt nicht "gut genug" zu sein. Und das aus kommt nicht durch die vergänglichen Hormone.

Jeder meiner Exen versuchte mich zu ändern, sie behaupteten mich zu mögen, mein Kumpelhaften Charakter zu mögen, aber suchten dann einen girly Typen, der alle paar Sekunden behaupten würde sie zu lieben. Liebe ist ein angegriffenes Wort und ich finde es auch total veraltet, schöner ist doch "Abschnitts-/Lebens-gefährte/in". Anhand dessen seh ich die Sache ganz anders, der Fehler sind nicht die Hormone, sondern die Medien, die uns verkorksen und uns suggerieren wir seien nicht gut so wie wir sind.

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Das ist ganz normal und liegt daran das dieses "verliebt sein" das zur Beziehung führt nichts weiter als eine Ausschüttung von Hormonen ist die mit der Zeit nachlässt.

Cecke 
Fragesteller
 24.11.2019, 11:38

Kann man das pauschalisieren?

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simonpeters1979  24.11.2019, 11:42
@Cecke

Ja. Das ist bei jedem Menschen so. Es sind biochemische Vorgänge im Körper die uns das Gefühl von "Schmetterlingen im Bauch" geben.

Diese Reaktionen lassen sich sogar am Leben erhalten durch Fürsorge, Rücksicht, Nähe, Verständnis, Komplimente...

Aber man muss da proaktiv etwas für tun. Das machen die wenigsten. Und wenn der Hormonhaushalt sich normalisiert stellt man oft fest: Er/sie ist gar nicht so besonders wie man immer dachte sondern so wie jeder andere auch.

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Ich denke das es weiter geht nach der Anfangszeit bedarf es mehr als nur verliebt zu sein. Momente, Erlebnisse und Probleme die gemeinsam gelöst werden lassen echte Zuneigung und Liebe , vertrauen entstehen, was elementar ist für jede Beziehung die lang halten soll. Und auch das sollte immer gepflegt werden, sonst hält auch das nicht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
KokosH2o  24.11.2019, 11:44
Und auch das sollte immer gepflegt werden, sonst hält auch das nicht

Richtig

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