Ich verhalte mich zwanghaft bei bestimmten Orten und Menschen anders?
Vorab:
Das ist eine ernsthaft wichtige Frage für mich, bitte antwortet ehrlich. (bitte bis zum Ende lesen)
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Nehmen wir als Beispiel die Schule.
Schülerin A: Ich verhalte mich bei ihr zwangshaft in ihrer Anwesenheit leise und ruhig (normalerweise bin ich eher neutral bis etwas reden drauf)
Schülerin B: Ich verhalte mich bei ihrer Anwesenheit richtig aufgedreht (das passt null zu mir. Ich verhalte mich normalerweise immer halbwegs neutral. Ich rede, obwohl ich nicht reden will)
Bei der Anwesenheit beider: Richtig fröhlich dennoch will ich mich so nicht verhalten. Ich bin nicht fröhlich. (Bei dieser Situation bin ich etwas verwirrt)
Zuhause vergrabe ich mich die meiste Zeit in meinem Zimmer. Während meine Eltern mal wieder Streiten.
Kann mir jemand bitte helfen?
Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen
2 Antworten
es kommt darauf an, welche Ausstrahlung die jeweils andere Person hat.
Ich habe das auch. Mit meinem rechten Nachbarn gehe ich zwanglos um, mit dem linken nicht, dem gehe ich aus den Wege.
Bis zu einem gewissen Grad passen wir uns unserem Gegenüber an. Das ist normal.
Von zwanghaft reden wir, wenn Folgemdes gegeben ist:
Diagnostische Kriterien sind:
- Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
- Die Gedanken sind wiederkehrend.
- Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
- Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
- Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
- Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.
Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."
Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:
- Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
- Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
- Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten. Wenn der Jetzige nicht passt, suche dir einen anderen!
- Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.
Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.
Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."
Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.