Ich bin ein seelisches Wrack
Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll...
Ich bin Gymnasiastin, 19 und mache hoffentlich dieses Schuljahr meine Matura. Ich war nie besonders gut in der Schule, ich musste mich immer durchschlagen, hatte §5 Prüfungen und schaffte meine Unterstufenzeit immer sehr knapp. Doch ich hatte mir in den Kopf gesetzt, die Schule mit Matura abzuschließen. Ich blieb also und begann meine Oberstufe. Die fünfte Klasse schaffte ich mehr mit durchschummeln und dann kam die sechste. Körperlich ging es mir immer schlechter, schon seit frühester Kindheit habe ich Migräne Anfälle und diese wurden im jenem Jahr katastrophal schlimmer. Ich fehlte oft, hatte keine Lust mehr auf Schule und das nachschreiben wurde mir einfach zu viel. Schlussendlich musste ich die Klasse wiederholen. Das zweite Mal in der sechsten lief es schon besser für mich. Zwar hatte ich immer noch oft Migräne, doch ich verstand den Stoff einigermaßen und mein Zeugnis sah auch recht gut aus, wäre da nicht Mathematik gewesen, das ich bei dem neuen Lehrer einfach nicht verstanden hatte. Ich musste eine WH machen und lernte einen Monat lang jeden Tag zwei Stunden. Diese Prüfung absolvierte ich mit einer eins und ich stieg endlich in die siebte Klasse auf. Doch ab da ging es weiter bergab. Ich war von meinem Sommer so ausgelaugt und deshalb fehlte es mir an Motivation. Das Jahr schrieb ich eine fünf nach der anderen doch ich besserte sie mir alle aus, bis auf eine. Französisch. Also lernte ich wieder einen Monat lang, doch dieses Mal wesentlich kürzer und ungenauer, als im Vorjahr. Diese Prüfung schaffte ich gerade noch so. Und jetzt bin ich in der achten.
Anfangs dachte ich, dass es besser würde. Dass ich nicht so oft fehlen würde, doch da habe ich wohl falsch gedacht. Ich hatte keine Lust mehr, war total ausgelaugt und jeden Tag muss ich mich dazu zwingen aufzustehen. Oft befällt mich am Morgen Übelkeit und ich muss mich beinahe Übergeben, doch irgendwie zwinge ich mich in die Schule zu gehen. Dieses Jahr wurde ich wieder oft Krank und beinahe liebe ich es sogar. Es sind ein paar Tage in denen ich einfach nur daliegen kann. Wenn es geht kann ich ein Buch lesen oder einen Film sehen, zwar bleiben da immer noch das Fieber der Schnupfen etc. Doch irgendwie bedeutet es für mich eine Auszeit von dem Stress. Aber auch das hat seine Nachteile. Wieder muss ich nachschreiben und nachlernen, der Stress wächst einfach und auch den Lehrern blieb nicht verborgen, dass ich oft (sogar öfter als sonst) fehlte. Also erfand ich eine ausrede: Immunsystem Probleme. Klar war ich oft beim Arzt, doch so etwas hat er nie auch nur erwähnt. Allerdings glaubten es mir die Lehrer und erst jetzt fällt mir auf wie oft ich wirklich fehle. Irgendetwas stimmt nicht mit mir. Ich weine oft und habe keine Motivation, dazu kommt noch, dass ich immer ein schlechtes Gewissen habe, weil ich nicht in der Schule bin und ich hasse es wenn man mich fragt: Was hast du heute wieder?
Was soll ich tun? Kennt das jemand von euch?
10 Antworten
Nimm es als gegeben hin, daß studieren nicht Dein Ding ist. Mach doch erstmal eine "normale" Ausbildung, und überlege danach, ob Du Dich weiterbilden möchtest. So machst Du Dir selber Stress, der auf Dein Gemüt schlägt.
Lass dir den Abbruch nicht einreden, er wird dir nicht dir erhoffte Lösung bringen. Du verlierst zwar entlastend wirkend den Leistungsdruck(temporär), erkaufst dir dafür aber langfristige Unzufriedenheit mit dir selbst, weil du dein Ziel nicht erreicht hast. Zumal du ehrgeizig zu sein scheinst, nah am Ziel bist und mehr als ausreichend Kognition mitbringst, um es zu schaffen.
Du hast gesundheitliche und seelische Probleme, die das Störfeuer darstellen und dir die Kraft und die Konzentration auf die Schule rauben.
Aufgrund des Zeitraumes deines Erlebens dieser Situation bist du natürlich stärker auf das negative Erleben fokusiert, fühlst alles intensiver und auswegloser als ein Außenstehender.
Das Wissen darum wird dir nicht helfen, aber es muss dir bewusst sein, um zu verstehen, dass nicht alles so negativ und schlimm ist, wie du es in der jeweiligen Situation empfindest.
Du brauchst einen Migränespezialisten und einen fachlich versierten Seelenklempner, sonst nichts.
Wenn du dabei Zeit verlierst, weil du später abschließt als Andere macht das nichts. Es interessiert nachher keinen Mensch mehr, wie lange du für Abitur oder Studium gebraucht hast, nur der Grad deiner Qualifikation, sowie die Zensuren sind maßgebend.
Such dir Hilfe, öffne dich um Hilfe zu zulassen, schäme dich nicht und versuche nicht so wichtig zu finden, was deine Lehrkräfte und Schüler über dich denken und äußern. Sie verletzen dich nur, sind schon in wenigen Jahren nicht mehr Bestandteil deines Lebens. Daher solltest du auch nicht zulassen, dass sie in einem Umfang Einfluss auf dich nehmen können, der ihre reale, nüchtern betrachtete Bedeutung übersteigt.
Ihr, dir Schuldeinreden und dir ins Gewissen reden wollen, ist nur Ausdruck ihrer Hilflosigkeit im Umgang mit dir und ihrer Frustation über diesen Umstand und nicht etwa das Verstehen und richtige Analysieren deiner Problematik. Lass sie reden, sie sind in Wirklichkeit weniger Wurst als der Senf dazu.
Du bist "ausgebrannt". Dieses sprunghafte Verhalten von einer 5 zur 1 ist recht bezeichnend. Was du brauchst ist eine Erholungsphase ohne jeglichen Stress. Wenn du Ferien hast darfst du nichts! für die Schule machen. Erhole dich einfach nur indem du machst wozu du Lust hast. Wenn du den ganzen Tag im Bett bleiben willst, dann tue es. Wenn du lesen möchtest, mache das ungestört bis dir Buch aus der Hand fällt. Usw. Der Spaß am Lernen und an der Schule kommt dann (fast) automatisch. Wenn das aber nicht helfen sollte sollte, gehe mal zu einem hilfreichen Seelenklempner. Habe vor diesem Gang keine Scheu. Alles Gute.
Ich denke das du die falsche Schulform gewählt hast. Was du schilderst ist ja reine Quälerei. Und es kann nicht nur Akademiker geben. Versuche doch dich mit einer anderen Schulform anzufreunden. Für dein Seelenheil wäre es bestimmt besser
Du setzt Dich ja selbst unter Druck...Dein Körper gibt Signale die Du nicht beachtest. Das wird garantiert übel ausgehen....Was nützt Dir die dollste Schulbildung wenn Du ein seelisches Wrack wirst....Das würde sich doch im Studium weiter fortsetzen und mit 25 kannste dann in Frührente weil nichts mehr geht...Ne das würde ich mir überlegen. Such Dir eine nette Ausbildung an der Du Spass hast.....Es geht nichts im Leben über die Gesundheit....das wirste dann wissen wenns zu spät ist.
Also für danach solltest Du Dir einen anderen Weg überlegen als zu studieren, aber das ist auch keine Schande.
Matura ist aber nicht unwichtig (und Du hast ja schon so viel Zeit darauf verwendet, dahin zu kommen, wenn Du abbrichst, war alles seit der Unterstufe umsonst), deshalb solltest Du dranbleiben. Du bist jetzt eh schon in der 8., also ist ein Ende absehbar. Soweit ich gesehen habe, hast Du nur einmal wiederholt, also wäre es keine Katastrophe, wenn es dieses Jahr mit der 8. nicht klappt. Maturaprüfung selbst kannst Du ja auch dreimal wiederholen, also ist wirklich noch nicht aller Tage Abend. Vielleicht wäre es sinnvoll, bewusst damit zu leben, dass Du die 8. nochmal machst - das würde Druck aus der Situation nehmen und wenn Du Dich eventuell zu einer Therapie durchringen könntest, ließe sich vielleicht auch noch vor September ein Erfolg erzielen, was Dein Problem mit Stress angeht. Wichtig wäre auch, dass Du Dich in Deinem Umfeld jemandem anvertraust, und nicht versuchst, Dinge alleine zu regeln, die Dir eh schon über den Kopf wachsen. Notfalls geh zum Schulpsychologen, der kann Dir weiterhelfen.
Meiner Großen ist es ähnlich ergangen, sie hat zweimal wiederholt, und musste dreimal zu Maturaprüfungen antreten. Mittlerweile macht sie eine Lehre bei einem Unternehmen, in dem ihre Matura hinterher auch angerechnet wird.
Jetzt bin ich schon so weit gekommen, warum sollte ich ausgerechnet jetzt die Schule abbrechen? Wäre das nicht verschwendete Zeit die ich investiert habe?