Heute bin ich wohlhabend aber in den schicken Restaurants fühle ich mich unwohl, ich gehe lieber zu Ali‘s Dönerbude, Currywurst Imbiss usw. - Warum ist das so?

9 Antworten

Das geht mir genauso - ich esse am liebsten ganz einfach, verbringe meine Freizeit am liebsten mit meinen alten Kumpels, für die ich der bin, der ich schon immer war und kann auch leistungsstarken, teuren Autos nix abgewinnen - ich brauche es nicht und bin in kleinen Verhältnissen aufgewachsen, wo man im "Grünen Baum" oder im "Kaiser" Schnitzel und Pommes gegessen hat, wenn man feierte und allgemein einen zwar soliden, aber eher einfachen Lebensstandard hatte. Mit Empfängen, auf die ich beruflich immer wieder muss, kann ich nicht viel anfangen - auch nicht mit Canapés und Häppchen, von denen nahezu jedes einfach nur "z'sammedetscht" aussieht und auch nicht mit den Leuten, die da meist sind. Da ist mir der Döner ebenso lieber wie die Imbiss-Bude um die Ecke oder halt irgendein guter Gasthof.

Ich fühle mich auch in der Gegenwart einfacher Leute, die so denken, reden und handeln wie ich und die selben Themen haben, wohler - es sei denn ich spüre, sie halten mich von vornerein für "was Besseres" und lehnen mich ab, ohne mich zu kennen. Das ist auch schon passiert - aber dann können die mich gern haben; dann kann ich auch schon mal den "Akademikertrottel" (das Wort habe ich schon mal gehört, das war entwürdigend) rauslassen und genau das kultivieren, was mir im Vorfeld negativ angelastet wurde.

Ich denke, für uns spricht unsere Charakterstärke, die uns es ermöglicht hat, auf dem Boden zu bleiben und nicht abzuheben trotz gutem Einkommen, ggf. guter beruflicher Stellung und gesellschaftlichem Ansehen. Wer angesichts Einkommen, Image und Beruf usw. abhebt, ist psychisch nicht stark genug oder auch nicht reif genug, um das auszuhalten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Reich sein und einen verwöhnten oder anspruchsvollen Geschmack zu haben gehört halt nicht zusammen. Du kannst reich sein wie der liebe Gott und trotzdem ne gutgemachte Portion Döner mehr feiern als jedes Kobefilet.

Da ist nichts dran verwerflich oder schlecht. Nur hast du jetzt die Option, den kulinarischen Horizont zu erweitern und das ist ne schöne Sache, man kann Perlen finden, die so garnicht auf dem Schirm waren und auch mal sagen das es Kacke war und ohne große Reue das Versuchsessen wegtun wenns ein allzu tiefer Griff in die Schüssel war.

Geht mir ähnlich (nur, dass ich nicht viel Geld habe, haha). Halt einfaches Essen, das man kennt, und nicht zu teuer. Und man kann es auch mitnehmen. Außerdem fühle ich mich in so "schicken" Umgebungen auch nicht besonders wohl.

Viel Geld haben ind ein Schnösel sein, gehört zum Glück nicht immer zusammen.

Vielleicht schmeckt es dir einfach besser und es ist nicht alles gespielt überfreundlich. Man wird als Menschen behandelt und nicht als spendabler Geldbeutel, wenn man isst.

Vielleicht weil du es aus deiner Kindheit so gewöhnt bist und damit auch ein Stück Kindheit verbindest. Ich bin zwar nicht wohlhabend aber wäre ich es, dann würde ich auch eher gar nicht so oft und Schickimicki Restaurants gehen, sondern tatsächlich in gute Dönerläden.