Hauselektrik: Welche Leitungen stören sich denn nun?
Hallo Gemeinde. Ich bin gerade dabei, die elektrische Unterverteilung in meiner Wohnung komplett zu erneuern. Dabei werden natürlich wie heute üblich neben diversen abgesicherten Stromkreisen auch Netzwerkkabel, SAT-Kabel, Telefonkabel und Lautsprecherkabel unterputz verteilt...
Aber welche Kabel sollten denn nun sich nicht in die Quere kommen, weil sie sich gegenseitig stören? Ich hab schon gegoogelt und auch vor Ort Informationen eingeholt und ständig widersprüchliche Aussagen bekommen...
Also die Frage: Welche Kabel sollten sich nicht in die Quere kommen, da sie die Datenübertragung stören?
Verwendet werden:
NYM-J-KABEL 1,5, 3-, 4-, und 5-adrig
No-Name- Lautsprecherkabel 4 mm²
Kathrein LCD 95- Antennenkabel
Ligawo Duplex- Netzwerkkabel S-FTP CAT 7
Irgendwelches 4-adriges Telefonkabel
7 Antworten
Strom und Telefon, Sat oder Netzwerk könnte kritisch werden. aber nur dann wenn auch ordentlich strom fließt. also die besagten leitungen lieber nicht auf langen strecken direkt beieinander verlegen. die lautsprecherleutung ist unkrtiisch. als Leistungssignal wird sie eher nicht gestört, sie könnte aber zum störenfried werden, davon gehe ich aber weniger aus. schließlich sind die kommunikationsleitungen ja auch geschirmt....
bei der telefonleitung würde ich übrigens den Schirm generell mit auflegen.dann bist du auch hier relativ sicher...
lg, Anna
Ja, die Lautsprecherleitungen wollte ich auch wenn es gar nicht anders geht allenfalls mit den Stromleitungen zusammen legen, nicht mit den Datenleitungen...
Also, nach derzeitigem Stand laufen die Leitungen jeweils in eigenen 32er-Flexrohren senkrecht nebeneinander in der Wand (SAT und LAN ggf. zusammen). Die waagerechte Verkabelung läuft in der abgehängten Decke, die Stromleitungen dabei in Rohren an der Wand, alle anderen Leitungen ca. 10 cm darunter lose auf der Decke liegend. Nur bei den Steckdosen kreuzen sie sich jeweils, das ist kaum vermeidbar. Könnte es da Probleme geben?
nein.... an kreuzungspunkten ist das nicht das problem, es sei denn es ist eine wirklich dicke leitung wo ordentlich wums duch geht. z.b. die hauptleitung zum zähler- oder verteilerschrank
lg, Anna
stromleitungen nym,h07 etc für sich und daten,signalleitungen etc davon geschottet.
Ja, soweit so klar...
Und die Datenleitungen LAN, Telefon, SAT und Lautsprecher behindern sich nicht (gerade Lautsprecher als "analoge" Leitung)?
LAN stört sich (zu mindestens bei mir) mit so ziemlich allem was direkt daneben liegt.
Telefon und Sat sollten sich nicht stören.
Lautsprecherkabel stören sich auch gerne mal mit was anderem (unterschiedlich mit was sie sich stören)
Ok. Und was mache ich jetzt? Ich kann ja schlecht alle Kabelsorten getrennt voneinander verlegen, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das ein Elektriker macht...
doch tun sie .. ich zumindest
im groben sagt man hochvolt zu hochvolt und niedervolt zu niedervolt
das Kathrein LCD würd ich wenn möglich einzeln verlegen und am besten im Rohr (das man es wirklich wieder raus ziehen könnte)
Lan kannst in der regel aber auch mit Tel. in ein Roh packen
Lautsprecher ist da wieder so eine sache da die kabel meist nicht geschirmt sind also ich persönlich würde sie wieder einzeln in ein Rohr oder zu den Lan und Tel. leitungen "wenn" die Tel. leitung geschirmt ist
PS. das mit dem Stören ist relativ .. ein Cat 7 ist recht gut abgeschirmt zur not wenn es wirklich nicht anders geht kann man sie auch mit 230V z.b. NYM-J in ein Rohr packen und es passiert nichts ... aber man sollte es vermeiden
da hat Mekadrill mal recht. Es geht nicht über ein gut abgeschirmtes Kabel. Die sollten so weit ich weiß auch verdrillt sein, wenn sie nicht abgeschirmt sind. Also nur die von jeweils einem Gerät.
Also, nach derzeitigem Stand laufen die Leitungen jeweils in eigenen 32er-Flexrohren (Fränkische FBY-EL-F) senkrecht nebeneinander in der Wand (SAT und LAN ggf. zusammen). Die waagerechte Verkabelung läuft in der abgehängten Decke aufputz, die Stromleitungen dabei in Rohren (Fränkische FPKu-EM-F) an der Wand, alle anderen Leitungen ca. 10 cm darunter lose auf der Decke liegend. Nur bei den Steckdosen kreuzen sie sich jeweils, das ist kaum vermeidbar. Könnte es da Probleme geben?
Ob und wie sich Leitungen gegenseitig stören hängt von der Art der Signale, der Ausführung der Leitungen und dem Innenwiderstand der jeweiligen Systeme ab.
Einen Energieleitung mit reiner Sinusbelastung bereitet erst Probleme, wenn sehr hohe Ströme erreicht werden. Eine Leitung die zu schaltende Induktivität oder auch kapazitive wirkende Schaltnetzteile zu versorgen hat, kann bei unzureichender EMV Vorkehrungen eine mittlere Katastrophe darstellen.
Lautsprecher Leitungen sind typisch an einem sehr niederohmigen Ausgang (Quelle) angeschlossen und sind mit zumeist 4 oder 8 Ohm selbst sehr niederohmig und für sich selbst wenig Störanfällig. Das Problem liegt hier meist in der Ein-Kopplung in den Eingangskreis über eine Masseschleife der Lautsprecherleitungen. Die Eingangskreise von Verstärkerschaltungen sind mit häufig 10 bis 50 k-Ohm deutlich hochohmiger und damit auch empfindlicher gegen Störungen.
Störempfindliche Leitung sollten in einer Distanz von mindestens 10 cm zu Energieleitungen verlegt werden, wenn sie nicht weiter als 10 m parallel geführt werden (ansonsten sollte auf 30 cm Distanz verlegt werden.
Signalleitungen die im Einzugsbereich von Energieleistungen verlegt werden sollten als abgeschirmte Leitung verlegt werden, auch wenn das z. B. im Falle von Telefonleitungen normalerweise nicht erforderlich ist. Abschirmungen, die keine definierten Anschlusspunkte haben sollten an den Potentialausgleich verdrahtet werden.
Ein echtes Schmerz Thema sind Netzwerkleitungen. Oft werden teure CAT 7 Leitungen so stümperhaft verarbeitet, dass sie gerade einmal CAT 4 erreichen. Neben der richtigen Zuordnung der Leiter-Paare als erste Grundvoraussetzung ist besonderer Augenmerk auf die saubere und durchgehende Verarbeitung der Abschirmung zu achten. Sauber verarbeitete Netzwerkleitungen verursachen so gut wie keine Störungen.
Gleiches gilt natürlich auch für mehr mehrfach geschirmte Koax-Leitungen z. B. für Antennen-, SAT-, Kabelanlagen. Hier wird auch sehr häufig die Abschirmung schlampig verarbeitet.
Über das NYM läuft am meisten Leistung, daher dürfte das Em Feld hier am stärksten sein.
CAT 7 ist gut geschirmt telefon und Antennenkabel auch.
Strom und LAutsprecherkabel sollten nicht zu lange paralell laufen, das könnte hörbare 50Hz Induktuionsströme verursachen.
Ansonsten seh ich das nicht so eng. Ich hab verdrallte CAt3 Strippen mit Gigabit Ethernet und Analogtelefonie (Klingelsignal 60v Wechselspannung). In vier Jahren kein einziger CRC Fehler auf der Leitung.
Mein Rat, separate Leerrohre/Kanäle für stark und schwachstrom wie vorgeschrieben, dann passt das
DP
alle 5 von einander. wenn sie sich kreuzen nicht schlimm aber nicht auf lange strecken.
Lautsprecherleitungen können wegen den möglich hohen Strömen, und damit starken Magnetfeldern, Telefon, Sat und Netzwerk stören. Für die Zukunftssicherheit würde ich die Leitungen in getrennten Leerrohren oder Kanälen verlegen. Dann können sie später ohne großen Aufwand ausgetauscht werden.