Haben es die Überbringer schlechter Nachrichten heute wirklich besser als früher?
Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen
1 Antwort
Sehe ich nicht so.
Das ist zwar sehr schmal und subjektiv dumm, was nun folgt.:
Eines Tages bat mein oberster Chef mich, einem Mitarbeiter einen Brief Zuhause vorbeizubringen, und mir den Erhalt von diesem eigenhändig bestätigen zu lasen.
Ich hatte 0 Ahnung, worum es ging.
Nur die Info: "Der Loddar soll bestätigen, dass er den Brief erhalten hat. Es ist wirklich wichtig !"
Also baute ich in meine Auslieferungstour, auch den 'Lodde mit ein.
Lodde unterschrieb anstandslos, seine Frau bot mir noch Kaffee und Kuchen an, und ich empfand es irgendwie als eine gute Sache, als er mir freundlich lächelnd den Brief verschlossen zurückgab, mit Bitte um Weiterleitung an den Chaf.
Den Vorgang hatte ich innerlich längst abgehakt, als ich einige Tage und Wochen später von Kolleg/Innen seltsam behandelt, wurde, gemeiden wurde, ausgegrenzt wurde.
Erst nach hartnäckigerem Nachfragen sagte man mir:
"Tu doch nicht so, Du wusstest genau, dass das die Kündigung und der Auflösungsvertrag von Lodde ist, und DU hast das auch noch unterstützt, Schäm Dich , Du Judas !"
Ok, es ließ sich zwar nach und nach klären, aber ein 'Gschmäckle blieb an mir haften.
"Der Böse Ausfahrer, der anderen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen kalt lächelnd böse Nachrichten überbringt."
"Haltet euch von dem fern, der reitet euch nur rein."
Selbst als der Chef das mal aufklärte:
"Jogi ist unser Fahrer, mein Fahrer, und führt eben die Aufträge aus, die ich ihm gebe --- meist ohne zu wissen, was damit zusammenhängt ...Es wäre Arbeitsverweigerung, wenn er meine Aufträge ablehnte."
... half das nicht wirklich viel.
Plötzlich wurde ich (als das unterste Glied und Befehlsempfänger) mit dem obersten Chef unter einer Decke steckend vermutet.
Es wurde erst besser, als manche MA von sich aus kündigten, und andere erkannten, dass ich wirklich nur ausführendes Organ auf unterster Ebene bin.