Habe keinen Führerschein, schlimm?
Bin 24 und habe keinen Führerschein. Allerdings wohne ich in einer Großstadt und nah zu meiner Arbeit, Bus und Bahn etc. Bin ich dann ein erfolgloser Mensch der nichts erreicht hat?
Ist das schlimm? Habe noch nie ein Auto gebraucht. Sollte ich mal das Geld zusammen haben, werde ich es auch machen.
8 Antworten
Ich sag mal so, wenn du den Führerschein gemacht hast, solltest du regelm. fahren, damit du genug Fahrpraxis bekommst, aber damit du auch langfristig in Übung bleibst. Wenn das nicht geklärt ist wie du das hinbekommst, sollte man den Führerschein tatsächlich nach hinten schieben.
Andererseits hast du es z. B. bei uns sau schwer eine vernünfigte Arbeit zu finden, wenn du nicht mit dem Auto hinpendeln kann. Und gerade z. B. im Handwerk wird der Führerschein auch gebraucht, damit du mit dem ganzen Gerümpel zum Kunden fahren kannst.
Aber ich hasse Kollegen/Bekannte, die ich immer herumkutschieren soll, weil sie zu faul/geizig sind einen PKW-Führerschein zu machen, gerade wenn's um Langstrecke geht, wo man sich abwechseln sollte, obwohl ich eigentl. gerne Auto fahre. Langstrecken-Dienstreisen mit dem Auto bei uns mehrmals im Jahr vor.
notting
Das ist gar nicht schlimm. Für die Umwelt sogar sehr gut. In den Städten geht es mit Bus und Bahn sehr gut. Ich wohne auch in so einer Stadt und brauche kein Auto, also auch keinen Führerschein.
Bin ich dann ein erfolgloser Mensch der nichts erreicht hat?
Nein, du bist jemand, der sich überlegen kann was er braucht und was nicht. Statt einfach nur das zu machen, was alle machen.
Sollte ich mal das Geld zusammen haben, werde ich es auch machen.
Wozu? Gibst du sonst auch 3000 € für Dinge aus, die du nicht brauchst?
Ich empfinde es sogar als explizit unklug, einen Führerschein zu machen, wenn man danach sowieso nicht regelmäßig am Steuer sitzen wird. Die Fahrpraxis in den 1-2 Jahren nach der bestandenen Prüfung ist extrem wichtig! In der Fahrschule lernst du im Grunde nur, dich an die Verkehrsregeln zu halten. Wirklich fahren, in dem Sinne dass man mit unterschiedlichen Verkehrssituationen, unbekannten Strecken usw. klarkommt, lernt man dann erst mit der Fahrpraxis.
Ich hab' das bei einigen Mitstudenten erlebt. Führerschein klar, vorhanden. Also ins Auto gesetzt und dann hoffnungslos überfordert gewesen, weil in den 3 Jahren seit der Fahrprüfung dann vielleicht 5x am Steuer gesessen... nie sowas wie Routine im Fahren bekommen, aber viel Zeit gehabt um alles aus der Fahrschule wieder zu vergessen.
Also, spar' dir das Geld und gehe dafür 1-2x öfter in den Urlaub, wenn du eh nicht vorhast, regelmäßig mit dem Auto zu fahren.
Den Führerschein kannst du auch dann noch machen, wenn z.B. wegen Wohnortwechsels absehbar wird dass du dir ein Auto anschaffen musst.
Ich bin inzwischen 61 und habe auch nie einen Führerschein gebraucht. Ich habe einen Schein für Leichtkrafträder bis (damals 80) 125 ccm und fahre trotzdem nur mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. In einer Stadt wie München braucht man den FS nicht unbedingt.
Ein Versager bist Du deswegen nicht. Wenn Du keinen FS brauchst, warum sollst Du dann dafür so viel Geld ausgeben?
Wenn du keinen brauchst, dann ist das nicht schlimm.