Habe ich eine Opfermentalität?
Hallo,
in meinem Bekanntenkreis werde ich immer als armes Würstchen wahrgenommen. Vor allem von den Eltern meiner Freunde. Mich nervt das. Von der einen Person muss ich mir anhören, ich hätte keine Persönlichkeit, sei hölzern. Von meiner Großtante höre ich, ich sei zurückgeblieben. Die Familie einer Freundin von mir bezeichnet mich als instabil...was soll das? Strahle ich aus, ein armes Würstchen zu sein? Es sei hinzugefügt, dass ich keine richtige Familie habe. Meine Mutter ist desinteressiert, vermutlich persönlichkeitsgestört. Mein Stiefvater an Krebs gestorben und mein leiblicher Vater hatte einen Herzinfarkt und ist zum Pflegefall geworden. Ich war lange Zeit magersüchtig, hatte viele Aufenthalte in Psychiatrien und habe letztes Jahr mein Abitur mit einem hervorragenden Schnitt absolviert. Ist das kein Zeichen dafür, dass ich kein Opfer bin und was aus mir machen möchte? Warum projizieren alle möglichen Menschen irgendwas auf mich? Bin ich immer das Produkt meiner Eltern? Habe ich keinen eigenen Willen? Keinen eigenen Charakter?
9 Antworten
Wenn du so super in der schule bist und einen tollen Abschluss gemacht hast dann bist du ziemlich stärkt meiner Meinung nach. Lass die anderen doch denken was sie wollen, ich denke das DEINE Zeit kommen wird wenn du eine tolle Beziehung hast und einen super Job bei dem du gutes geld verdienst. Keiner aus deinem Leben dann wird wissen wie dich irgendjemand unwichtiges aus deiner Vergangenheit genannt hat.
Kannst die Menschen die sich dir gegenüber so verhalten auch einfach mal fragen ob sie sich besser fühlen wenn sie dich herunter machen und ob sie sich nicht bewusst sind das es unhöflich ist andere zu erniedrigen. Mach einfach dein Ding weiter!
Alles in allem hattest du viel zu ertragen, du hast sehr viel erlebt und musst es verarbeiten. Es dauert und du hast bereits darauf mit Magersucht reagiert, du brauchtest Hilfe, aber heute stehst du mit einem hervorragenden Schulabschluss da, beachtlich.
Nun wirst du immer noch als Opfer eingestuft. Deine Verwandten haben nicht erkannt, dass du einen Schritt weiter gegangen bist, dass du deine unschöne Vergangenheit hinter dir lassen wirst und in deine Zukunft unterwegs bist.
Sie sind stehen geblieben und sehen dich so, wie du einmal warst, das Opfer dieser schrecklichen Umstände und Geschehnisse.
Ärgere dich nicht, sie können (noch) nicht anders, sie brauchen Zeit, um zu erkennen, dass du heute gestärkt und ein anderer bist.
Geh mutig deinen Weg weiter und lass sie stehen. Du hast soviel Kraft und '
Mut gezeigt, dass du heute stolz auf dich sein kannst. Der wichtigste Mensch für dich bist du selbst!
Jeder ist ein Produkt seiner Erziehung aber irgendwann kommt der Punkt, da ist man selber für seine Entwicklung zuständig. Lass Dich nicht verunsichern und zeige, dass Du stolz darauf bist, was Du bisher erreicht hast. Setze Dir realistische Ziele und arbeite daran. Du hast geschrieben, dass Du ein gutes Abi hast, aber nicht, was Du jetzt machst. Studierst Du oder machst Du eine Ausbildung? Konzentriere Dich auf die positiven Dinge und ziehe daraus Deine Kraft für Deine Zukunft.
Du hast Freunde, die Dich offenbar mögen, wie Du bist. Also kann Dein Charakter nicht so falsch sein. Du bist nicht dazu da, so zu sein, wie andere Dich gerne hätten.
Eckhart Tolle "Jetzt - Die Kraft der Gegenwart" <- da werden Sie geholfen
Du hattest einen familiär schweren Start. Ein gutes Abitur hinzulegen, ist schon ein guter Anfang!
Bitte hör nicht soviel auf "die Anderen", sondern geh deinen Weg. Sobald Du ausziehen kannst, kannst Du erst richtig deine Persönlichkeit entwickeln, denn Du brauchst Freiraum, weil Du sensibel bist und Dir viel zu Herzen nimmst.
Sensible Leute werden von so einer "Familie", die dumme Sprüche klopft, nur mental runtergerissen. Erst, wenn Du leben kannst, wie Du willst, mit eigener Wohnung, wirst Du vermehrt eigene (unbeeinflusste) Entscheidungen treffen können und dich dadurch noch besser entwickeln.
Zeig es ihnen allen und geh deinen Weg!