Gibt es etwas einzuwenden?
Hier sollte ich die Begriffe den jeweiligen Fertigungsverfahren zuordnen. Gibt es etwas, was falsch sein könnte?
3 Antworten
Überleg noch mal, ob Gruppenfertigung wirklich mehr Qualifikationen bei den einzelnen Mitarbeitenden benötigt als Werkstattfertigung! Und damit einhergehend, ob Mitarbeitende in der Gruppenfertigung auch mehr Gehalt verlangen als die in den Werkstätten.
Ich versuch es mal mit einem anschaulichen Beispiel :)!
Nehmen wir mal die Herstellung eines Tischs.
In der Werkstatt wird an einen Ort zuerst alles an Mensch, Material und Geräten für genau einen Tisch gebracht. Dort wird dann genau dieser eine Tisch fertiggestellt und fertig ins Lager gebracht. Ist das erledigt, holt man wieder Mensch, Material und Geräte für genau einen Tisch und macht wieder den kompletten Tisch fertig.
In der Gruppenfertigung gibt es eine Gruppe, die den ganzen Tag über Tischplatten herstellt, eine andere, die Tischbeine macht und eine dritte, die Platten und Beine zusammenschraubt. Hier muss also immer Mensch, Material und Gerät für genau dieses eine Teil zu dieser einen "Insel" gebacht werden. Ist das jeweilige Teil fertig, wird es zurück ins Lager gebracht. Hier muss also zum Beispiel die Person bei den Tischplatten diese zurechtschneiden, glatt hobeln und lackieren können.
Bei der Reihenfertigung ordnet man diese "Inseln" und Arbeitsschritte nacheinander in der korrekten Reihenfolge an. So, dass vorne das Material reingeht, das jeweilige Zwischenprodukt immer direkt an die nächste Station weitergereicht wird und am Ende der fertige Tisch ins Lager gehen kann. Also, der erste schneidet die Platte auf die gewünschte Größe, der zweite die Tischbeine, der dritte hobelt sie glatt, der vierte trägt Lack auf und so weiter. Hier kannst du dir das klassische Fließband vorstellen.
In der Werkstatt bedeutet das somit, dass die dort tätigen Personen alle Arbeitsschritte bis zum fertigen Endprodukt beherrschen und ausführen müssen. In der Gruppenfertigung müssen sie nur die Arbeitsschritte beherrschen, die zum Fertigen dieser einen "Baugruppe" notwendig sind. Und bei der Reihenfertigung müssen sie sogar nur einen einzigen Teilschritt auf dem Weg zum Endprodukt beherrschen.
Hallo Eywaahh!
Mir ist aufgefallen, dass du die innerbetrieblichen Transportkosten in einer Werkstatt als die höchsten einstufst. Ich würde sagen, sie sind am niedrigsten.
LG
gufrastella
Nee... In einer Werkstatt muss ja auch Material, Gerät und Endprodukt von A nach B kommen. Das tut es dort aber nicht auf "vorgefertigten", immer gleichen Wegen, sondern jedes mal individuell. Ebenfalls werden auf jedem Weg nur geringe Mengen transportiert. Da ist es schon nicht falsch, dass dadurch die Transportkosten am höchsten ausfallen!
Bei solchen Vergleichen darf man eben nicht gedanklich die große, voll automatisierte Fabrik mit dem kleinen Handwerksbetrieb gedanklich vergleichen, sondern muss sich überlegen, wie ein und das selbe Endprodukt im genau so großen oder kleinen Betrieb auf die jeweilige Art gefertigt werden würde und welche Auswirkungen die jeweilige Fertigungsart hätte.
Ah, OK. Ich dachte an strukturierte Arbeitsabläufe auch in Werkstätten. Vielleicht gibt es mehr oder weniger große Unterschiede je nach Fertigungsobjekten.
Metallbau: Geländer und Halterungen für Balkone an drei 8-stöckigen Hochhäusern...
Geht halt um die Theorie :). In der Praxis muss man in der Regel nicht lange überlegen, wie man ein bestimmtes Produkt fertigt, weil es einfach auf der Hand liegt. Aber dieses "auf der Hand liegen" lässt sich eben durchaus auch abstrahieren und sachlich begründen, wenn man diesen gedanklichen Schritt zurückgeht und sich vorstellt, das Produkt auf anderen Wegen herzustellen - und darum geht's hier :).
Hallo,
mich wundert, warum du bei der Werkstättenfertigung das Personal als "mittel" einstufst, aber die Gruppe am Höchsten.
In einer Gruppe macht doch jeder einzelne sein Fachgebiet, oder nicht?
In einer Werkstatt hingegen muss jeder alles können, zumindest ist das bei den Werkstätten so, die ich kenne.
Ich vermute hier aber nur, 100% sicher bin ich mir nicht.
Genau das ist es ja eben, da jeder seinem „Fachgebiet" folgt ist die Qualifikation höher, weil das Wissen auf ein Teilbereich konzentriert ist.
Ich dachte daran, dass bei einer Gruppenfertigung letztendlich einzelne Prozesse in eine Art „Insel“ zusammengefasst werden und somit auch die Maschinen. Dadurch muss sich doch im Grunde genommen eine Arbeitskraft mit mehreren Maschinen auseinander setzen, was eine höhere Qualifikation zur Folge hat oder liege ich da etwa falsch?