Geht es euch auch so?

7 Antworten

Manchmal geht es mir ähnlich. Damit meine ich aber nicht diese modernen Begriffe wie "cringe" oder "weird", die die Sprache junger Menschen sehr prägen. Weil ich viel Englisch lese, kommen mir in manchen Situationen, in denen ich nach einem Begriff suche, zuerst die englischen Begriffe in den Sinn, bevor ich dann die deutsche Entsprechnung finde.

Ich vermute, dass du dich im Englischen lange nicht so gut ausdrücken kannst wie im Deutschen. Dazu wird dein englischer Wortschatz nicht groß genug sein. Wahrscheinlich hast du auch keine perfekten Grammatikkenntnisse im Englischen. Oder gibt's tatsächlich bisher gar nichts, was in deinen englischen Klassenarbeiten dem Rotstift deines Lehrers zum Opfer gefallen ist?

Aber es ist schon schlimm, dass du selbst glaubst, Englisch besser zu sprechen als deine Muttersprache. Du solltest vielleicht einfach mehr lesen (gute Bücher, seriöse Zeitungen/Magazine etc.), um deinen Wortschatz in deiner Muttersprache zu erweitern und zu vertiefen. Eine gute Beherrschung der eigenen Sprache ist in vielen Berufen Voraussetzung und öffnet dir auch gesellschaftlich die Türen.

Wenn du jetzt als Jugendlicher noch viele englische Ausdrücke völlig unnötig in deinen Text "einstreust", so macht das nichts. Das ist eben Jugendsprache. Es ist auch völlig in Ordnung, dass in bestimmten Berufen (z. B. in der digitalen Welt) sehr viel englisches Vokabular benutzt wird, denn oft gibt es dafür gar keine deutschen Wörter. Man müsste also deutsche Entsprechungen erst erfinden. Klar, dann kann man auch gleich den englischen Ausdruck nehmen.

Aber wenn du als erwachsener Mensch immer noch Jugendsprache benutzt, dann nimmt man dich nicht ernst. Normalerweise verliert sich das jedoch von selbst. Es gibt allerdings auch viele englische Ausdrücke, die - vor allem seit der Benutzung und Nutzung des Internets - Eingang in die deutsche Alltagssprache gefunden haben und nicht mehr wegzudenken sind, beispielsweise "Date" für eine bestimmte Art von Verabredungen oder "Event" für bestimmte Veranstaltungen, "Ticket" für alle möglichen Eintrittskarten, Fahrscheine etc. Das ist ja auch nicht schlimm, Sprache wandelt sich eben unaufhaltsam.

Zu deiner Frage: Nein, mir geht es nicht so wie dir. Natürlich benutze ich auch englische Ausdrücke, aber eigentlich nur die, die schon fest im Deutschen etabliert sind.

Ich mache Übersetzungen aus dem Deutschen ins Italienische (und umgekehrt) sowie aus dem Französischen, Spanischen, Rumänischen und Afrikaans ins Deutsche. Ich stelle dabei immer wieder fest, dass die deutsche Sprache die vollständigste von allen mir bekannten Sprachen ist und dass es in anderen Sprachen viel komplizierter ist, das auszudrücken, das man im Deutschen in wenigen Worten sagen kann. Natürlich muss man die deutsche Sprache beherrschen, was derzeit in der BRD eher selten ist, selbst bei deutschen Zeitungen, die ich regelmäßig lese, ganz zu schweigen von Rundfunk- und Fernsehanstalten in der BRD, bei denen korrekte Deutschkenntnisse vermutlich eher als Hindernis für eine erfolgreiche Karriere angesehen werden.

ich kann beides, aber mit verschiedenen Gedächtnisbereichen getrennt voneinander - ich wäre ein miserabler Simultanübersetzer.

Also nicht so das ich Probleme mit Deutsch hätte, aber manche Worte aus dem Englischen passen für bestimmte Sätze oft besser. Nur noch englisch sprechen könnte ich aber nicht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung