Gehört einen Autodesginer das Desgin?
Das hab ich mich damals beim Hyundai N Vision 74 gefragt. Der Wagen wurde vom DeLorean Desginer desgined und man kann dem Hyundai das auch nicht abreden. Das ist optisch ganz klar ein DeLorean, wenn auch nicht 1 zu 1.
Da stellt sich mir die Frage: Wenn ich ein Auto für einen Hersteller desgine, gehört mir das Desgin oder dem Hersteller? Dürfte ich als Autodesginer das gleiche Auto mit anderen Logo verkaufen?
2 Antworten
Hallo
Ein Autodesign "gehört" dem Autohersteller. Giugiaro hat das Basisdesign vieler Autos erzeugt welche aber dann später anderst in Serie gingen. Darunter auch diverse DMC Entwürfe vom Kleinwagen zum LKW/Bus
DMC ist eine seit 40 Jahren "tote" Marke die Designrechte gehörten seit 1984 der Consolidated International und gingen 1995 an Classic DMC in Houston
Der N74 zitiert ein Giugiaro Design vom Pony Coupe von 1974 und wurde mit Giugiaro entworfen/gebaut.
Der ist als Rentner unterwegs weil Italdesign gehört ja seit 2010 VW/Audi. Giugiaro war bei Hyundai bis in die 90er der externe Hausdesigner (Pony, Excel, Stellar, Sonata, Accent) war wohl ein eher undankbarer Job. Später hat Hyundai denn Peter Schreyer von Audi als Designleitung eingekauft der kannte denn Giugiaro schon seit den späten 70ern.
Der DMC 12 basiert grundsätzlich auf dem Giugiaro Tapiro Design des Porsche 914/6 (bzw geplanten 916), des Audi 100 Sportcoupe (später Porsche 924), des Audi Pik Ass, des Hyundai Pony Coupe, des Lotus Esprit sowie des Maserati/Citroen Medici.
De Lorean wollte eigentlich ein 2+2 GT Mittelmotorauto mit Wankelmotor und Getriebe von Co-Rotor (NSU-Citroen-Alfa Romeo) bauen. Der 2 Scheiben Wankel hätte dabei "zwischen" denn Rücksitzen rotiert. Der Motor sollte auch bei Audi, Citroen, Alfa Romeo, Lancia verbaut werden landete dann aber nur im GS BiRotor und Van Veen. 1973 lief die US Einspritzversion mit Thermoreaktoren und 150PS im Versuch suppelte dabei aber Sprit wie ein US V8
Giugiaro bzw Ital Design hat 1974 um 15 Designstudien "rausgehauen" und viele heute unbekannte Designentwürfe gemacht.
Giugiaro entwickelte ab 1974 das DSV-1 Konzept für DeLorean, dazu Vorausentwürfe für eine 4 Türige Limousine und einen Kleinbus bzw MPV
Der DMC12 enstand erst nach 1977 als das "Package" mit PRV Motor einigermassen fertig war.
De Lorean wollte unbedingt eine Edelstahlkarosse ging deswegen 1973 zu Porsche wo man schon Prototypen von 911 sowie denn LFA in Edelstahl gebaut hatte. Es gab sogar ab 1970 eine Versuchsflotte von Nirosta 911ern im Dauerversuch gebaut beim Läpple in Heilbronn
Porsche bzw Anatole Carl Lapine, brachte De Lorean mit dem Läpple und Giugiaro zusammen und der Bott schickte denn dann später zu Colin Chapman für eine schnelle "Interimlösung". Stahlskelettchassis, ERM Rahmenstuktur, Edelstahl Beplankung.
Das "Designproblem" des DMC12 war die Edelstahlkarosse liess nur wenig Freiheiten beim Blechumformen und brauchte gigantisch feste Umformwerkzeuge. Das heisst der Giugiaro musste mit denn technischen Grenzen der Umformtechnik arbeiten und die US Crashnormen um 50% übererfüllen weil der DMC sollte der sicherste Sportwagen werden bzw De Lorean wollte vor dem Porsche 928 und Mercedes SLC sein andererseits hat der US Gesetzgeber bei Flügeltürautos eine extra hohe Festigkeit der Zelle gefordert wobei der Bricklin SV-1 ja schon zeigte wie das funktioniert. Läpple hatte ja schon Beschläge für denn BMW M1 Turbo und einen Ital Design/AMC mit Flügeltüren entwickelt wurden. DMC wollte was einfachers, billigers, leichteres und hat im Prinzip das "bewährte" System vom Bricklin übernommen auch weil der DOT/EPA das System schon bekannt war. Der DSV-1 hatte noch das komplexe System von Giugiaro/BMW/AMC/AMX.
Ich bin mir sehr sicher, dass Hyundai ein gutes Rechtsteam hat, und sehr sicher gegangen ist, dass es rechtlich nicht als Plagiat, sondern als inspiriert gilt, und man sie dafür nicht anklagen kann.
Vielleicht haben sie das auch mit DMC abgesprochen.
Jedenfalls, wenn ein Autodesigner für eine Firma ein Autodesign erstellt, gehört es der Firma. Normalerweise ist derjenige bzw. das Team/die Teams dort fest angestellt, und alles was sie dort erarbeiten, gehört ihrem Arbeitgeber.