Gedichtinterpretation/Analyse?

1 Antwort

Simon Dach (1605-1659) „Frühlingslied“

Struktur:

  • 24 Verse, 3 Strophen; Jede Strophe ist eine Hypotaxe und besteht aus 8 Versen
  • Metrum ist (glaube ich) ein gleichbleibender dreihebiger Jambus
  • Reimschema [gelb] : abab, also ein durchgängiger Kreuzreim
  • Die Sprache ist alt; 17.Jahrhundert
  • Epoche: Barock , vorherige Epoche: Mittelalter
  • Historischer Kontext: wahrscheinlich während des 30 jährigem Krieges; und der Reformation

Inhalt

  • Die ersten zwei Strophen: Beschreibung von Umwelt. Die Sonne ist öfter da, Pflanzen erwachen aus Winterschlaf, Zugvögel kommen zurück und nisten gleichzeitig mit anderen Vögeln, Der sexuelle Trieb der Tiere wird wieder angefacht, mehr Schiffe/Handel auch übers Meer/weltweit, Mehr Spaß und alles ist fröhlich.

Dann ist eine Inhaltliche Zesur/Trennung[lila mit weißen Strichen]

  • Letzte Strophe ist etwas offener zu verschiedenen Interpretationsansätzen:
  • Ich verstehe das so; Alles was jetzt gerade ehrlich jemanden liebt soll dies eher aufschieben, da die Umwelt dieses Verhalten erzeugt und es später sein könnte, dass die andere Person doch gar nicht so toll ist, wie Anfangs gedacht.
  • In Verbindung mit historischen Kontext-> eventuell meint S.Dach, dass der 30 jährige Krieg anfangs eher gut aussah(nach dem Motto der lohnt sich doch, der Grund (Bsp. Religionsfreiheit) ist wichtig. Am Ende merkt man jedoch, dass dieser doch nicht so toll ist, denn es gab sehr viele Tode.
  • Andererseits kann man auch interpretieren, dass der auktoriale Erzähler des Gedichts aussagt, dass dieses Frühlingsverhalten uns zu einem bestimmten Handeln (Es steht eher offen, aber wahrscheinlich eher negativ gemeint) führt

Stilmittel:

  • Personifikation [grün]: „Sonne rennt“ V.1,„Sie“(die Sonne) „lacht“ die Erde an V.2,...
  • Metapher [hellblau]: „frühlings-bahn“ Längere Sonnenzeiten, sie scheint länger, als vergleichsweise im Winter V.2, „erdkreis“ Runde Erde, Anspielung auf das neue Weltbild die Erde ist eine Kugel und keine Scheibe V.4, „vögel[...]Auß frembden ländern“ Die Zugvögel sind gemeint V.9+10, ...
  • Lyrisches Ich [rot]: „Sie“ „ihre“ „ihren“ V.1+3 = Sonne, „seine“ V.6 = Wind, „uns“ V.7 =den Menschen, „Es“ V.16 =Alles, „wer“ „der“ „sich“ „seines“ „uns“ V.17-24 =wahrscheinlich wieder die Menschen, „sich“ und „seines“ könnte aber auch die Tiere mit einbeziehen
  • Enjambent: Satz geht in der darauffolgenden Strophe weiter
  • Eine Art Parallelismus [braun]: Viele Sätze fangen mit Relativpronomen (Der die das) an
  • Wortfeld: positive Wörter
  • Enumeratio V.8
  • Vergleich [dunkelblau]: V.15 (und auch Personifikation)
  • Imperativ [dunkellila]: V.19+20 = Aufforderung, Apell

Bild zum Beitrag

 - (Schule, Gedicht, Interpretation)
mychrissie  10.03.2019, 12:27
Alles was jetzt gerade ehrlich jemanden liebt soll dies eher aufschieben

genau andersrum. Er soll das Aufschieben fliehen, also vermeiden. Es ist eine Aufforderung dem Trieb zur Liebe möglichst umgehend zu folgen

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Alessia19997 
Fragesteller
 17.03.2019, 12:59

Vielen Dank, genau nach so einer Antwort habe ich gesucht :)

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