Frage ;Ausbildung als Erzieherin in Kindergarten?

1 Antwort

Also ich kann nur von meinem Bundesland reden: Baden Württemberg! Glaube nämlich das es von Bundesland zu Bundesland anders gehandhabt wird.

Aber du brauchst auf jeden Fall als Voraussetzung mindestens ein Jahr Praxiserfahrung in einem Kindergarten oder generell in einer Einrichtung mit Kindern (Grundschulbereich oder Kinderkrippe geht auch). In anderen Bundesländern brauchst du, wie FordNight88 geschrieben hat, sogar Abitur oder Sozialassistent.

Die Ausbildung an sich ging bei mir 4 Jahre, in denen jeweils pro Halbschuljahr ein Praxisbesuch in der Einrichtung stattfand, an dem du von deiner zugeteilten Praxislehrerin der Berufsschule in der Kita besucht wirst und ein Angebot schon im Vorfeld planen und vorbereiten sollst (auch schriftlich), was du mit den Kindern zusammen vor der Lehrerin durchführen musst. In der Kita erhälst du eine Praxisanleiterin oder -Anleiter, der dich bei deiner Ausbildung in der Kita unterstützen kann und soll und der/die auch bei den Praxisbesuchen dabei ist. Danach gibt es ein Reflektionsgespräch zwischen dir, der Praxislehrerin und der Anleitung. Und du erhält du dann auch zum Schluss eine Note.

In der Berufsschule hingegen werden auch normale Schularbeiten geschrieben in jedem Fach und im 3. Ausbildungsjahr gab es auch eine richtige Abschlussprüfung.

Im Anerkennungsjahr (das allerletzte Ausbildungsjahr) bist du hauptsächlich in der Einrichtung anstatt in der Schule, außer beim Kolloquium und den Studientagen. Das Kolloquium ist sozusagen eine mündliche und die allerletzte Prüfung der Ausbildung, bei dem sich 3 bis 4 Schüler zusammen tun dürfen, sich jeweils auch 3 Themen selbst im Vorfeld raussuchen dürfen und sich darüber vor dem Kolloquium informieren müssen. In der Prüfung wird dann in der 3er oder 4er Konstellation versucht über diese Themen zu reden und Lösungsansätze zu finden, wie wenn man in der Einrichtung wäre und gerade in der Teamsitzung versucht mit Kollegen über ein Thema zu reden bzw zu diskutieren und Lösungen oder Ideen zu finden. Und wir mussten damals im Anerkennungsjahr noch eine Kasuistik schreiben. Bei der Kasuistik hatten wir die Wahl zwischen einer Gruppe von Kindern oder einem einzelnen Kind, über welches wir berichten und auch fördern wollen. Darüber mussten wir eine Art Projekt starten, bei dem wir uns Ziele gesetzt haben und diese anhand von Angeboten oder ähnlichem erfüllen wollten. Das alles musste in 30 Seiten wiedergegeben werden.

Studientage hingegen sind einzelne Termine, die immer wieder stattfinden, um über die Praxisbesuche zu sprechen bzw was von der Lehrerin bzw dem Lehrer beim Praxisbesuch erwartet wird, aber auch über die Kasuistik und das Kolloquium.

Ob es schwierig ist oder nicht, ist wohl individuell zu betrachten. An sich, wenn man auch nur einen Hauch von Kompetenz in der Richtung hat, ist die Ausbildung auf jeden Fall machbar, wie ich fand.