Fotografie-Frage! Welche Brennweite: 19mm oder 30mm?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo

Optiken werden nicht spezifisch für Motive gebaut sondern der Einsatzbereich ergibt sich aus Bildwinkel (Brennweite in Bezug auf Aufnahmeformat), Blendenbereich, Naheinstellgrenze und optische Güte. Das schöne an Optiken ist man sieht ja was die Optiken "können" und wenn man mal Verstanden hat wie Optiken funktionieren kann man anhand der technischen Daten wissen/abschätzen welche Bildergebnisse damit erzielbar sind.

Wer schon fotografieren kann versteht auch welche Optiken was erzielen und findet raus welches seine Lieblingsbrennweite ist.

- 19mm um 73° Diagonal-Bildwinkel (etwa 30mm Kleinbild) ist die klassische Landschaftsaufnahmeoptik und Allroundlinse für alles wo man nah ran kann und viel Umfeld mit drauf haben will.

- 30mm um 52° Diagonal-Bildwinkel (etwa 45mm Kleinbild) ist die "Normalbrennweite". Normalbrennweiten sind für viele Langweilig weil eben Normal. Einige Fotografen machen möglichst alles mit Normalbrennweite (zb Cartier Bresson)

- 60mm um 27° Diagonal-Bildwinkel (etwa 90mm Kleinbild) ist das klassische Portraittele und Streetfotografielinse

Seit denn 60ern sind die meistbenutzten Kleinbild-Festbrennweiten 28 bis 35 - 50 - 90 seit denn 70ern die Spreizung 24 - 35 bis 40 - 90

Die Sony a6000 kann man für um 50€ Aufpreis als Kit mit dem 16-50 Powerzoom und für um 70€ Aufpreis mit dem 18-55 OSS kaufen. Das ist "leistbarer" als jedes einzelne der Sigma Pancackes für um 180€. Und mit einem der beiden Kit Optiken ist das 19er eigentlich "unnötiger" Luxus. Das 30er macht dann auch wenig Sinn. Am ehesten hat das 60er eine Berechtigung.

Wenn man Bildqualitätsfetischist ist oder Bokeh mit Freistellung haben will machen die 3 Sigma Pancakes Sinn, andererseits gibt es bei Sony das 20/2.8, 30/3.5 Makro und das 50/1.8 OSS für um 250€ Stückpreis und das 35/1.8 OSS für um 300€

Mein Tipp wäre sich erst mal mit dem 16-50 oder 18-55 einzudecken und dann erst mal erlernen was Brennweite im Bezug auf Bildauschnitt und Bildwirkung bedeutet. Danach das 60/2.8 DN oder 50/1.8 OSS damit man Motive mit Freistellung und Bokeh erfassen kann. Dann kommt danach meist die Telephase, dann die Makrophase und danach die Ultraweitwinkelphase.

Sciurus91 
Fragesteller
 29.10.2015, 23:35

Wow, danke!!!!!!!

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Sciurus91 
Fragesteller
 30.10.2015, 00:13

Werd mich dann wohl für die 60er entscheiden!! :)

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Sciurus91 
Fragesteller
 30.10.2015, 00:18

ACH!!
Die Fotos werden NUR Freihand geschossen.
Ist da eine 60er auch in Ordnung oder ist man da mit einer 30er besser bedient?
Kann man Teleobjektive überhaupt Freihand benutzen?
Hab eine ziemlich schnelle Kamera, die Sony Alpha 6000.

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IXXIac  30.10.2015, 10:05
@Sciurus91

Hallo

- natürlich kann man mit Teles freihand fotografieren, wurde ja schon die letzten 80 Jahre (seit Einführung des Zeiss Olympia Sonnar für Kleinbild) so gemacht.

- man muss nur die Verschlusszeiten "Kurz" halten (in etwa Kehrwert der Brennweite) wobei man dann bei wenig Licht die ISO erhöhen muss

- erst bei Superteles wird es wegen dem Gewicht und dem optischen Hebel schwierig aber trainierte Fotografen halten meist noch 600-800mm aus der Hand und bei Spiegelteles geht noch "mehr".

- früher hatten Ornithologen 200 bis 400mm Brennweite an Vollformat ,heute ist 400mm Standard und 800mm an APS-C üblich

- 60mm und um 27° Bildwinkel an APS-C sind beim fotografieren problemlos aus der Hand zu halten. Beim filmen aus der Hand braucht man schon viel Körperkontrolle um nicht zu "verzittern".

- die Sigma DN Serie gibt es seit 2014 als ART Typen da ist der AF Motor einen Tick schneller als bei den Vorgängern

- das 60/2.8 hat im Nahbereich wenig Schärfentiefe und manchmal Focusierprobleme

- die Optik taugt auch nicht direkt für Makro (Aber Massstab 1:8 geht, also etwa 12x18cm und die Optik ist sogar Reprotauglich)

- www.systemkamera-forum.de/topic/100363-review-sigma-60mm-128-dn-an-sony-nex-6

- .youtube.com/watch?v=dZAGTxH92rU

- die a6000 ist schnell. Viele Sportfotografen benutzen eine a6000 mit dem 16-70/4 anstatt einer 1Dx oder D4 mit 24-105/4. Spart 1kg und 4000€

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Die 19 mm bedeuten, dass die Breite und Höhe des Bildausschnittes größer sind als bei den 30mm.

19mm gehen aber schon fast in Richtung "Fischauge".

Ich würde 30mm für Landschaften nehmen, eventuell auch die 19mm für Landschaften, es ist aber schon eher speziell und für die Vögel eher Brennweiten ab 50 bis 200 wählen.

Sciurus91 
Fragesteller
 28.10.2015, 19:51

Vielen lieben Dank für die fachliche Auskunft! :)

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Ein "besser" gibt es da nicht. Wenn überhaupt dann ein passend für das Bild was du machen willst.

Ich tippe mal darauf das wenn du Vögel fotografieren willst das du nicht so einfach nah an diese ran kommst und dann wären die 30mm passender da du damit nicht ganz so nah ran musst. (Wobei du damit immer noch sehr nah ran musst um einen Vogel Format füllend zu fotografieren.

Sciurus91 
Fragesteller
 28.10.2015, 19:45

Super, dann wird meine Wahl auf die 30mm fallen!
Vielen lieben Dank!!!

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Sofern es keine Nahaufnahmen sind würde ich zum 30mm greifen

Sciurus91 
Fragesteller
 28.10.2015, 19:44

Vielen dank! :)
Die Raben kommen sehr nah ran, aber natürlich keine Makro-/Nahaufname.

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ersiees23  28.10.2015, 19:45
@Sciurus91

19mm wäre für Weitwinkel/Panoramen besser geeignet... im Zweifelsfall muss man wie so häufig sagen: Try'n'error.

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Schau mal beim Brennweiten Simulator vorbei:

http://www.sonyalphablog.de/?p=459

Sciurus91 
Fragesteller
 30.10.2015, 08:26

Wow, ich wusste gar nicht dass es sowas gibt! Danke!!
Hätte auch nicht gedacht, dass das 60mm Objektiv so stark ranzoomt!

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