FI das gleiche wie ein Motorschutzschalter?

5 Antworten

Ein 4poliger RCD lässt sich sehr gut als Motorschutz einsetzen, wenn man nur die 3 Außenleiter anschließt und den N-Leiter außen herum legt bei der üblichen Stern-Schaltung. Dann, und genau dann, müssen alle 3 Phasen-Ströme gleich sein, was auf eine gute Maschine schließen lässt. Ist eine Phase unterbrochen oder weicht ein Phasen-Strom von denen der beiden anderen Phasen ab, so spricht der RCD an. Dafür gibt es RCDs mit I(Delta)N= 10mA…500mA. Eine schadhafte Wicklung passiert schnell bei einer kurzzeitigen Überlastung, die die thermische Grenze der Isolations-Schicht der kupfernen Drähte erreicht. Zur Wartung gehört das regelmäßige Durchmessen der Motor-Wicklungen auf ihren Leitwert respektive Strom. Auch Leckströme lassen sich damit überwachen, die beispielsweise über die Wälzlager und den PE-Leiter abfließen, was der Lebensdauer eben dieser Lager und der Schmierung abträglich ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

NEIN

Ein Motorschutzschalter schützt die Motorwicklung vor Überstrom und lässt sich sehr genau auf den Nennstrom einstellen.

Leitungsschutzschalter schützen die Leitung und die gibt es in übliche Größen.
z.B. Nennstrom = 2, 4, 6, 10, 16, 20, 25, 35, 50, 63 A
das sind feste Größen und lassen sich am Leitungsschutzschalter NICHT verändern.

Bei einem Motorschutzschalter ist das anders.
Es gibt Millionen von Motoren und die haben teilweise auch sehr dünne Lackdrähte als Wicklungen. Diese dünnen Wicklungen sind auf den Nennstrom genau ausgelegt.
es gibt Motoren mit z.B. 5,3 A und der nächste hat 5,5 A Nennstrom.
Da hilft kein Leitungsschutzschalter mit 4 A und auch keiner mit 6 A.
Der mit 4 A würde immer raus fliegen und der mit 6 A schützt die Wicklung nicht, denn bei 6 A schaltet der Leitungsschutzschalter nicht ab, aber die Wicklung verbrennt.

Wenn ein Motor einen Nennstrom von 5,3 A hat, dann arbeitet er auch mit 5,3 A bei Nennlast. Nehmen wir mal ein Garagentor. Mit der Zeit wird alles ein bissel rostig, Laub verfängt sich in der Schiene in denen die Rollen laufen. die Mechanik wird schwergängig und der Motor wird immer mehr überlastet. Irgendwann fließen 5,9 A aber den Leitungsschutzschalter interessiert das nicht und die Wicklung wird heiß, der Lack schmilzt und es gibt einen Windungsschluss.
Der Motor ist futsch.

Um dem vorzubeugen, nehme ich einen Motorschutzschalter, weil ich will ja den Motor schützen und den Motorschutzschalter kann ich jetzt gaaaanz genau auf 5,3 A einstellen (siehe roter Pfeil).

Bild zum Beitrag

Jetzt ist die Wicklung des Motors schon gegen kleinste Überströme geschützt. Wenn dieser immer wieder raus fliegt, weiß ich, ich muss mal wieder das Laub aus der Schiene entfernen 😉

Ein Fehlerstromschutzschalter ist wieder was ganz anderes.
Ein Fehlerstromschutzschalter schützt NICHT vor Überstrom.
Es gibt mittlerweile FI/LS-Schalter, aber ein reiner Fehlerstromschutzschalter schaltet bei Überstrom oder bei Kurzschluss NICHT ab, er verbrennt.
Der Fehlerstromschutzschalter muss also zusätzlich durch einen Leitungsschutzschalter abgesichert werden.
Der Fehlerstromschutzschalter schaltet nur dann ab, wenn es bei dem "rein" fließenden Strom und dem "raus" fließenden Strom eine Differenz gibt.
Einfach gesagt, fließen über die Phase 10 A rein, MÜSSEN auch über den N 10 A raus fließen.
Fließt ein Fehlerstrom über den PE oder über den Menschen ab, dann bemerkt der Fehlerstromschutzschalter die Differenz und er löst aus.
Fließen z.B. 10,03 A über die Phase und nur 10,00 über den N zurück, weil 0,03 A über den Menschen fließen und dann ins Erdreich, dann schaltet der Fehlerstromschutzschalter ab.

 - (Elektrik, Elektrotechnik)

Nein. Ein Motorschutzschalter überwacht den Strom und schaltet bei einer Überschreitung des eingestellten Stromes ab.

Ein FI oder RCD vergleicht die Ströme auf L und N und schaltet sehr schnell ab, wenn da eine Differenz besteht, also ein Fehlerstrom über einen nicht gewünschten Weg abfliesst.

Vbbbbbbbb 
Fragesteller
 12.04.2021, 22:54

Ein Mss kann doch aber auch bei Kurzschluss wie der Fi schalten, da der Mss ebenfalls das mit den Magnet hat. Wo genau liegen die Unterschiede?

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Vbbbbbbbb 
Fragesteller
 12.04.2021, 23:02
@holgerholger

Wieso , wenn Strom durch ein Metall Teil in die Erde fliest habe ich einen viel höheren Strom (Kurzschluss) und der misst diferrenzen

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holgerholger  12.04.2021, 23:04
@Vbbbbbbbb

Ein Kurzschluss ist die direekte Verbindung von L zu N. Da schaltet der FI nicht. Ein abfliessender Strom (sogenannter fehlerstrom) über den PE oder durch deinen Körper löst den FI aus.

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Vbbbbbbbb 
Fragesteller
 12.04.2021, 23:10
@holgerholger

Ok habe 2 Fragen: Wieso schaltet der Mss also funktioniert das mit den Magneten nicht gleich wie beim Fi ? Oder funktioniert das unterschiedlich mit der magnetische Sicherung.

2 ist das der einzige Unterschied ?

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Vbbbbbbbb 
Fragesteller
 12.04.2021, 23:19
@Vbbbbbbbb

Die Frage hat sich erledigt habe aber die Frage: wenn ich einen Mss habe brauche ich doch keinen Fi mehr den falls fehlerstrom fliest z.B über ein Metall Gehäuse, schaltet Mss so oder so da ich durch den geringen Widerstand einen viel höheren Strom habe.

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holgerholger  12.04.2021, 23:20
@Vbbbbbbbb

Das bisschen Strom, das es braucht, um dich vom Leben zum Tode zu befördern, merkt der MSS überhaupt nicht.

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Vbbbbbbbb 
Fragesteller
 12.04.2021, 23:24
@holgerholger

Wenn Strom durch nur ein Metallgehäusd fliest müsste er ja schalten da Metall einen extrem geringeren Widerstand hat. Wenn ich die ganze Sache aber berühre könnte es seien das sich der Strom nicht genug erhöht sodass der Mss es merkt ich aber trz sterbe.?

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holgerholger  12.04.2021, 23:36
@Vbbbbbbbb

Wenn der Motorschutzschalter für den Motor so eingestellt ist, daß er beim Anlauf des Motors nicht auslöst, misst er im Betrieb des Motors deutlich weniger Strom. Berührst du nun eine stromführende Ader, erhöht sich der Strom nur um wenige hundert mA, da reicht nicht zum Auslösen.

Steht ein geerdetes Metallgehäuse in einer Verbindung mit der stromführenden Ader, löst die Sicherung sowie der MSS aus, je nach Trägheit.

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Vbbbbbbbb 
Fragesteller
 12.04.2021, 23:44
@holgerholger

Hey danke dir.Habe vorher beides in 1 Topf geworfen. Hast du noch zufällig ein —> Woher ich das weiß:

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Nein ein fi ist eine fehlerstromschutzeinrichtung und ein Motorschutzschalter gehört zu den Überlastschutzeinrichtungen. Er hat die Aufgabe Motoren vor Überlast zu schützen gegebenenfalls auch bei Kurzschlüssen je nach dem ob ein Motorschutzschalter oder Motorschutzrelais verwendet wird. Motorschutzschalter besitzen einen zusätzlichen Kurzschlussschutz und dürfen ohne Leitungsschutzschalter betrieben werden, während Motorschutzrelais eine zusätzliche Kurzschlussschutzeinrichtung benötigen.

Soweit ich weiß, NEIN!

Ein Elektriker sagte mir mal: Die Sicherung schützt das "Gerät" - der FI-Schalter schützt "dein Leben".