Esst ihr Lebensmittel mit Insekten?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Nein, .. 75%
Ja, .. 25%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, ..

Nein, und ich finde es auch völlig unverantwortlich, dass Insektenprodukte jetzt ohne explizite Zusatzkennzeichnung beigemischt werden dürfen. Wer liest schon die kleingedruckte Zutatenliste und kann lateinische Namen zuordnen? Das ist schon ein echtes Ärgernis.

Es gibt noch keine klaren Regeln zum Einsatz von Antibiotika, Fungiziden und Pestiziden und der nötigen Lebensmittelüberwachung. Da hat die Gesetzgebung sich leider selbst überholt.

Auch Insekten können von Bakterien, Pilzen und Parasiten befallen werden und die Qualitätssicherung ist bei Insekten-Massentierhaltung ein ernstzunehmendes Problem.

Sehr wichtig empfinde ich auch das Argument der Allergien. Da genügt auch nicht ein lapidarer Hinweis "kann Allergien verursachen", sondern die Hersteller müssten in die Pflicht genommen werden, die Produkte auf alle relevanten, verbreiteten Allergien zu testen. Besonders interessant ist, welche Insektenprodukte ggf. Kreuzallergien mit Hausstaub/Milben verursachen und allergische Reaktionen auslösen oder gar bestehende Allergien verschlimmern können. Auch Kreuzallergien mit Hummer/Krabben/Meeresfrüchten wären abzuklären -- und zwar detailliert, mit evidenzbasierten Studien und auf Kosten der Anbieter.

Der Eiweißgehalt mag bei einigen Insektenprodukten recht hoch sein, aber zum Teil werden auch durch zu einfache Analytik falsch-hohe Gehalte berechnet, da oft Proteine über den Stickstoffgehalt abgeschätzt werden. Da der unverdauliche Chitin-Panzer aber einen sehr hohen Stickstoff-Gehalt hat, müsste für die Eiweißbestimmung von Insektenprodukten unbedingt die Analytik der Aminosäurezusammensetzung vorgeschrieben sein und der Eiweißgehalt daraus berechnet werden. Hier würden sicherlich manche Produkte plötzlich zu ernüchternden Ergebnissen führen.

Ebendieses unverdauliche Chitin mag unbedenklich sein, aber es kann durchaus auch Verdauungsstörungen hervorrufen und das Mikrobiom des Darmes verändern. Auch dies müsste durch evidenzbasierte Studien überprüft und die Unschädlichkeit sichergestellt werden.

Das Argument, dass Insekten in manchen Kulturen regelmäßig gegessen werden, zieht insofern wenig, als dass in den allermeisten dieser Kulturen eben auch die Lebenserwartung erheblich niedriger liegt und die Lebensmittelsicherheit und -überwachung längst nicht so gut ist wie bei uns.

Kurzum, ich will keine verpilzten oder mit Parasiten belastete Insektenprodukte unter normale Produkte gemischt bekommen. Insektenprodukte müssten höchsten Ansprüchen gerecht werden, um eine gangbare Alternative zu sein.


verreisterNutzer  15.02.2023, 18:11

Sehe ich genau so. Man muss bei vielen Produkten jetzt nachschauen. Allein bei Nudeln. Traurig.

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HikoKuraiko  15.02.2023, 21:39

Also hast du noch niemals z.b. m&ms gegessen oder rote Soßen? Oder andere Dinge die Schellack und echtes Karmin enthalten? Denn wenn du Dinge mit diesen zwei Zutaten schon einmal gegessen hast dann hast Du auch ganz sicher schon Insekten gegessen. Denn diese zwei Dinge bestehen aus Insekten oder den Ausscheidungen davon

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Kajjo  16.02.2023, 10:18
@HikoKuraiko

Darum geht es doch gar nicht. Man muss schon beim Thema bleiben und Wortverdrehereien vermeiden.

Ich lehnen nicht Insekten und vor allem nicht Einzelbestandteile von Insekten pauschal ab, sondern ich habe sehr konkrete, sachlich fundierte und starke Argumente gegen die derzeit viel diskutierten NEU zugelassenen Insektenbestandteile gemacht.

Die Frage bezieht sich erkennbar nicht auf Cochenille, sondern auf Insekten, die als Ganzes oder weit überwiegend verarbeitet werden und als Proteinquelle dienen sollen. DAS ist das Thema, wenn du ehrlich bist.

Aber gerade für Cochenille gelten natürlich auch meine Forderungen und sind da weitestgehend sehr gut erfüllt: Die Schildläuse werden mit Essig gewaschen, getrocknet, mit schwefelsaaurem Wasser ausgekocht (!) und durch Alkalisierung die Pigmente ausgefällt. Das Pigment wurde zudem eingehend studiert vor der Zulassung.

Kreuzallergien auf Hausstaub oder Meeresfrüchte sind ausgeschlossen und alleine schon das Kochen und die chemische Behandlung lassen Gefahren durch Parasiten oder Keime entfallen. Sehr gut also.

Würde man diese Maßstäbe an Insektenprotein anlegen, wäre ich zufrieden. Alleine schon die sichere Denaturierung und Sterilisierung der Proteine durch Hitzebehandlung wäre ein erster wichtiger Schritt.

Und wie gesagt, für die Kritik an der chemischen Bestimmung des Eiweißgehaltes habe ich ja sogar schon selbst eine fachgerechte Lösung vorgeschlagen. Das ist ja kein KO-Kriterium, sondern einfach nur eine chemisch sinnvolle Forderung in Bezug auf Lebensmittelsicherheit.

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Nein, ..

Nein da ich schon seit Jahren keinerlei tierische Produkte mehr esse.

Davor kam es aber schon ab und zu mal vor dass ich Dinge die Insekten enthalten gegessen habe. Z.b sämtliche Dinge die Karmin oder Schellack enthalten. Und diese zwei Zutaten sind in so extrem vielen Dingen mit drinnen, dass praktisch niemand sagen kann dass er die nicht schon einmal gegessen hätte. Außer natürlich man hat sich von klein auf rein vegan ernährt. Und das werden die wenigsten getan haben.

Ja, ..

Cochenillerot gibt es seit dem 19. Jahrhundert und ich bin nicht dran gestorben, rote Süßigkeiten zu essen.

Bei Heuschrecken würde ich passen... im Film Hidalgo hatte Viggo Mortensen zB größte Probleme, die Heuschrecken zu futtern...dabei waren das keine echten, sondern welche aus Zucker, die sahen aber verdammt echt aus.

Ich halte es mit dem Sprichwort: Mei katz frißt Mois...i mogs net.

Nein, ..

Nein. Wenn mich nach schmackhaften Insekten lüstet, suche ich z.B. unter Baumrinde nach jenen und verspeisen sie frisch und vor Ort

Ja, ..

Nicht oft, die sind mir leider zu teuer. Habe aber schonmal lebende Insekten gegessen aus der Natur.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung