erste Sitzung beim Psychologen

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wer zu einem Psychologen geht, sollte es aus freien Stücken machen und nicht, weil ein Arzt oder die Oma es als richtig empfinden.

Man braucht eine Überweisung von einem Facharzt für Neurologie/Psychiatrie und dann hat man 5 Stunden unverbindlich die Möglichkeit, zu schauen, ob man mit dem Therapeuten klar kommt. Wenn ja, stellt dieser den Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse.

Die 1. Stunde kann unterschiedlich sein. Aber grundsätzlich erwarte nicht, dass der Thrapeut dir Tipps gibt, was du zu tun oder zu lassen hast. Das wirst du schon selber in den Gesprächen herausfinden müssen.

Kristall08  17.12.2011, 20:00

Der Hausarzt kann Dich auch überweisen. ;-)

0

Ich hatte jetzt schon einige "erste" Sitzungen und ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass die erste Stunde manchmal relativ unangenehm sein kann. Denn du redest ja immerhin mit einem Fremden über Dinge, mit denen du eventuell nicht mal mit deinen Eltern redest. Die erste Stunde dient meistens einfach nur dazu, dass du etwas von ihm und er von dir weiß. Meistens geht es da noch gar nicht ins Tiefere, er will sich einfach nur ein Bild von dir machen, dass er weiß wo er mit seiner Therapie ansetzen muss. Aber wichtig ist, dass du dir merkst, dass sie dir helfen wollen und es ja nur zu deinem besten ist. Sei einfach offen, da kann man am besten helfen. Alles gute:)

es ist wohl das wesentliche gesagt worden, nun noch ein paar sätze... :-) psychotherapie ist aktive arbeit an sich selbst. es gibt menschen, die, so sehr sie auch leiden, nicht wirklich etwas ändern wollen an sich. nicht aus "sturheit", nur, weil sie so in dem system verankert sind, in dem sie stecken, dass ihnen eine veränderung zumindest zu diesem zeitpunkt nicht möglich ist. dann kommt die therapie nicht weiter und man hat das gefühl, dass das ganze nichts bringt. der therapeut kann versuchen, diese "widerstände" aufzulösen, das gelingt aber nicht immer, auch dem besten therapeuten nicht. es geht eben nur in einem guten miteinander, was nicht heißt, dass es nicht auch mal gehörigen stress gibt mit dem therapeuten. das gehört oft dazu. grundsätzlich gilt für den beginn: es muss sich irgendwie gut anfühlen im kontakt mit dem therapeuten. man muss das gefühl habe, dass man sich früher oder später vertrauensvoll einlassen kann, diesem menschen vertrauen kann. wenn man am anfang ein ganz ungutes gefühl hat, kann es sein, dass man mit dem therapeuten nicht zusammenpasst. denn, ja, der therapeut ist auch nur ein mensch. manche menschen passen einfach nicht zusammen. um das auszuprobieren, diese sogenannte "passung", dafür sind u.a. die probatorischen sitzungen, also die ersten 5 oder 6 sitzungen da. beide, patient und therapeut können dann entscheiden, ob sie miteinander arbeiten wollen. diese möglichkeit der wahl sollte man nutzen, denn dann können 2 jahre arbeit miteinander folgen, also besser, man "kann" mit dem anderen. mensch, sind ja nun doch ein paar wörter mehr geworden... :-)

Du hast ja schon ein paar hilfreiche und vernünfrige Antworten. Ergänzen möchte ich nur noch, dass es schon sehr wichtig ist, freiwillig beim Psychologen "anzuklopfen". Das heißt, man muss es schon selber wollen. Und, glaube mir, wenn es einem richtig schlecht geht und man auch die Einsicht hat "Irgendwie ist das jetzt nicht mehr wie sonst oder wie eigentlich" dann geht man auch freiwillig in die Therapie und genau dann ist man auch bereit dafür.

Natürlich sind Psyhologen auch nur Menschen, nicht unbedingt alle sind wirklich gut oder passend.... Aber normalerweise kann man davon ausgehen, dass der Therapeut einen nichts einredet, er gibt eigentlich auch keine Ratschläge. Er versucht Dir nur alle Möglichkeiten aufzuzeigen und Dein Denken flexibler und offener zu machen, so dass Du selber mehr Möglichkeiten siehst zu reagieren und zu handeln. Das macht Dich insgesamt stärker. Das ist das Ziel der Psychologen: Hilfe zur Selbsthilfe !!!

Wir (Hausarzt oder ein anderer Arzt) überweisen unsere Patienten zum Psychologen/Neurologen wenn sie Probleme haben (das können Schulprobleme sein, familiäre Probleme, Beziehungsprobleme oder gesundheitliche Probleme haben und damit nicht klar kommen). Die erste Sitzung mit dem Psychologen läuft ganz einfach ab, es wird sich gegenseitig kennen gelernt um eine gegenseitige Vertrauensbasis aufzubauen und dann wird erst über das eigentliche Problem gesprochen.