Erschreckt sich jeder Mensch?

4 Antworten

Jeder hat vor irgendwas Angst, entweder die Person will es dir nicht sagen oder hat es noch nicht wirklich rausgefunden. Beispielsweise weiß ich das ich Angst vor Vogelspinnen habe, aber es hält sich in Grenzen, vorallem weil die Wahrscheinlichkeit dass ich je eine seh in Deutschland gering ist. Vielleicht ist meine größte Angst so richtig zu Scheitern (Jobverlust, kein Abschluss, etc) oder wichtige Personen in meinem Leben zu verlieren, aber ich hab keine Ahnung weil ich mit beidem bisher nicht wirklich konfrontiert wurde. Außerdem kann sich das auch ändern.

Wenn man mich versucht zu erschrecken, schrei ich auch nie oder zuck zusammen, aber das liegt daran, dass bis ich es regestriert hab hat sich das ganze immer schon aufgelöst hat und es gäbe nichts mehr weswegen mein Körper sich auf eine Flucht oder Kampf einstellen müsste. Reagiere dann meistens mit einem gelangweilten Gähnen.

Nee, wer seinen Seinsmittelpunkt im Hier und Jetzt hat erschrickt nicht.

Das Erschrecken kommt dadurch zustande, dass wir unser Seinsempfinden fälschlicherweise aus einer Idee von uns selbst beziehen. Diese Idee, dieses Selbst-Konzept ist aber Teil des Gedächtnis und somit immer ein bisschen der Vergangenheit zugehörig. Wenn nun ein lauter Knall ertönt wird dieser Identifikationspunkt abruppt in Richtung Gegenwart oder "Jetzt" gerissen, was wir als eine innere Erschütterung wahrnehmen, die man Erschrecken nennt.

Ja jeder Mensch erschreckt sich. Manche Menschen sind vllt nicht so leicht zu erschrecken und die meisten, die sagen sie wären nicht leicht zu erschrecken, können sich einfach gut zusammenreißen. Jeder Mensch erschreckt sich unterschiedlich stark bei unterschiedlichen Dingen. Aber das Erschrecken selbst ist eine automatische Reaktion des Körpers auf potentiell gefährliche Reisquellen. Da kann man nichts dran tun. Dein Körper bringt sich in Alarmbereitschaft, erhöht deinen Herzschlag und deinen Adrenalinspiegel und macht dich bereit zu kämpfen oder zu flüchten. Das man sich erschreckt ist nichts schlimmes. Bei manchen ist die Schwelle da einfach nur höher, aber bei jedem ist es evolutionär angelegt.

Erschrecken ist nicht das gleiche wie Angst empfinden. Es hat auch nichts mit Mut zu tun, und es ist auch nichts Peinliches.

Wenn du gerade in Gedanken versunken vor dich hin schlummerst und wirst dabei plötzlich blitzschnell von hinten an der Schulter gepackt oder laut angeschrien, dann erschreckst du dich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Das gilt auch für so ziemlich jeden anderen Menschen. Ist ein ganz natürlicher evolutionärer Prozess, der den Menschen vor potenziellen Gefahren schützen und schnell verteidigungsfähig machen soll.

Es ist also völlig wurscht, wie "mutig" man ist. Erschrecken bzw. überraschen kann man jeden Menschen.