Energiesparen mit neuartigem Heizdeckel auf Heizkörper

8 Antworten

Hallo,

es wird hierdurch keine Energie gespart. Da hat der Hersteller die Grundlagen der Physik nicht verstanden.

Gruß Ralph Schelle, Universität Stuttgart, Institut für Energiewirtschaft

Onki73  11.09.2015, 16:25

Sehr geehrte Herr Schelle, dann sollten Sie noch mal ihre Hausaufgaben machen! Aber das ist typisch für die Heiztechnik in Deutschland und leider wird es am Lehrstuhl auch nicht besser vermittelt und sicherlich auch nicht an der Universität in Stuttgart, wenn ich ihren Kommentar lese.

Von Wärmestrahlung hat man der deutsche "Heizungsfachmann" noch nichts gehört.

Warum gibt es heute so viel Schimmelproblematiken in den deutschen Wohnungen? Könnte es damit zusammenhängen, dass die wärmestrahlungsintensiven Kachelöfen in den 1960er Jahren rausgerissen wurden und man installiert große gußeiserne Rippenheizkörper an die Stelle der Öfen (Innenwände). Nachfolgend wunderte man sich über extreme Zuglufterscheinungen und kalte Füße. Das ist doch logisch, wenn man sich dann die Warmluftumwälzung und Luftabkühlung (unter Steigerung der rel. Luftfeuchte mit Auffeuchtungen an Wandflächen) im Zimmer betrachtet. Dann landeten die Heizkörper irgendwann unter den Fenstern, milderten das "Kalte-Füße-Problem", schufen es aber nicht aus der Welt.

Was für eine "geheimnisvolle Kraft" soll denn die kalte und folglich schwere Luft auch vom Fußboden heben, wenn der Heizkörper mit der Unterkante ca. 15cm über dem Fußboden beginnt? Es bleibt eine mind. 10cm dicke kalte Luftschicht auf dem Fußboden liegen, mit der Schimmelgefahr auf Scheuerleistenhöhe!

Nachfolgend wurden die Wohnungen immer weiter gegen Warmluftverluste abgedichtet wurden, weil man ja nun mit leicht flüchtiger Warmluft heizt und nicht mehr mit Wärmestrahlung, welche die Umfassungswände alle gleichmäßig erwärmt und mit der Eliminierung von kalten Oberflächen (vor denen sich hohe Luftfeuchten bilden) für Schimmelfreiheit sorgt. Die allgemeine Raumluftfeuchte steigerte sich mit immer dichter werdenen Wohnräumen. Deshalb wurde nun zum Glück die DIN 1946-6 geändert und man fordert nun eine (genau berechnete) nutzerunabhängige Nennlüftung zur Feuchteabfuhr (Schimmelvermeidung). Klar, der Deutsche muss alles genau berechnen. Nun wird das neue Fenster nach DIN 4108 am Mauerwerk mit teuersten Abdichtmaterialien, Folien und Klebestreifen luftdicht abgedichtet und ein halben Meter daneben kommt das Loch in die Wand mit dem dezentralen Lüfter und dem Keramikkern zur Wärmespeicherung. Nur der Kern verdreckt im Laufe der Zeit und sorgt für keimbelastete Raumluft. Welch ein deutscher Energiesparwahnsinn ohne Wirtschaftlichkeit auf Kosten des Bauherrn.

Ist es physikalisch nicht so, dass Warmluft zur Decke steigt, wo man sie nicht braucht und die Warmluft den in der Regel unten liegenden Fußboden nicht erwärmt? Vor allem in EG-Wohnungen hat man mit dem Keller darunter extrem kalte Füße.

Ich als Mensch brauche die Wärme in meinem Wohnbereich. Der befindet sich in Höhe von 0-2m über dem Fußboden. Die Temperarur an der Zimmerdecke durch aufsteigende Warmluft interessiert mich nur zweitrangig.

Wer heute noch mit viel Warmluft heizt und damit für Auffeuchtungen und Dämmwertverlust an den Wänden sorgt und damit unnötig hohe Heizkosten hat, der hat in meinen Augen keine Ahnung von der Physik. Offensichtlich gehören Sie dazu und das ist besonders traurig, da sie im Institut für Energiewirtschaft tätig sind. Sie reihen sich damit in die Kette von Menschen ein, die mit immer neuen "Innovationen" den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen.

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schellejaja  15.09.2015, 09:52

Lieber Onki73,

Sie schreiben:

Wer heute noch mit viel Warmluft heizt und damit für Auffeuchtungen und Dämmwertverlust an den Wänden sorgt und damit unnötig hohe Heizkosten hat, der hat in meinen Augen keine Ahnung von der Physik. Offensichtlich gehören Sie dazu und das ist besonders traurig, da sie im Institut für Energiewirtschaft tätig sind. Sie reihen sich damit in die Kette von Menschen ein, die mit immer neuen "Innovationen" den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen.

Nun, wenn im Bereich Heiztechnik alle Innovationen der letzten Jahre untauglich sind und nur dazu dienlich sind, armen Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen, wie kam es dann bloß zu einer beispielhaft signifikanten Reduzierung des bundesdeutschen spezifischen Heizwärmebedarfes in den letzten Jahrzehnten? 

Lieber Onki73, wenn Sie mir einen einzigen seriösen Untersuchungsbericht (also nicht das, was der Hersteller zu seinem eigenen Produkt schreibt) zu jenem Heizdeckel vorlegen können, dann lasse ich mich gerne überzeugen. Bis zu diesem Zeitpunkt aber bleibt es dabei: Diese Deckel taugen nur zum Abstellen von Krimskrams. Mehr nicht.

Herzliche Grüße

Ralph Schelle

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Onki73  01.10.2015, 21:34
@schellejaja

Sehr geehrter Herr Schelle,

es bedarf keines Untersuchungsberichtes. Auf der Seite http://energieberatung.ibs-hlk.de/grundl_wasys_hk&konv.htm finden Sie unter Punkt  "1.2. Plattenheizkörper"  die Wärmestrahlungsanteile der gängigen Plattenheizkörper. Diese Wärmestrahlungsanteile sind bauartbedingt.

Unterbindet man am Typ 22 oder Typ 33 den inneren Warmluftstrom durch den Heizdeckel, bekommt man quasi den Heizkörper Typ 10, der einen deutlich höheren Anteil an Wärmestrahlung liefert.

Ob die Gesamtwärmeabgabeleistung des Heizkörpers mit aufgelegtem Heizdeckel zur Raumerwärmung dann allerdings noch ausreicht, darüber lässt sich streiten, aber der Heizdeckel erhöht definitiv den Anteil an Wärmestrahlung durch Reduktion des Warmluftanteils.

Mit freundlichen Grüßen

Sascha Reyher (leider nur 10. Klasse POS)

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Ich habe den Heizdeckel nun 4 Wochen ausprobiert. ( ich hatte mir einen passenden aus Edelstahlblech, 1mm stark, selber auf der Abkantbankk, hergestellt. Passgenau!!! Er funktioniert nicht !!! Je ein Thermometer an der Decke - eines in 1,25 Meter Höhe und eines am Boden. Um die gleiche Temperatur zu erreichen wie ohne Heizdeckel musste ich die Heizung höher drehen - um 2 "Striche" bis auf 3. Keinerlei bemerkenswerte Temperaturänderungen an der Decke in der Mitte und am Boden. Natürlich besteht immer noch die Möglichkeit das ich irgendwo einen Fehler gemacht habe - aber das glaube ich nicht. Der Heizdeckel ist so einfach von der Aufmachung das ihn jeder Mechaniker mit einer Abkantbank selber herstellen kann. Die abgekanteten Winkel ( 10 mm tief ) wurden an allen 4 Seiten mit Wolfram Inert Gas - dicht geschweißt. Es geht nicht ! Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen - wird jetzt aber schwer werden!

Zitat schellejaja, vor 9 Std: "es wird hierdurch keine Energie gespart. Da hat der Hersteller die Grundlagen der Physik nicht verstanden. Gruß Ralph Schelle, Universität Stuttgart, Institut für Energiewirtschaft"

An welcher Stelle hat der Hersteller den die Physik nicht verstanden? Für mich klingt es logisch, das wenn ich nicht die Raumdecke und das Fenster heize, sondern dort wo ich mich aufhalte, dass das efektiver ist und weniger Energie verschenkt wird.

Onki73  11.09.2015, 16:31

Ein Lichtblick! ;-) Jemand mit Durchblick. Daumen hoch!

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schellejaja  15.09.2015, 11:16

Jetzt noch mal zum Grundverständnis: Du hast einen mehr oder weniger geschlossenen Raum mit Temperatur X und Wärmeverlust Y. Um ihn auf die Wunschtemperatur zu bringen, musst du die resultierende Heizleistung Z einbringen.  Wie Z generiert wir, ob per Haarfön, Heizkörper, Lagerfeuer, Körper-aneinanderreiben etc. ist weitgehend egal. Die notwendige Heizleistung Z ist immer die gleiche. Du kannst jetzt auf einen Heizkörper einen Deckel drauflegen oder nicht - Z bleibt gleich. Das einzige, was sich mittels dieses Deckels verändert, ist, dass der Volumenstrom der Luft durch den Heizkörper verringert wird (da ein freier Durchzug von unten nach oben behindert wird) und dass es unter dem Deckel zu Luftwirbeln kommt. Ob diese (da in Körperhöhe) zu einer wohligeren Wärme führen, ist theoretisch möglich, aber im Gesamtsystem marginal. Denn letztlich steigt ja die warme Luft dann doch nach oben! Du wirst also in der Gesamtbilanz mit aufgesetztem Heizkörperdeckel keine geringe Heizleistung erwirken können.    

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Onki73  20.09.2015, 02:04
@schellejaja

Auch noch mal zum Grundverständnis: Das W für den Wärmebedarf fehlt in Deiner Rechnung.

Der Wärmebedarf ist abhängig vom Dämmwert der Raumumfassungswände. Bei sorptivem Baustoff (z.B. Mauerwerk) ist der Dämmwert stark feuchteabhängig. Wer es nicht glaubt, J.S. Cammerer hat es untersucht, man darf es ergoogeln.

Mit steigender Wandfeuchte sinkt der Dämmwert, der Wärmebedarf des Raumes steigt. Damit bleibt in Deiner Rechnung Z eben NICHT gleich, da der Wärmebedarf steigt. Und die Heizleistung Z wird in den Raum in der Regel aus der Mischung von Wärmestrahlung und Warmluft eingebracht.

Die Bauteilfeuchten sind in der Praxis stark abhängig von den Oberflächenfeuchten. An der inneren Wandoberfläche reichert sich dort Feuchte an, wo sich die Raumluft auskühlt. Das funktioniert sehr gut, wenn mit viel Warmluft geheizt wird, da diese an den Aussenwandflächen auskühlt.

Wird dagegen mit viel Wärmestrahlung geheizt, werden die Wände trockener gehalten, der Dämmert steigt, die Heizkosten sinken.

Der Heizdeckel verschiebt das bauartbedingt feste Verhältnis von Warmluft zu Wärmestrahlung in Richtung höherer Anteil an Wärmestrahlung und wirkt damit heizkostenmindernd.

Damit wird man in der Gesamtbilanz mit aufgesetztem Heizdeckel doch eine geringere Heizleistung erwirken können.

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Jedes Element das den Luftstrom nach oben behindert mindert den Wirkungsgrad des Heizkörpers und damit seine Leistung. Das gilt für alle Abdeckungen egal wie sie heisen. Das ist genauso ein Bauernfängerteil wie so manch andere Wunderteile! Ich hab mir einmal die Seite mit den Heizdeckeln angeschaut und dort diesen Text gefunden: „Ja, es „staut“ sich, und das ist gut so. Denn so wird nach innen nur noch wenig Wärme abgegeben, und es wird mehr Strahlungswärme in den Raum gestrahlt. Da der Heizkörper nach unten offen ist, fließt die heiße Luft aus dem Inneren des Heizkörpers einfach vermindert und langsamer nach unten heraus“ Daß die erhitzte Luft unter dem Deckel staut und nicht weiter erwärmt werden kann ist auch richtig. Aber was dann kommt lässt meine Zehennägel sich aufrollen! Wie soll Wärme, die nicht an die Luft abgegeben werden kann, weil die Luftzirkulation behindert wird, sich über nicht vorhandene Strahlungsflächen in den Raum strahlen können? Dieser Deckel ist nicht als Strahlungsfläche zu werten, da die Wärme von dem Heizkörper erst über die Luft an den Heizdeckel übertragen werden muß. Ach, ja, wurde die Wärmeabgabe an die Luft nicht durch den Staueffekt des Heizdeckels vermindert? Wo sollen dann die zusätzlichen Strahlungsflächen auf einmal herkommen die die Wärme, die nicht übertragen werden konnte abstrahlen? Nun zu der erwärmten Luft, die nach unten fließen soll. Warum meint Ihr wohl fangen Heißluftballons an zu fliegen, wenn warme Luft in den Ballon strömt? Weil warme Luft leichter ist als kalte und deshalb das Bestreben hat nach oben zu strömen. Wenn die erwärmte Luft nach unten fließen würde, dann würde auch der Rhein in den Bodensee zurück fließen können! Abgesehen von diesem Text ist das Ganze Geschmiere und die Grafiken vollkommener Blödsinn und das ganze Machwerk strotzt nur so von Widersprüchen! Zusammenfassend kann ich nur sagen, daß ich noch nie einen derartigen Unsinn gelesen habe! Ich kann nur Jedem raten sich das Geld für diese „Heizdeckel“ zu sparen! Oder würdest Du einen Porsche kaufen und dann mit angezogenen Bremsen fahren? Sicher nicht! Die Heizdeckel sind nicht die angezogene Handbremse, sondern der volle Tritt in die Bremsen! Also Kurt spare Dir das Geld für die „Hightecdeckel“ und sag Deiner Bekannten, daß Sie nichts sparen wird, wenn sie ihre Wohnung warm haben will! Ich rate von dem Mist ab!

Onki73  11.09.2015, 15:29

"Expertenantwort" ???

Mit Verlaub, wenn man von der dahinter stehenden Physik nicht betrachtet oder betrachten will, dann sollte man sich hier nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

Richtig ist, dass die Gesamtwärmeabgabeleistung des Heizkörpers durch den Heizdeckel deutlich gemindert wird. Deshalb halte ich den Heizdeckel auch nur in der Übergangszeit (Herbst/Frühling), wenn weniger Heizleistung benötigt wird, für sinnvoll - und ja, ich halte ihn für sinnvoll. Richtig ist auch, dass Warmluft immer nach oben steigt und folglich keine Warmluft unten aus dem Heizkörper austritt.

Gänzlich unbeachtet wird aber von Deinem "Expertenkommentar" die völlig gegensätzliche Wirkung von Warmluft und Wärmestrahlung auf den zu erwärmenden Raum.

Sich erwärmende Luft wird leichter, steigt auf und bekommt ein größeres Wasserdampfaufnahmevermögen, wodurch die rel. Luftfeuchte sinkt. Sich abkühlende Luft wird schwerer, sinkt nach unten, bekommt ein vermindertes Wasserdampfaufnahmevermögen, was folglich die rel. Luftfeuchte der ungesättigten Luft steigen läßt. Das ist Physik, was jeder verstehen kann.

Wird ein Raum mit viel Warmluft vom Heizkörper beheizt, so steigt die Warmluft zur Zimmerdecke auf, kühlt dort an den Aussenwänden ab, sinkt dicht vor diesen - unter weitere Abkühlung - nach unten, wobei die rel. Luftfeuchte in der Luftschicht direkt an der Wandoberfläche ansteigt. Die Wandoberfläche übernimmt nun durch Feuchteausgleich den gestiegenen Feuchtewert der davor befindlichen Luftschicht. Die Wand feuchtet auf. Feuchte Baustoffe bieten einen besseren Wärmefluss. Der Dämmwert der Wand sinkt, die Heizkosten steigen. Gerade im unteren Wandbereichen und in Raumecken, wo die (Warm-)Luft schlecht zirkulieren kann, herrscht Wärmemangel an der Oberfläche und davor entsprechend hohe relative Luftfeuchten. Hier steigt die Schimmelgefahr stark an. Durch die propagierte Stoßlüftung wird die Schimmelgefahr in Scheuerleistenhöhe auch nicht zwangsläufig gemindert, denn die durch Fenster ins Zimmer strömende schwerere Kaltluft landet erst mal auf dem Fußboden und wird erst ab der Unterkante des Heizkörpers erwärmt. Die bodennahe Luftschicht bleibt kalt! Kalte Füße sind die Folge! Ganz einfache Physik!

Wärmestrahlung erwärmt direkt Oberflächen und läßt die Luft kalt. Die Luft erwärmt sich zweitrangig an der wärmeren Oberfläche, wobei sie folglich leichter wird, aufsteigt, ein größeres Wasserdampfaufnahmevermögen bekommt und die rel. Luftfeuchtigkeit sinkt. Geschieht das nun vor der - durch Wärmestrahlung des Heizkörpers - erwärmten Wandoberfläche, so gibt die Wand (durch Feuchteausgleich) Feuchtigkeit an die dicht davor aufsteigende Luft mit geringer rel. Luftfeuchte ab. Die Wand wird getrocknet, der Dämmwert steigt, die Heizkosten sinken und der Schimmel hat keine Chance. Durch viel Wärmestrahlung im Raum werden alle Oberflächen auf annähernd ein Temperaturniveau gehoben (auch der Fußboden!), was temperaturbedingte Luftumwälzung stark mindert. Dadurch sinken Staub und Dreck zu Boden, die Luft wird sauberer und gesünder.

Raumluft = Atemluft und Atemluft ist ein "Lebensmittel"!  Warum wird auf die Sauberkeit der Atemluft so wenig Wert gelegt???

Der Deckel mindert zwar die Heizleistung, steigert aber den Wärmestrahlungsanteil des Heizkörpers enorm, was die Wände trockener und dämmfähiger macht. Um ausreichend Wärme dem Raum zur Verfügung zu stellen, muss der Heizkörper längere Zeit vom Warmwasser durchflossen werden. Da das Thermostat auf die Warmluft reagiert, welche nun nicht mehr in dem Maße vom Heizkörper abgegeben wird, lässt das Thermostat den Heizkörper automatisch längere Zeit offen. Es muss nur sichergestellt werden, dass die Heizanlage auch die ganze Zeit Warmwasser im Umlauf hält. Wird der Raum im tiefen Winter nicht mehr ausreichend erwärmt, muss der Deckel runter - keine Frage.

Durch den Deckel wird quasi aus dem Heizkörper Typ 33 (Warmluftanteil ca. 80%, Wärmestrahlungsanteil ca. 20%), aus dem Heizkörper Typ 22 (Warmluftanteil ca. 75%, Wärmestrahlungsanteil ca. 25%) oder aus dem Heizkörper Typ 21 (Warmluftanteil ca. 70%, Wärmestrahlungsanteil ca. 30%) der Heizkörper Typ 10 mit ca. 45% Warmluft und etwa 55% Wärmestrahlung. Für die gleiche Heizleistung muss der Heizkörper Typ 10 natürlich deutlich größer (breiter) als der HK Typ 22 oder 33 sein.

Wenn man diese physikalischen Zusammenhänge nicht verstehen will, ist es nicht hilfreich, den Heizdeckel als Blödsinn zu bezeichnen!

Der lufterhitzende Heizkörper ist Mumpitz und sollte verboten werden, denn er bietet auf Grund der oben beschriebene physikalischen Vorgänge an der Wandoberfläche Auffeuchtungen in Raumecken und an Scheuerleisten, steht für deutlich erhöhte Schimmelgefahr und Heizenergieverschwendung.

Hydraulische Heizleisten sollten bei uns - wie in den USA - Standard werden, denn sie erzeugen ein behagliches, schimmelfreies Raumklima und sparen ca. 30% Heizkosten gegenüber der Heizkörperheizung, wegen der Wirkung der Wärmestrahlung auf die Wandoberflächen.

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Die Physik ist auf der Seite des Heizdeckels. Siehe mein Kommentar zur Expertenantwort von "BigLittle".

Ich würde mir so ein Teil anschaffen, wenn ich noch Heizkörperheizung hätte.

In meiner letzten Mietwohnung (Berliner Altbau) hatte ich Heizkörperheizung und ein Schimmelproblem, weshalb ich mich intensiver mit der Problematik beschäftigte. Meine erfolgreiche und kostenlose Lösung damals lag jedoch in der Entnahme von je 12cm vom locker in eine Nut oben am Fensterflügel eingelegtem Dichtgummi aus den neuen Isoglas-Holzfenstern. Dadurch wurde eine leichte permanente Grundlüftung zur Senkung der allgemeinen Raumluftfeuchte geschaffen, was den Schimmelwuchs stoppte.

Inzwischen habe ich mir im eigenen Haus (Altbau) hydraulische Heizleisten installiert, die mir ein sehr gutes und schimmelfreies Wärmestrahlungsklima verschaffen. In meinem Haus gibt es nun eine sehr gleichmäßige Temperaturverteilung mit Abweichungen von weniger als 3°C. Die kälteste Stelle ist die letzte untere Ecke in der ungedämmten Fensterlaibung. Hier liegt die Temperatur 3°C unter der Raumlufttemperatur. Fußboden und Zimmerdecke haben die gleiche Temperatur, was auf wenig Warmluft und viel Wärmestrahlung hinweist.