Emotionslosigkeit - Wodurch ausgelößt
Hallo Ich verfalle seit 3 Jahren immer mehr in die Emotionslosigkeit. Seit ungefähr einem halben Jahr bin ich so ziemlich am Endpunkt angelangt. Das äußert sich bei mir insofern, als dass ich an nichts, und ich meine wirklich nichts, Freude empfinde, keine Bindungen zu Menschen aufbauen kann usw. Einfach alles was irgendwie mit Emotionen zusammenhängt ist bei mir nahezu ausgeschalten. Ich bin fast komplett Rational geworden. Durch meinen Zustand wird das Leben extrem schwierig. Ohne Emotionen gibt es auch keinen Wille weiterzuleben, man wird jedoch dazu gezwungen, da man nun einmal nicht so einfach sterben kann. Prinzipiell liegt das Problem nicht am Leben selbst, sondern an allen Schwierigkeiten im Leben. Alle Tätigkeiten, bei denen man sich bemühen muss, werden durch den Mangel an Emotion und damit an Motivation extrem schwierig. Es macht schließlich alles keinen Sinn. In solchen Situationen ist dann nicht zu Leben die angenehmere Alternative. Und da ein Leben in einer Gesellschaft wie wir sie haben konstant mit Schwierigkeiten verbunden ist (die jeder emotional normale Mensch bewältigen kann, da er ja schließlich auch etwas davon hat, wenn er das tut) komme ich nicht darum herum, dass ich eigentlich nicht mehr weiter will.
Meine Frage nun, bevor ich mich erneut in Psychologische Beratung begebe (die erste war erfolglos): Ich weiß, dass eine Emotionslosigkeit oder Depression körperliche Ursachen haben kann. Jedoch wird nirgendwo genaueres erläutert. Könnte so ein krasser Fall wie bei mir körperlich bedingt sein? Also kann es wirklich sein, dass man komplett das Gefühl von Freude/Spaß/insert anything positive verliert, nur weil irgendeine Drüse zu wenig Hormone produziert etc. Ich frage deshalb, weil ich mich nicht durch einen Psychomarathon kämpfen möchte um im Nachhinein festzustellen (oder bei meinem Glück wohl auch nicht), dass es an irgendeiner Hormondrüse lag.
Was ich hier nicht möchte, ist eine Diskussion über Sinn oder Unsinn von sterben, Aussagen wie das wäre nur eine Phase und jeder Mensch hat so etwas helfen mir ebenfalls nicht weiter. Wenn diese "Phase" nicht bald vorbei geht, breche ich völlig zusammen. Wenn man jeden verdammten Tag nichts als die Härte des Lebens zu spüren bekommt, weil es nichts positives zum ausgleichen gibt, kann man nicht leben.
Begrüßen würde ich auch Links zu ähnlichen Portalen, an die ich mich wenden könnte. Ich kenne leider nur dieses.
10 Antworten
Aus meiner Sicht und auch Erfahrung steht dem immer dein Innerstes gegenüber, Nenne es Seele, Geist, Gott, Leben , Liebe... Wie immer du willst. Die "Hormondrüsen" sind aus meiner Sicht lediglich die Projektionsfläche, der Ort, wo die anderen Themen sichtbar werden.
Selbsterkenntnis, nach innen gehen, alles loslassen, was du nicht bist, um heraus zu finden, was du bist, ist dein Weg.
Dabei können dir Impulse helfen, aber gehen musst du den Weg alleine.
Ich kann dir nur sagen:
An dir ist nichts falsch. Vertraue dir und deinem Weg. Höre IN dich und nicht auf äußere Stimmen.
Ich wünsche dir von Herzen ALLES LIEBE!
Hallo emotionslos, ich habe dein Beitrag gelesen und kann dir wie eine Psychologin ehrlich sagen- es ist schwer eine Ferndiagnose zu stellen. Jedenfalls würde ich dir eine Psychotherapie empfehlen! Erstens, dass du es schon seit 3 Jahren hast ist ein wichtiges Zeichen für Schwergrad deine Depression. Du beschreibst es sehr gut und deutlich, und da kann dir nur Psychotherapeut helfen. Du hast wahrscheinlich etwas vor 3-3,5 Jahren erlebt was du nicht verarbeitet hast und es gibt seine Wirkung aus dem Unterbewussten! Ich bitte dich nicht von diesem Wort "Psychotherapie" abschrecken zu lassen, es ist eine sehr positive Sache. Psychotherapeuten sind mehr für solche Fälle ausgebildet, daher können sie auch besser helfen. Ich würde dir auch Hypnotherapie empfehlen, weil es zur schnelleren Erfolg bringen kann. Gute Besserung und Liebe Grüße Elisa
Körper, Seele und Geist sind nicht wirklich voneinander getrennt, die Trennung ist nur eine gesellschaftliche Wahrnehmungs- und Denkgewohnheit, auch in der Medizin. Es gibt nichts im Körper, worauf Geist und Psyche keinen Einfluß haben. Was und wieviel eine Drüse produziert, ist nicht nur Ursache, sondern auch Folge von psychischen Zuständen.
Eine psychologische Beratung kann dir nichts schaden, aber dir auch nicht wirklich nützen, wenn du sie eigentlich ablehnst. Diese Ablehnung, dich mit deinen inneren Problemen auseinanderzusetzen, scheint mir aber genau das Problem zu sein. Da sind wahrscheinlich "negative" Emotionen, gegen die du eine Barriere aufgebaut hast. Diese Barriere läßt aber auch nichts positives durch, deshalb fehlt dir Begeisterung und Motivation.
Stell Dir den Menschen einfach mal als ein Haus vor - mit Fenstern, Türen etc.
Wenn es ein lebendiges Haus ist, so werden dort regelmässig die Türen und Fenster geöffnet und auch geschlossen - so zum Beispiel auch...wenn die Nacht kommt...
In Deinem Leben löste aber vermutlich die Nacht (aus welchen Gründen auch immer) viel zu früh den Tag ab..., und um nicht dran erinnert zu werden, wie es klingt wenn Vögel zwitschern, wie es riecht wenn bald der Winter und der Schnee kommt, wie es einen innerlich kitzelt wenn die erste Frühlingssonne die Nase küßt...ja, um dies alles nicht mehr spüren zu müssen, und weil es einem geraubt wurde vor langer Zeit...hat der zurückgebliebene menschliches Körper dennoch Möglichkeiten sich auszudrücken...so z.B. in der von Dir beschriebenen Emotionslosigkeit -
die aber letztlich nichts anderes bedeutet als :
Hilf mir aus diesem Zustand heraus und ins Leben zurück.
Solltest Du aber lieber weiter die Nebengleise der Verwirrung bevorzugen, so sind in hormonellen Fragen die Endokrinologen (von Ärzteseite her) die richtigen Ansprechpartner.
Ich wünsche Dir die richtige Wahl...um ins Leben zurückzufinden.
bei depressionen sind das serotonerge oder noradrenerge system gestoert, die neurotransmitter entweder zu viel oder zu wenig. und ja, kann auch organisch bedingt sein (schilddruese zb). ich bin aber kein arzt, gerade mal psycho studentin :-) jedenfalls wird immer pharmakologische behandlung in kombination mit psychotherapie angeraten. alles gute!