DHL Post nicht zugestellt. Bleibe ich als Absender auf den Kosten sitzen?
Habe am Mittwoch eine blu ray versendet in einer Luftpolstertasche.
Die ist bis heute nicht angekommen.
Mein Käufer hat schon per PayPal gezahlt und fordert das Geld zurück, oder es gibt eine Anzeige.
Was soll ich machen? Muss ich auf den Kosten sitzenbleiben?
3 Antworten
Es handelt sich hier um einen Privatkauf. Versendet der Verkäufer auf Verlangen des Käufers die verkaufte Sache, geht das Versandrisiko auf den Käufer über, sobald der Verkäufer dem Kurierdienst bzw. der Post die Sache übergeben hat. Steht in §447 BGB.
Wenn von einem von euch beiden an Paypal eine Gebühr bezahlt wurde greift der PayPal Käuferschutz. Dies ist nicht der Fall wenn ihr über Paypal "Familie und Freunde" das Geld gesendet habt. Da in diesem Fall keine Gebühr an PayPal entrichtet wurde beschäftigen die sich auch nicht mit dem Fall. Da zieht dann der Käufer den kürzeren daran wird auch eine Anzeige nichts ändern - Fall vorbei.
Wenn ein Käuferschutz bei PayPal besteht muss der Käufer bei PayPal sein Geld zurückfordern. PayPal wir dann auf dich zukommen und einen Versandnachweis verlangen. Wie hier schon von ein paar Leuten erwähnt wurde zeigt eine einfache Briefmarkenquittung jetzt nicht dass du genau dieses Kuvert mit dieser Briefmarke versendet hast. Es ist aber trotzdem auf jeden Fall besser als nichts! Ich hoffe du hast den Käufer gefragt oder vorher irgendwie ausgemacht dass das ganze ohne Sendungsverfolgung laufen wird. Wenn du dann PayPal sagst (und evtl. sogar mit Screenshots beweist) dass du eine Briefmarkenquittung hast und nicht explizit ausgemacht wurde dass du mit Sendungsverfolgung versenden musst könnte ich mit gut vorstellen dass der Fall zu deinen Gunsten entschieden wird aber das ist letztendlich PayPals Entscheidung.
Als letztes würde ich auch gerne nochmal darauf hinweisen dass die Post nicht unbedingt so schnell sein muss. Ich würde mich als Käufer frühestens nach einer Woche beschweren wenn nichts kommt und du hast es ja erst vor weniger als einer Woche versendet.
Du bietest freiwillig PayPal an, ergo hast Du alle Richtlinien und Nutzungsbedingungen gelesen und ihnen bedingungslos zugestimmt.
Dazu gehört auch, dass ein Käufer bis 180 Tage nach dem Kauf das Recht hat, einen Käuferschutzfall zu eröffnen; das wolltest Du ja so und dafür hast Du ja auch noch die Gebühren bezahlt.
Und jetzt wird folgendes passieren:
PayPal friert sofort das Geld ein, Du kommst nicht ran.
Auch dem hast du zugestimmt.
Du darfst nun abwarten, wie PayPal in diesem Fall entscheidet.
Und es ist eigentlich auch bekannt, dass PayPal erfahrungsgemäß in 99,9% aller Käuferschutzfälle auch tatsächlich für den Käufer entscheidet.
Es bleibt Dir dann natürlich unbenommen, Deine Forderung gegen den Käufer zivilrechtlich durchzusetzen.
Hast du als Warensendung oder Brief verschickt? Da kann es schon mal länger als 3 Tage dauern.
Wenn du keinen Beleg über den Versand der Ware vorlegen kannst, wird auch der PayPal-Käuferschutz nichts nützen und du bleibst auf den Kosten sitzen.
https://www.onlinehaendler-news.de/e-recht/rechtsfragen/134768-unversicherte-versand-kaeuferschutz
In dem Artikel steht das Versandrisiko läge immer beim Händler. Das ist aber nur so wenn man gewerblich tätig ist. Laut §447 BGB liegt das Versandrisiko bei einem Privatkauf beim Käufer. Wie PayPal entscheidet wenn ein Käuferschutz besteht ist natürlich nochmal eine andere Geschichte
Wenn du keinen Beleg über den Versand der Ware vorlegen kannst, wird auch der PayPal-Käuferschutz nichts nützen und du bleibst auf den Kosten sitzen.
Irrtum, gerade dann greift der PayPal-Käuferschutz.