Deutschabitur 2013 Bayern Erörterung Rainer Marx - Ironie?
Hallo,
ich hab bis vor 2 Stunden mein Deutschabitur geschrieben und nahm Thema 5, die Sachtextanalyse + Erörterung (Thema a; nicht der Leserbrief).
Bei der Sachtextanalyse sollte man ja den Standpunkt des Autors bzgl. Phrasen klarmachen für mich war er ganz klar pro Phrasen. Auf dem Heimweg kam mir aber der Gedankengang "Warum ist er dafür, nennt seinen Artikel aber "Sagen Sie jetzt nichts?" ?". Seitdem spiel ich mit der Befürchtung, dass der Text in purer Ironie geschrieben war, ich das nur nich gepeilt habe. Bei uns nahm fast jeder das Gedicht, d.h. repräsentative Vergleichsmöglichkeiten hab ich nicht und ich dachte, ich frag einfach mal euch, wie ihr es gesehen habt.
Wenn ihr wollt, könnt ihr mir ja auch noch eure Argumente der Erörterung nennen, einfach zum Vergleich. Im Vordergrund steht mir aber grad die Frage, ob der Text so ironisch war, das mir das nicht auffiel ... ich hoffe aber nicht.
Grüße!
5 Antworten
Bei uns an der Schule hatten bereits über 12 Leute (ja..ich gehöre auch dazu) nur teil b) bearbeitet, ohne Teil a) .. War das bei deiner Schule auch so? Zu deiner Frage: Keine Ironie, Marx spricht sich für die Phrasen aus und argumentiert anfangs gegen diese, um anschließend umso stärker für sie zu argumentieren
Du meinst, ihr habt nur die Erörterung/den Leserbrief geschrieben, OHNE vorher die Sachtextanalyse zu schreiben ? Falls du das meinst; nein, ich weiß von keinem an meiner Schule, der das auch so gemacht hat.
Richtig, so hab ich nämlich auch argumentiert, was ich dann auch gleich als Einleitung für meine Erörterung nahm ("Da der Text nur einseitig und eindeutig pro ist, hier eine dialektische Erörterung meinerseits blablabla").
Du klingst sehr sicher bei deiner Aussage, dass keine Ironie drin ist, darf ich nach einer Quelle fragen ?
Jo. Mir ist das genauso passiert. Hab die ganze Zeit an der Erörterung gebastelt. Argumente inkl. Beispiele ausgearbeitet, ne gute Einleitung formuliert. Und in den letzten 20 Minuten fällts mir auf einmal auf. Noch in 20 Minuten ne krakelige Analyse hingeschmiert.
Das Ergebnis ist ne Erörterung (sogut wie ohne Schluss), Ne Gliederung auf dem Konzeptblatt ohne Einbeziehung des Analyseteils und eine halbgare zweiseitige Sachtextanalyse.
Soll ich mich auf 0 Punkte einstellen :(?
Denke nicht; Du hast eine gute Erörterung geschrieben und unsere Deutschlehrerin meinte, dass sich dies zwar auf jeden Fall auf unsere Noten auswirken wird, jedoch ist die Gewichtung eher auf der Erörterung.
bei uns habens auch 5 oder 6 leute falsch gemacht und ich wollte auch eigentlich erörtrung machen, aber weil ich mich dann gewundert hab und nicht wusste ob ich eins oder beides machen musste, hab ich thema 4, die vergleichende sachtextanalyse genommen. bin ich jetzt ganz glücklich drüber obwohl ich sowas noch nie vorher geschrieben hab.. einem ist es auch noch ganz am ende aufgefallen und den meisten, die beides gemacht haben, hat die zeit nicht gereicht.
Hey, also ich hab auch die Erörterung gemacht (und natürlich teil a mit der Argumentationsstruktur :D)
Ich hab auch das der für die Phrasen ist, weil er ja erst dagegen ist, aber dann die ganzen pro dinger bringt. Zur Überschrift hab ich mir überlegt der sagt ja "Sagen sie jetzt nichts" aber nicht im sinne von "Halten sie die Klappe" sondern eben in dem Seinne "Sagen sie was, was keine Aussage hat"
Verstehst du was ich mein? damit würde sich auch klären, das es keine Ironie ist.... Ich hoffe ich konnte weng weiter helfen
Hi,
Ah! Jo, das macht sogar Sinn :D
Sehr gut, danke, damit sollte ich keine Zweifel mehr haben. Was für Argumente hast du in deiner Erörterung genommen ?
So ähnlich wie unten stehen
negativ:
Phrasen verkürzen Redezeit man wimmelt leute schneller ab....
Phrasen werden einfach so hingenommen egal ob wahr oder nicht
Wirkung von Phrasen (langweilig auswendig gelernt) etc
positiv:
Phrasen erleichtern Start in Gespräch/ fördern Zusammenhalt (oder so ähnlich ich weiß es nimmer genau is ja schon ne weile her :D )
Phrasen retten Situationen die unerwartet sind
. Phrasen.....?
letztes weiß ich leieder nicht mehr was aich da noch hatte und dann halt alle Argumente ausformuliert usw. hatte aber auch nur 6 Seiten + 1 Seite Gliederung meine Argumentationsstruktur und position des Autors ist 1 + 3/4 Seiten und der Rest dann eben die viertel Seite und 4 weitere
Ich hoff es kommt was gscheides bei raus
Hi,
alles klar, danke. Geht ja alles in die selbe Richtung. Wollte nur mal nachfragen, weil ich Deutsch halt komplett nicht einschätzen kann, aber auch auf mindestens 'ne zwei hoff und wenn nun jemand was grundsätzlich anderes hätte, wäre das wohl sehr verunsichernd, aber so ist das ja alles ganz okay und es heißt abwarten.
Danke!
Ja ich kann es auch gar net einschätzen, vor allem weil unsere Lehrer ALLE von Erörterung abgeraten haben und ich dann die einzige war, die es gemacht hat....
Ich hab die Argumentationsstruktur glaub ich nicht ganz richtig weil ich nur geschrieben habe das er mit ner these einleitet und die sich dann durch den ganzen Text zieht und er anhand von vielen aktuellen Beispielen begründet und auch auf die wissenschaftliche Seite eingeht und am ende dann mit nem zitat ausm Vortrag schließt. Also bissl mehr ausformuliert, aber das war glaub nicht so gut ich hatte eigentlich gehofft, das ne ganz freie Erörterung dran kommt
Hey, also ich habe auch die Aufgabe bearbeitet und außer mir auch relativ viele in unserem Jahrgang. Eigentlich alle -eingeschlossen mir - haben es so gesehen wie du, aber nach mehrmaligem Lesen bin ich mir auch nicht mehr sicher. Zum einen kritisiert er ja, dass die Gesellschaft keine Stille mehr erträgt, lobt aber andererseits die Phrasen? Also ich weiß wirklich nicht genau, wie er gemeint war... Wenn du neue Infos hast, stell' sie bitte rein; würde mich schon sehr interessieren...
Grüße!
Hi,
Exakt so geht es mir nämlich auch. Die paar Wenigen, die das Thema auch behandelt haben, haben auch alle gesagt, dass der Pro Phrasen ist. Das, denke ich mal, ist jetzt schlussendlich auch sicherer, als allein mit dem Ironie-Ansatz dazustehen. Wenn kollektiv der erste Gedanke ist, dass es keine Ironie ist, dürfte das wohl auch so sein. Und falls es doch anders sein sollte, war dir Ironie jedenfalls nicht offen als solche zu erkennen und wäre höchstens zu bemerken gewesen, wenn man den Kerl kennt und bspw. wisse, dass es ein berühmter Zyniker ist. Aber das kann man ja nicht voraussetzen.
Ja also ich weiß es echt nicht... ist ziemlich schwer einzuschätzen, weil man so oder so argumentieren kann. Aber im Vergleich zu den Erörterungsaufgaben aus den letzten beiden Jahren, war die auf jeden Fall viel anspruchsvoller... Das Thema find ich eh nicht so gelungen; was hast du dann für Argumente genannt bei Aufgabe b?
Ich fand die Themen dieses Jahr eigentlich sogar alles recht gelungen .. ^^
Als Argumente hatte ich; Guter Einfluss auf Kommunikation, weil: Eben durch die Oberflächlichkeit fällt es einem leicht, neue Kontakte zu knüpfen, da man ja nicht mit 'ner fremden Person, über die intimsten Dinge quatscht, da ist ein "Bist du gut hergekommen ? Und standest du auch so lang im Stau?" angebrachter.
Als Zweites: Phrasen lockern die Atmosphäre auf, als Beispiele Bewerbungsgespräch, es is ganz cool, wenn erstmal gefragt wird, ob man gut hergefunden hat, anstatt, dass gleich mit den zukunftsentscheinden Fragen begonnen wird. Oder auch Schulalltag, das "Guten Morgen" zu beginn der Stunde als Auflockerung, genau so wie das "Viel Erfolg" bei Prüfungssituationen, um den Stress zu senken (eher auf Unterstufe bezogen).
Dann schlechter Einfluss auf Kommunikation, weil: Wiederholen sich leicht und wenn man das dritte Mal nach dem Wetter gefragt wird, kann man genervt antworten, was zu Missverständnisse führen kann, wenn man die Genervtheit dann auf sich bezieht, was wieder eine Senkung der allgemeinen Kommunikationsbereitschaft als Folge hat (da man eben vorsichtiger wird)
Und da als letztes: Sie sind unpersönlich und schaden manchmal mehr, als dass sie nutzen. Beispiel hier, die obligatorische Beleidsbekundung bei einem Todesfall, ein "Mein Beileid" kannst du von deinem besten Freund genau so hören, wie von einem Kerl, den du erst vor kurzem inner Bar kennengelernt hast => Unpersönlich. Zweites Beispiel hierzu, dass sich Alltag einschleicht, wenn der Tag schon mit einem "Guten morgen, gut geschlafen?" beginnt und mit einem "Gute Nacht endet", zwischen drin bei Problemen auch nur kommt "Sieh's nicht so eng". Was auch wieder zur Senkung der Kommunikationsbereitschaft führt, da ja eh nur eine unpersönliche Standardantwort kommt und das alltägliche "Guten Morgen. Gut geschlafen?" verliert nach der 300. aufeinanderfolgenden Anwendung auch an Bedeutung.
Ja, so ungefähr, manches mehr ausgeführt, als hier dargestellt :D
Du?
Also ich habe den Kommentar zu dem Text geschrieben und da ich von einem positiven Bild von Phrasen ausgegangen bin, habe ich mich im Kommentar ziemlich auf die Gegenmeinung gestützt: Zuerst habe ich seine - meiner Meinung nach - positiven Thesen über Phrasen zusammengefasst und dann eingeräumt, dass sie eine auflockernde Wirkung haben können z. B. beim Smalltalk, wie es ja auch in dem Material dargestellt wird.
Dann habe ich aber die Gegenmeinung aufgegriffen: Z. B. habe ich kritisiert, dass Phrasen keine Probleme lösen können, also der Lösung von Problemen eher aus dem Weg gehen, als sie zu fördern mit Verweis auf die Beispiel die im Text genannt werden wie die Ex an der Kasse oder der alte Schulfreund, den man am Straßenrand trifft und nur mit irgendwelchen Floskeln begrüßt.
Das mit den Missverständnissen und gestörter Kommunikation habe ich auch noch angeführt, als zweites Gegenargument.
Und als drittes habe ich die Unehrlichkeit erwähnt, die oft hinter solchen Phrasen steckt, wie z.B. im Bewerbungsgespräch "teamfähig, flexibel", was sich ja erst in der Praxis beweist oder auch bei Floskeln wie "Das war nicht so gemeint." oder "Nimm's nicht persönlich", da der Sprecher oft das genaue Gegenteil meint und so die Kommunikation durch Unehrlichkeit verdreht bzw. gestört wird.
Naja, aber es wär halt blöd, wenn der Text jetzt ganz anders gemeint war...
Also im Großen und Ganzen deckt sich das ja ziemlich. Ich schreib nur ungern Kommentare, ich hab da meine Erörterungen lieber.
Ja, wenn der Text anders gemeint war, ist das generell ziemlich doof. Kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen und kam auch erst auf'm Heimweg drauf, dass er ironisch gemeint sein könnte. Es waren also anscheinend keine offensichtlichen Anzeichen von Ironie enthalten, sonst hätten wir das nicht alle so gemacht. Und darüber, dass der Herr Marx für seine großartige Ironie bekannt sei, fand ich nun auch im Internet nichts. Sollte also eigentlich, hoffentlich so passen.
ey yo das stresst mich jetzt :D....alle leute die ich kenne haben auch gesagt es ist keine ironie....ich war der einzige der das geschrieben hat fuuuck -.-...aber in dem mittelteil redet er doch voll übertrieben dass es gut ist und am anfang und schluss meint er doch dass phrasen voll hässlich sind und für eine verflüchtigung der gedanken sorgen usw.... bin mir nicht sicher
Wo sagt'n der am Ende, dass die doof sind ? Am Anfang ja, wobei ich das als Stilmittel von dem abgetan hab (die arme Phrase, die eigentlich so heldenhaft ist ...). Aber am Ende ? Ich seh da nix.
Text hier: http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article108791247/Sagen-Sie-jetzt-nichts.html
Hey,die Abiprüfungen sind in jedem Bundesland anders. Ich zum Beispiel habe schon alle Prüfungen hinter mir. Damit du mehr Antworten bekommst, musst du bitte sagen, in welchem Bundesland du lebst:)
LG:)
Hey, ich glaub bei uns ging's vielen auch so, dass sie das übersehen haben... Bist du dir sicher, dass es keine Ironie ist bzw. haben eure Lehrer was dazu gesagt?