Der Ordnungsfimmel meiner Oma wird immer schlimmer?
Seit Jahren schon benutzt meine Oma nicht mehr die komfortable Dusche in ihrem Bad, sondern wäscht sich immer im Waschkeller mit einer Art Wasserschlauch, damit die teure Dusche nicht schmutzig wird.
Daran haben wir uns im Laufe der Jahre gewöhnt, aber in letzter Zeit wird es immer schlimmer. Sie macht ihren Kachelofen nicht mehr an, sondern sitzt lieber im kalten Wohnzimmer, damit der Ofen nicht schmutzig wird. Sie legt sich nicht mehr auf ihre gemütliche Couch im Wintergarten, sondern quält sich auf der unbequemen Eckbank in der Küche herum, damit die Couch nicht unordentlich wird. Dass sie keinen Christbaum aufstellt, damit es nicht auf den Boden nadelt, ist daneben schon eine Kleinigkeit.
Wir machen uns langsam richtig Sorgen. Die Oma quält sich in ihrer eigenen Wohnung total ab, aus Angst, es könnte irgendwas dreckig werden. Aber eine Wohnung ist doch zum wohnen da und kein Museum. Sie hat doch viel Komfort, um sich ihr Leben zu erleichtern, nutzt diesen aber nicht, damit er sich nicht abnutzt. Sie könnte zum Beispiel auch eine Sitzerhöhung auf ihre Toilette machen, um bequemer zu sitzen, sträubt sich aber dagegen, weil sie Angst hat, die Keramik der Toilette würde zerkratzen.
Natürlich sind das ihre eigenen Entscheidungen. Aber eigentlich ist es doch völlig egal, ob das Klo ein bisschen zerkratzt, wenn sie dann wenigstens ohne Schmerzen sitzen könnte. Aber nein....
Habt ihr sowas ähnliches bei Senioren auch schon erlebt? Was kann man da machen?
6 Antworten
Ja, nicht in der gleichen Art, aber ich kenne das aus der Kriegsgeneration, dass die sich oft "Luxus" nicht wirklich erlauben können, wahrscheinlich aufgrund langjähriger Mangelerfahrungen. Denen fällt es einfach schwer, es sich gutgehen zu lassen.
Vielleicht greift eine alte Mangel-Erfahrung wieder, da wieder eine ähnlich Angst wie damals hoch kommt durch all die schlechten Nachrichten (Corona).
Das wäre evt. eine Erklärung. Ob und wie das heilbar ist, kann ich nicht sagen.
Von außen erzwingen lässt sich Bequemlichkeit und Glück jedenfalls nicht. Allenfalls kann man Gespräche führen, viel Verständnis zeigen und Offenheit signalisieren, so dass die Person sich wieder sicherer fühlt. Dann wird sie auch leichter Wohlbefinden zulassen können.
Sorry das ist doch nun ein Fake oder?
Meine Oma ist 92Jahre und ich habe sie immer darin bestärkt normal zu sein in Hygiene usw
Ok sie denken meistens an früher usw aber sowas gibt es doch nicht
Ja ich kenne das auch aus der Familie, nicht so extrem, aber schon Ordnungsfimmel.
Ich denke es steckt dahinter ein Kontrollbeduerfnis. Wenn jemand aelter und schwaecher wird, verliert er automatisch Kontrolle und will das vielleicht irgendwie auffangen, auch wenn es irrational ist.
das ist nicht gut 👎🏻.
Das erinnert mich an diesen Sketch -->
https://www.youtube.com/watch?v=c0DEqfjEpZc
;-))
Nein, das ist leider kein Fake