Darf ein Dozent ein Bachelorarbeitsthema ablehnen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Soweit ich weiß muss ein Professor bereit sein Dich zu prüfen, sofern Du die Vorraussetzungen dafür erfüllst, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht jedes beliebige Thema betreuen muss, wenn er/ sie das für ungeeignet hält.

Ich weiß von Arbeiten, die nicht betreut wurden, weil der Professor sagte, dass das nicht sein Themengebiet wäre und es am Institut außerdem einen anderen Prüfungsberechtigten gab, der das thematisch im Portfolio hatte. Der galt nur als sehr kritisch, so dass niemand den nehmen wollte, aber das ist natürlich kein guter Grund... Dann gab es Themenvorschläge, die locker ausgereicht häten um darüber zu promovieren, da ist es dann auch im Interesse des Prüflings das auf ein machbares Niveau runterzubrechen. Sonst ist das nur frustrierend und man wird nicht zu irgendeinem befriedigenden Ergebnis kommen. Umgekehrt gab es Ideen, die entweder schon oft gemacht wurden, oder die sich einfach nicht zur Bearbeitung im Rahmen einer BA-Arbeit anbieten. Dann gab es mal methodische Schwierigkeiten. Wenn zB die Prüfungsordnung einen empirischen Teil vorschreibt, der aber für das Thema kaum sinnvoll/ machbar ist, dann ist das Thema wenig geeignet. Bei anderen sagt die Erfahrung der Dozenten, dass das aus praktischen Gründen nicht oder nur schwer zu leisten ist, warum sollte man da Studenten ins offene Messer lufen lassen?

Ich glaube nicht, dass Du den Professor wirklich dazu zwingen kannst die Arbeit zu btreuen, bzw. gibt es in der Regel schon gute Gründe wenn der das ablehnt. Du wirst kaum einen Vorteil davon haben, die Meinung und Bedenken des Professors der Dir am Ende Deine Note gibt zu ignorieren. Grundsätzlich sind Professoren und Dozenten studentischen Vorschlägen gegenüber aber eher offen. Nichts ist schlimmer als Studenten in einer Abschlussarbeitsarbeitbesprechung sitzen zu haben, die in drei Jahren Studium noch nicht rausgefunden haben was sie denn nun eigentlich interessant finden. Der Professor hat aber eben auch die Erfahrung was funktioniert und was eher nicht und es wird für Dich eher von Vorteil sein auf seinen Rat zu hören.

Erarbeite eben mal ein Exposee für Dein Wunschthema und mach einen Termin mit einem potentiellen Betreuer aus. Stell Deine Idee vor und schau was er meint. Er wird Dir schon sagen, ob er das für geeignet hält und welche Schwierigkeiten auftauchen könnten. Sowas bespricht man am besten einfach.


martialartslee 
Fragesteller
 19.07.2020, 10:29

Danke für die sehr ausführliche Antwort. Gäbe es dieses blöde Corona nicht, wäre ich schon persönlich zu den Dozenten gerannt und hätte sie gefragt...
Aber für ein Expose muss ich doch schon eine Gliederung und Literaturliste abgeben...wie soll dass denn klappen wenn ich das genaue Thema erst mit dem Dozenten absprechen soll??

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Zabini01  19.07.2020, 11:00
@martialartslee

Du musst es ja noch nicht voll ausgearbeitet haben, gefragt ist ein Entwurf über den man dann sprechen kann. Das hilft Dir auch Deine Gedanken und Ansätze mal zu strukturieren. Überlege Dir halt die üblichen Bestandteile: Forschungsfrage, Theoriebasis, methodische Herangehensweise, Auswertungsansätze. Falls Du schon Literatur hast, dann kannst Du sie ja zusammenschreiben, dann sieht der Professor, dass Du da schon etwas informiert bist.

In Coronazeiten bieten Professoren statt vor Ort Terminen eben Telefongespräche, nicht ganz das selbe, aber durchaus machbar zur Abstimmung. Anders geht halt nicht, das ist lästig für alle. Du musst trotzdem einen Termin vereinbaren. Stelle in Deiner Anfrage grob vor in welche thematische Richtung Du gehen willst und vielleicht kannst Du ja anbieten Deinen Entwurf zu schicken, ansonsten besprecht ihr den beim Telefonat.

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Wenn dein vorgeschlagenes Thema als Bachelorthema nicht geeignet ist (z.B. nicht wissenschaftlich bearbeitbar oder anstößig oder politisch diskriminierend oder gegen Gesetze verstoßend), dann kann es abgelehnt werden.


martialartslee 
Fragesteller
 18.07.2020, 23:58

Keines deiner Kriterien würde zutreffen. Es ist wissenschaftlich bearbeitbar. Es ist NICHT Anstößig oder diskriminierend.

Dann müsste doch alles klappen oder?

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