Darf der Anschlag an de Kappsäge nicht gerade sein?
Servus,
an allen Kappsägen, wo ich bewusst darauf geachtet habe, bildeten der rechte und der linke Schenkel des Anschlags keine gerade Linie, sondern ein leichtes V, das zum Benutzer hin geöffnet ist.
Handelt es sich dabei wirklich um schludrige Fertigung oder hat das einen tieferen Sinn?! Es kann ja für einen großen Industriebetrieb nicht so schwer sein, gerade Anschläge zu fertigen. Jedes billige Aluprofil aus dem Baumarkt ist kerzengerade und die fallen kilometerweise aus der Maschine.
Durch diesen Winkel lässt sich das Werkstück vor dem Sägen nicht plan anlegen, sondern es verbleibt ein kleiner keilförmiger Spalt. Sieht man manchmal gar nicht, aber sobald man das Werkstück durchtrennt hat, spürt man ein "Klicken", wenn man die Seite, die man mit der freien Hand festhält, unvermeidlich gegen den Anschlag drückt. Das ruiniert dann natürlich auch mindesten eine der beiden Schnittkanten und es ist unmöglich, den Anschlag auf beiden Seiten wirklich rechtwinklig zum Sägeblatt auszurichten.
Eine der Sägen war eine gebraucht gekaufte, reichlich heruntergekommene Elektra Beckum, die ich deswegen wieder umgehen ließ. Die anderen waren neu, aber China - Stayer SC250W von Vattern vor 15, 20 Jahren angeschafft, mehr so mittelbillig, und die Holzmann KAP 305JL, wo das auch wieder auftritt, obwohl ich es tatsächlich erst nach einigen Monaten bemerkte.
Ich hab den vagen Verdacht, dass das eine Sicherheitsvorkehrung sein könnte, wenn man zusätzlich einen Längenanschlag verwendet, um irgendwie zu vermeiden, dass sich das Werkstücl zwischen dem Längenanschlag und dem Sägeblatt verklemmt und kickback-mäßig herausgeschleudert wird. Man soll es ja "eigentlich" auch nicht mit der Hand festhalten und beim Sägen gegen den Anschlag drücken, sondern diese Klemme verwenden. Aber das bremst einen beim Arbeiten natürlich unglaublich ein. Und man müsste den Anschlag so ausrichten, dass er zu beiden Seiten den gleichen etwas kleineren Winkel als 90° einschließt. Davon ist zumindest in der Anleitung der Holzmann nicht die Rede, sondern es heißt, nimm einen ganz normalen Schlosserwinkel zum Justieren.
1 Antwort
Die Berufgsgenossenschaft lehrt ja in den Maschinenkursen und den Unterrichtsmaterialien wie mit den verschiedenen Holzmaschinen gearbeitet werden muss um Unfälle zu verhüten. Aus meiner Schreinerausbildung ist mir nichts bekannt, dass bei einer Kappsäge die Anschläge nicht parallel sein dürfen... (ist schon ein paar Jahre her) Ich denke, das ist die Vorsicht der Hersteller, die sie den Anschlag so einrichten lässt. Fertigungstechnisch ist das ja auch problematisch: Dürfte ich den Anschlag nicht rechtwinklig einstellen, dann hätte ich ja immer schiefe Winkel beim Ablängen verschiedenster Bauteile was je nach Bauteil zu einigen Problemen führen könnte...
Also stell deine Anschläge ruhig präzise ein. Wenn du Bedenken wegen Rückschlag hast, mach zuvor einen Schnitt mit Übermaß und teste das Material auf seine Reaktion... wähle dann die passende Vorgehensweise (festspannen etc)