Cyanidvergiftung durch Aprikosenkerne?
Hallo, wahrscheinnlich haltet ihr mich jetzt eh alle für blöd, weil ich Quatsch aus ner Fehrnsehserie glaube, aber ich will mich nur vom Gegenteil versichern.
Also zur Frage: In einer Folge von CSI: NY (Staffel2, Folge19) wird ein Mann vergiftet, in dem im Zyanid eingeflöst wird, dass aus 2 Aprikosenkernen gewonnen wurde. Die Kerne wurden zermalmt und das Wasser verdunstet, sodass (so wird es in der Serie gesagt) nur noch das reine Cyanid da ist. Meine Frage ist nun ob sowas möglich ist. Vielen Dank schonmal im Vorraus, Jascha
2 Antworten
Blausäure ist extrem giftig und in Dosen von 1 bis 2 mg pro Kilo Körpergewicht tödlich (anderen Quellen nach 0,5-3,5 mg/kg). Sie liegt in Aprikosenkernen als Amygdalin vor, was eine Blausäure-abspaltende Verbindung ist. Während in den Kernen bis zu 8% Amygdalin enthalten sein können, entspricht dies gerade mal 0,4% gebundener Blausäure - blödes Rechnen, was? Laut INternet hat ein Kern etwa 1 mg Cyanid. Das bedeutet, dass man bei einer angenommen gefährlichen Dosis von 50-80 mg schon entsprechend viele KErne verzehrt haben muss, nicht nur zwei. Allerdings können auch geringere Mengen Cyanid, die über längeren Zeitraum konstant eingenommen werden, Vergiftungserscheinungen machen, da das Gift kumuliert. Das Bundesgesundheitsministerium empfiekt daher, pro Tag nicht mehr als maximal 1-2 Kerne zu verzehren und nach Möglichkeit darauf zu verzichten.
Theoretisch ist dies möglich, allerdings würde ich statt 2 dann mind. 10 Aprikosen nehmen, um eine auf Dauer letale Dosis von 1,2mg zu erreichen. Zudem wird die sofortige letale Wirkung eher selten einsetzen, so das die Dosis täglich über eine längere Zeit gegeben muss. Zudem ist der Gewinnprozess für wirklich reines Cyanid ein bisserl aufwendiger als im TV gezeigt. ;)