Antitheismus?

12 Antworten

Und ist es historisch gesehen haltbar, dass wirklich alle Religionen, in allen Umständen schlecht sind und schädlich?

Religionen als solches sind allgemein nicht schädlich - nur Menschen die sich anmaßen im Namen ihrer Religion Verbrechen zu begehen. Und die gibt es vermutlich in jeder Religion.

Und, dass jeder Glaube der vielleicht nicht offensichtlich beweisbar ist, schädlich ist?

Glauben kann auch tolles bewerkstelligen, wobei es immer im Auge des Betrachters liegt. So lange du niemanden verletzt, übermäßig belästigst und auch "andere Wahrheiten" neben deiner akzeptierst, also Menschen ihr Leben unter der gleichen Prämisse leben lässt, ist alles in Ordnung.

Nur wenn du dich zur Missionierung berufen fühlst, oder anders denkende Menschen verurteilst, ist es schädlich.

Udn das es besser wäre wenn alle Glaubenssysteme die nicht direkt, oder noch nicht Nachweisbar sind verschwinden?

So lange Glauben etwas persönliches ist und keinen Einfluss innerhalb der Gesellschaft hat, oder Menschen dazu leitet, etwas gegen die Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens zu tun, soll jeder glauben was ihn oder sie glücklich macht.

Ich bin Atheist, Antitheist, Apatheist, Ignostiker und Agnostiker.

Als Atheist lege ich lediglich kein Bekenntnis zu einem Gott ab.

Als Antitheist agitiere ich aktiv gegen Religion und Götterglaube.

Als jemand, der lange Zeit intensiv dem christlichen Glauben verfallen war, kenne ich beide Seiten sehr gut.

Nach 14 Jahren als aktiver Christ bin ich wieder zu Verstand gekommen. Ich habe mich befreit, bin durch den Abfall vom Glauben erst vollständig geworden.

Götterglaube ist immer irrational. Das geht gar nicht anders.

Götterglaube reduziert den Menschen und entfremdet ihn seiner selbst.

Als ich vom Glauben abfiel, wurde eine schwarz-weiße Welt wieder farbig. Wieder divers. Wieder heterogen.

Das war eine enorme Bereicherung, die ich niemals wieder missen möchte.

Weil ich in meiner aktiven christlichen Zeit z.B. viele Kinder im Kindergottesdienst mit Götterglauben indoktriniert habe, bemühe ich mich, diese Schuld auszugleichen, in dem ich versuche, denen, den sich noch nicht befreit haben, den Weg zu weisen.

Den natürlich immer jeder am Ende selbst gehen muss.

Ich kann das aber nach nun 30 Jahren, in denen ich wieder Atheist bin, nur wärmstens empfehlen.


Gottesanbeter11 
Fragesteller
 24.05.2022, 00:09

Du willst mich also vom Atheismus überzeugen?

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realsausi2  24.05.2022, 00:21
@Gottesanbeter11

Das geht nicht. Aber Du kannst entscheiden, deinen Glauben abzulegen und damit zum Atheisten zu werden. Ich gebe nur Infos und ein Beispiel, wie ein Leben ganz ohne Gottesglauben gelingen kann.

Ich versuche, diesen Befreiung nachvollziehbar und schmackhaft zu machen. Gehen muss den Weg jeder selbst. Aber es lohnt sich.

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AldoradoXYZ  24.05.2022, 00:30
 diese Schuld auszugleichen

Wiedergutmachung ist so eine Sache. Religion ist nun mal so gestaltet, dass sie in die Köpfe geht. Nicht, dass da jemand aktiv gestaltet hätte, aber Religionen die sich gut verbreiten, die "überleben" und breiten sich aus.

Zu große Vorwürfe solltest Du dir da nicht machen. Ich würde das eher als geistige Krankheit sehen, die sich per Sprache verbreitet - leider.

Gruß

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AldoradoXYZ  24.05.2022, 00:47
@Gottesanbeter11

Eine Krankheit, die durch Sprache von Hirn zu Hirn übertragen wird.

Wenn ein Mensch keine Kontakt zu jeglicher Religion hat, wird er auch nicht von dieser infiziert, das ist unmöglich.
Wohl aber kann eine neue Religion mit anderen Inhalten entsthen. Diese kann dann wieder mit Hilfe von Sprache an ein anderes Gehirn weitergegeben werden.

Religion ist ein Art Gedankenvirus.

Gruß

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Schlechte Erfahrungen bzw. die große Ungerechtigkeit und Lügen.

Am schlimmsten ist aber die Eigenschaft der Ausgrenzung. Glaube definiert eine Gemeinschaft, die für diese Gemeinschaft Vorteile bringt. Global gesehen führt es aber zu Ausgrenzung anderer Glaubensgruppen bzw. Ungläubigen, was wiederum vermehrt zu Ungleichgewichten/Konflikten führt.

Ein krasses Beispiel: Ohne Religion hätte Hitler garnicht gewusst, wer seine Sündenböcke sein sollen.

Gäbe es ohne Religion keine Konflikte? Nein, aber weniger und das allein ist erstrebenswert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

  • Was motiviert solche Leute? 

Der offensichtliche Unsinn, der durch Religionsapologeten verbreitet wird;

die Tatsache, dass der Glaube an Götter und die Zelebrierung von Religionen noch nie ein substantielles Problem der Menschheit gelöst hat;

ein gewisser Selbsterhaltungstrieb gegen offensichtliche und aufdringliche Missioniererei im Erfüllung diverser Religionen und ihrer skurrilen Vorschriften und Regeln;

der Fakt, dass die Trennung von Religion und Staat mehrheitlich nur auf dem Papier steht;

Die Omnipräsenz diverser Religionsinsignien in der Öffentlichkeit (zumeist auf eine Religion begrenzt);

der Alleinvertretungsanspruch und das angebliche Recht auf "All-Wahrheit", geäußert durch viele Obergurus unterschiedlicher Religionen und deren Institutionen;

der Umgang mit Strömungen innerhalb einer Religion untereinander und mit Anhängern anderer Religionen;

die absolute Lüge und weit verbreitete Propaganda darüber, dass es ohne Religionen keine Ethik und Moral gäbe.

Die müssen nicht verschwinden, aber sollen sich in ihre immer kleiner werdenden Nischen verziehen!

Ich bin selber Antitheist, allerdings würde ich mir niemals anmaßen "alle Religionen, in allen Umständen schlecht zu finden." Ich kenne selbst nicht ansatzweiße alle Religionen, und will deshalb nicht voreingenommen sein, aber ich habe schon eine kritische Sicht auf das Prinzip Religion an sich, gerade zur heutigen Zeit passt Religion einfach nichtmehr in ein gesundes Weltbild, außerdem glaube ich das Religion insgesamt mehr Schaden als Nutzen anrichtet, wo es Gläubige gibt, entstehen auch Fanatiker, und so entsteht u.a. religiöser Extremismus.

Oder nehmen wir die Gesellschaftliche/politische Macht, insbesonndere der Katholischen Kirche, schon seit Jahrhunderten sorgt die Kirche (durch früher z.b. Ablassbriefe, heute vorwiegend Kirchensteuer) für ihren eigenen Profit, dadurch werden dann einzelne Prominente Kirchenvertreter bereichert. Ein großes Problem ist auch die weitreichende Juristische Immunität der Kirche (Missbrauchsfälle, Steuerbetrug, etc...)

Alles in allem ist Kirche ein nmicht mehr Zeitgemäßes Konzept, dass zum Glück auch langsam sanktioniert wird.