Antarktisvertrag leicht erklärt.

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Der Antarktis-Vertrag trat 1961 in Washington D.C. in Kraft und ist das erste große internationale Abkommen nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Der Vertrag stellt sozusagen das gesamte Gebiet südlich von 60° südlicher Breite unter völkerrechtliche Verwaltung und einen besonderen Schutz.

Die Staaten, die ihn zuerst unterzeichneten waren: Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland und Norwegen (die alle Gebietsansprüche in der Antarktis erheben), sowie Belgien, Japan, die Sowjetunion (heute Russland), Südafrika und die Vereinigten Staaten, die keine territorialen Ansprüche in der Antarktis erheben. (steht auch so bei wikipedia)

Mittlerweile haben insgesamt 50 Länder den Vertrag unterzeichnet, 29 davon sind so genannte Konsultativstaaten. Konsultativstaaten sind solche Länder, die intensive wissenschaftliche Forschung im Gebiet des Antarktisvertrages durchführen, also Stationen betreiben und/oder Expeditionen entsenden. Nur diese Länder haben auf den jährlichen Konferenzen (Antarctic Treaty Consultative Meeting - ATCM) auch Stimmrecht über weitere Regelungen in der Antarktis, das heißt, sie dürfen mitentscheiden was in diesem Gebiet erlaubt und verboten ist. Die Entscheidungen müssen allerding einstimmig getroffen werden.

Mit dem Antarktis-Vertrag einigten sich die Unterzeichner vor allem auf die friedliche Nutzung der Antarktis, die freie internationale Zusammenarbeit in der Forschung mit ungehindertem Informationsaustausch, die Zurückstellung (aber nicht Aufhebung!!!) der Gebietsansprüche einzelner Länder, ein Verbot militärischer Aktivitäten, den freien Zugang zu allen Einrichtungen für Beobachter sowie die Beseitigung und das Einfuhrverbot radioaktiver Abfälle in der Antarktis. Auch die regelmäßigen Treffen (ATCM) sind bereits im Vertrag festgeschrieben.

Es gibt einige Folgeverträge (CCAS, CCAMLR und das Umweltschutzprotokoll) die sind auch bei wikipedia erwähnt und erklärt (unter Verträge und Umweltschutz auf der entsprechenden Seite).

Entgegen mancher Stimmen in den Medien läuft der Antarktisvertrag bzw. das Umweltschutzprotokoll nicht einfach irgendwann aus. Das USP kann lediglich 50 Jahre nach seinem Inkrafttreten wieder neu verhandelt werden, wenn die Vertragsstaaten das möchten.