An junge Menschen: Was müsste sich ändern, damit Du Lehrer*in werden würdest?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kann nur für mich sprechen und nicht für alle, denke allerdings es hängt viel damit zusammen das es im allgemeinen ein großes Verständnisproblem gibt zwischen der Generation an Lehrern und der Generation an Schülern. Dadurch das viele Lehrer nach wie vor an einem steifen system festhalten, gegenüber Schülern die durch die Welt von Social Media immer mehr dazu angehalten werden zu hinterfragen warum etwas ist oder man etwas tut, korrelieren 2 gänzlich unterschiedlich aufgewachsene Generationen. Die Generation an jetzigen Lehrern ist noch aufgewachsen mit den Eltern oder Lehrern als Vorbild oder halt anderen Leuten in deren aktiven Umgebungsfeld. Heutzutage gibt es viel zu viele andere Vorbilder für junge Kinder vor allem auf YouTube etc. Und das muss nicht immer was schlechtes sein. Ich denke der Fehler liegt im Umgang mit dieser Lücke. Mir persönlich aus meiner Schulzeit blieb auch kein gutes Lehrerbild sodass ich ehrlich sagen kann es macht mich schon aggressiv daran zu denken Lehrer zu sein. Woran liegt das? Zu viele Fragen gestellt und zu enttäuschende antworten bekommen. Lehrer sind leider nicht mehr Lehrer im Sinne von freiem und kollektiven Wissen. Während ein Lehrer auf manche Fragen gereizt reagiert (will da nicht mit Beispielen ins Detail gehen weil es sonst so lang ist kann ich gerne aber noch ergänzen) und somit eine Unterhaltung durch Nutzung seiner Stellung unterbindet lässt sich im Internet wie ja auch in diesem Moment darüber diskutieren. Deshalb denke ich will kein freiheitsliebender Mensch mehr Lehrer werden. Es ist einfach zu eingeschränkt und unindividuell. Hoffe das hat einen kleinen Einblick gegeben 🤝😅

Ich müsste nochmals jung sein - Anfang 20. Und die Bezahlung müsste besser sein. Aber vor allem sollte die Gesellschaft die Lehrer besser anerkennen. Der Abfalleimer für Eltern - vor allem Mütter - zu sein, die ihre Gören nicht erzogen bekommen, macht keinen Spaß. Und es gibt noch ein paar Dinge, die ich nicht gut finde ...

Also was ich meistens von meinen Lehrkräften gehört habe ist, dass die Lehrer immer keine Lust auf jüngere Schüler haben. Das hab ich aber auch nur mitbekommen, da ich ja jetzt in der 11. Klasse bin und die Lehrer dann so etwas sagen.

Sie argumentieren damit, dass die jüngeren Schüler sehr laut sind und der Unterricht bei denen sehr anstrengend ist. Zudem können die Lehrkräfte mit älteren Schülern wie Erwachsene kommunizieren und sich austauschen, was den Unterricht bei diesen immens attraktiver macht.

Ansonsten finden viele noch andere Studiengänge interessanter, da zum Beispiel unter anderem die Informatik im Sinne des Wandels der Arbeitswelt im Rahmen der Digitalisierung stark an Relevanz gewinnt. So werden Studiengänge, die im Sinne der globalen Volkswirtschaft gefordert werden, attraktiver und die Studiengänge, wie zum Beispiel das Lehramt, die von der Vergütung her begrenzt sind, unbeliebt.

Antagonistisch könnte man sicherlich dagegen sagen, dass der Beruf im Krisenfall abgesichert ist und und und, jedoch überwiegen für viele die Argumente der Kontraseite.

Meine persönliche Wahrnehmung des Umfeldes ist etwas anders. Viele meiner Mitschüler möchten das Lehramtstudium aufnehmen. Es wird zum Teil als ein „cooler“ Beruf wahrgenommen.

Ich selbst möchte primär kein Lehramt studieren, jedoch würde ich dieses Studium vielen anderen gegenüber präferieren. Also wenn ich nicht das Ziel hätte, Humanmedizin zu studieren, würde ich wahrscheinlich schon das Lehramtstudium aufnehmen.

Ein Mangel besteht zwar bereits, man bedenke jedoch auch dabei den fortlaufenden demografischen Wandel.

Ich hoffe, ich konnte viele Einblicke in meine Gedanken und Wahrnehmungen gewähren! :)

FrauLehrerin1 
Fragesteller
 18.10.2022, 22:46

Das ist sehr interessant! Es ist schön, dass es noch einige Jugendliche gibt, die sich für den Lehrberuf interessieren.

Ich persönlich komme sehr gut mit meinen jüngeren Schüler*innen klar, aber vielen Kolleg*innen geht es leider so, wie du es beschreibst.

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MatheEasy11  18.10.2022, 22:50
@FrauLehrerin1

Also ich mag Lehrer auch, man kann einfach mit Ihnen über alles reden, als wären sie Freunde :-)

Ich mag nur die Lehrer nicht, die so faul sind. Klar, sie haben wirklich viel zu tun. Aber zwei ganze Monate für eine Korrektur von 16 Klausuren? Das ist übertrieben.

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Meiner Meinung nach sollte das Studium etwas verkürzt und aber trotzdem Umfangreicher sein. Umfangreicher im Sinne von z.B. Was darf ein*e Lehrer*in?,...

LG 😊

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin quasi ein "Hobby-Lehrer" 😄