Als Christin einen Muslimen haben?

7 Antworten

In meinem Bekanntenkreis gab es zwei Fälle von Christinnen, die mit Muslimen verheiratet waren und die Muslime waren immerhin liberal genug, dass sie nicht erwartet haben, dass ihre Freundin/Verlobte/Ehefrau nicht zum Islam konvertiert, was keineswegs selbstverständlich bei Muslimen ist. Dennoch gab es irgendwann in beiden Fällen Reibungspunkte, an denen die jeweilige Ehe zerbrochen ist, sei es Vertrauensbruch durch den Mann (verschwiegene vorherige Ehefrau) oder zu unterschiedliche traditionelle Wertvorstellungen. Und ja, das sind nicht nur diffuse Beispiele also Vorurteile, sondern eben diese sind bei den Fällen, jeweils eins pro Beispiel, tatsächlich eingetreten.

Kurzum will ich damit nur schreiben, dass Du selbst entscheiden und wissen musst, ob Du das für Dich gutheißen willst. Ich kenne kein Beispiel, wo es zwischen Atheistin oder Christin und Muslim auf Dauer gutgegangen ist, aber dafür jede Menge Beispiele, wo es irgendwann zu große Differenzen für den Fortbestand der betreffenden Beziehung gab.

Ein Muslim darf Andersgläubige heiraten - Heiraten weil Beziehungen haram sind

In 1. Kor 7 heißt es:

Auch eine Frau soll ihren ungläubigen Mann nicht verstoßen, wenn er einwilligt, weiter mit ihr zusammenzuleben

Das Wort "ungläubigen" (ἄπιστος) lässt sich auch als "unchristlich" definieren, also nicht nur atheistisch.

Wobei hier geht es um die Ehe. Beziehungen/Partnerschaften wie wir es heute kennen wird in der Bibel nicht angesprochen, aber generell heißt es man solle sexuelle Intimitäten in der Ehe haben (dieses "soll" ist aber nicht als Gottes Gesetz zu verstehen, sondern als eine Moral nach Gottes Willen). Im Grunde sind Beziehungen, wenn man es lustig betrachtet, eine Art "Probezeit" um zu gucken ob es der Lebenspartner für einen ist😂

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ex-Atheist & belege Theologie-Kurse
joergbauer  13.04.2023, 08:42

Das gilt aber nur wenn die Frau in der Ehe gläubig wurde und ihr Mann nicht. Das bedeutet nicht daß man einen Ungläubigen heiraten darf (sollte) und auch nicht, daß man jemanden heiratet der Jesus Christus als Messias und Erlöser ablehnt!

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RationalFaith  13.04.2023, 12:57
@joergbauer

einige wie William MacDonald interpretieren es so (wobei er sich da auch nicht komplett festlegt und "wahrscheinlich" sagt), aber dafür gibt es keinen Grund weil, wenn es in dem Vers wirklich darum geht, dass eine der beiden Personen in der Ehe gläubig wird, dann hätte Paulus auch das Thema angesprochen, ob man überhaupt als Gläubiger mit einer Ungläubigen in die Ehe eintreten sollte, zumal das Konzept "wenn du in der Ehe Christ wirst, dann sollst du trotzdem bei ihr bleiben, aber du sollst keine Ungläubige zur Frau nehmen" komplett sinnfrei ist.
Im nächsten Vers heißt es auch ganz Allgemein: "Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann"

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joergbauer  13.04.2023, 21:49
@RationalFaith

Nein, wieso denn unsinnig? Man soll nicht mit den Ungläubigen an einem Strang ziehen - das ist ja eindeutig und bezieht sich natürlich auch auf die Ehe. Und wenn man in der Ehe gläubig wird und der Partner (noch) nicht, dann ist es sehr wohl sinnvoll zusammen zu bleiben wenn es der ungläubige Teil auch will. Man wird nicht zum Christn wenn man Ungläubige heiratet. Dann könnte man ja die ganze Welt auf die Weise missionieren. Ist aber nicht so.

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RationalFaith  13.04.2023, 23:58
@joergbauer

Stell dir vor: 1 Tag vor der Ehe wird der Mann Christ und dann heißt es "du sollst keine Ungläubige zu Frau nehmen"
Die andere Situation ist dann: Erst Ehe, dann 1 Tag später wird der Mann Christ, aber jetzt heißt es du sollst sie nicht entlassen.
Ist ein lückenhaftes Prinzip, erinnert mich sogar etwas an die deutschen Gesetze😂

Nur noch ganz kurz zu 2. Kor 6:14 was du erwähnt hast mit "einem Strang ziehen".
Die biblische Hermeneutik funktioniert in der Weise, dass man die Botschaft (im kulturellen & gesamtbiblischen Kontext) des Autors versteht.
Natürlich sollte man jetzt als Mann nicht mit einer Satanistin zusammenkommen, die wöchentlich irgendwelche Rituale durchführt, das ist klar.. aber in unserer deutschen Gesellschaft, welche atheistischen Menschen verführen dich zu irgendetwas? Der Paulus schrieb den Brief an die Korinther in einer zeitlichen Situation, wo falsche Aposteln (2. Kor 11:14) unterwegs waren oder gewisse Heiden, wo das Potenzial hoch war dich zu verführen. Die Midianiter hatten zB. in ihrer Tradition regelmäßig Orgien gehabt, die Kanaaniter haben Babys verbrannt, aber sowas gibts heute in der Gesellschaft nicht.
Das was Paulus in 2. Kor 6 schrieb hatte den Sinn man solle keine Kameradschaft (μετοχὴ) mit denen haben, aufgrund von Gefahr, dass sie dich verführen könnten (durch die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten). Dr. Scott J. Hafemann (Prof. für NT) schrieb:

Vielmehr ist es eine Metapher, die sich auf jede Form der gemeinsamen Teilnahme, formell oder informell, bezieht, die maßgeblich die eigene Identität prägt. „Zusammengejocht“ zu sein bedeutet, die Identität derjenigen anzunehmen, die für ein gemeinsames Ziel oder eine gemeinsame Aufgabe zusammengeschlossen sind.

Und heute in der Gesellschaft, wie gesagt, eine Atheistin verführt dich zu nichts, viel mehr: "die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann". Mehr möchte ich dazu auch nicht sagen

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joergbauer  14.04.2023, 07:36
@RationalFaith

Aber was bedeutet diese Geheiligtsein durch den Mann? Daß der ungläubige Mann oder die ungläubige Frau dann automatisch (ohne Glauben) gerettet ist? Sicherlich nicht!

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RationalFaith  14.04.2023, 16:01
@joergbauer

nein, in einer Ehe wird die gesamte Familie geheiligt im Sinne von, dass Gott (man könnte sagen "geistig") auf sie wirkt, aber so ganz genau weiß man es nicht weil es ist nicht klar definiert, aber was fest steht: Es ist was Positives

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joergbauer  14.04.2023, 18:25
@RationalFaith

Ja, man hat einfach eine höhere Chance auch zur Erlösung in Jesus zu finden - vermutlich auch weil der gläubige Teil eben vermehrt dafür betet.

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Wenn du glaeubige Christin bist, und er ist glaeubiger Muslim wird eure Zukunft kaum Bestand haben. Beispiel: du feierst Weihnachten, er darf es islamischen gesehen nicht. Ebenso gibts weder Silvester, noch Ostern oder Geburtstage. Auf eine kirchliche Trauung wirst du im Ernstfall verzichten muessen. Dafuer darfst du aber islamisch heiraten:)).

Ein Muslim darf keine Beziehung eingehen, ohne verheiratet zu sein. Viele Muslime gehen aber trotzdem eine haram Beziehung ein, und werden, warum auch immer, auf einmal zu Ramadan oder einfach nur so mit der Zeit religoes, und erwarten, dass sich die Partnerin dann nach ihnen und ihren religoesen Vorschriften richtet.

Trau, schau, wem.

Ja, steht sehr wohl, dass es nicht erlaubt ist.

Es gibt einen Vers: zieht nicht mit den Ungläubigen an einem Joch. Das heißt: keine enge Gemeinschaft, wie es bei einer Ehe ist.

In einer Ehe geht es nicht nur um die Liebe oder Sex. Es ist eine Lebensgemeinschaft. Wie kannst Du mit jemandem zusammen sein, der den Jesus verleugnet oder ihn ignoriert?

Du solltest Deinen eigenen Glauben stärken, sonst kannst Du irgendwann von dem Glauben abfallen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin